Religion & Philosophie

Weltreligionen und spirituelle Erhellungen sowie religiöse Bräuche, Themen und Protagonisten in Versen.

Erste Balkonernte & das eintausendvierhundertachtundfünfzigste Gedicht

Unsere erste Balkonernte 2020 (Ausschnitt).

Art der Zubereitung

Fragtest du den Sternekoch,
Ob er denn was Leck'res noch
Aus Erde und Wasser wie hinreichend Licht
Für uns zubereite, vollbrächte er nicht,
Was jedwedem Erdbeergrün himmlisch gelingt,
Dem läppischsten Obstbaumzweig lässig entspringt.
Ja, der profanste Beerenstrauch
Kann es auch.

Doch unsre Kunst heißt: Etwas machen
Aus bereits erschaff'nen Sachen.

Auch der beste Koch der Welt
Strauchelt unterm Sternenzelt.

Semptrand & das eintausendvierhundertsechsundfünfzigste Gedicht

Felder um die Sempt bei Erding

Saaten

Der Ärde Krume Dünkelsaat
Wird stets sich neu erheben,
Scheut weder Doom noch Unrächtsstaat,
Will unbesäen geben.

Schon schiebt ein sprosslinggrünes Blatt
Sein Schalenhull beiseite
Mit läufigbeiem Everwhat
Voll Ewigkeit und Weite.

Solch Unbelastheit will auch ich
In schlechte Welten gehnen -
Für einen mir gewehrten Stich
Von Jahr zu Jahr mich sänen.

Lichtblick & das eintausendvierhundertzweiundfünfzigste Gedicht

Himmel über München

Aber sollte denn jetzt noch

Aber sollte denn jetzt noch
Das erlernte Final doch
Auf irgendwann mal
Sich verschieben?
Grätscht nun Glück in die Quere,
Zerpflückt Flaute und Leere,
Die ich mich getraute
Zu lieben?

Aber sollte denn jetzt noch
Ich weiter mich winden,
Als würd' ich nicht längst in dem Loch
Mich befinden?
Kann an dessen Rändern
Sich doch was verändern?

Na ja, hey - mal schauen!
Und weiter: misstrauen.

Ruhepol & das eintausendvierhundertsechsundzwanzigste Gedicht

Hirtenstar auf der Strandbar vom anse Takamaka

Kerffreitag

Was Kerfe am Karfreitag tun?

Mit ihr'n Bobbycar fahren,
'n Haflinger reiten,
Für Freya und Tarkan
'n Mahl zubereiten,
Am Rain von Karpfenteichen ruh'n?

Nun, grad karfreitags tun sie wenig,
Widerstrebt's gar Freigang-Kerfen
Sich mit wem zu überwerfen,

Ist der Kerf uns Menschen ähnlich.

Südmahé & das eintausendvierhundertvierundzwanzigste Gedicht

Die Flora auf Süd-Mahé

Comme ci, comme ça

Von der Todgeweihten Leiden
Kehrte er in das Leben zurück!

Doch nicht wenige Christen neiden
Dem Barabbas - unschön - sein Glück.

Inselverkehr & das eintausendvierhundertdreiundzwanzigste Gedicht

Straße auf Mahe

Betanleitung

Mit den Füßen kann man nicht beten -
Da lohnt nicht einmal der Versuch!
Man kann sie zwei Stunden bekneten -
Dann mault jeder Gott: "Is' genug!"

Nein, zum Beten nimm lieber die Hände
(der Dürer zeigt anschaulich wie)!
Dann spricht Gottes Wohlgefall'n Bände:
"Gelobt sei die Anatomie!"

Grande Soeur & das eintausendvierhundertdreizehnte Gedicht

Am Strand von Grande Soeur

Wie nicht ...?

Wie nicht nach der einst trauten Sicherheit sehnen,
Die ich schlecht beschützte als einer von denen?

Wie nicht im Triumph das Verlorene sehen
Trotz fehl'nder Indizien auf eigne Vergehen?

Wie sich nicht ob all der Ruinen bekümmern,
Da wir uns im Neuaufbau selber zertrümmern?

Wie nicht dem misstrauen, was uns widerspricht?
Wie all das verdauen - vor allem: wie nicht?

Anse Patates & das eintausendvierhundertzwölfte Gedicht

Anse Patates

Nachmittagssonne

Die Nachmittagssonne bebrütet die Farben.
Und alle Motive, für die Männer starben:
Uns Volk und stumpfe Religion,
Miefen prompt nach Niedriglohn.

So golden, so strahlend sind Demut und Feier ...

Und endlich entleer'n sich der Prediger Eier.

Siedlerfriedhof & das eintausendvierhunderterste Gedicht

Friedhof der ersten Siedler auf La Digue

Die Corona der Schöpfung ist in Selfielaune!

Das Virus drillt das Wirr ins Us (engl.)
Und schrillt: In viro wahnitas!

Lesestoff & das eintausenddreihundertzweiundneunzigste Gedicht

In der Libreria Acqua Alta

Carpe diem light

Ich leg mich an den Teich mit Buch -
Ist besser als ins Leichentuch.

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