Regionales

Gedichte ums Leben und Reden in Konklaven. Auch Dialektgedichte.

Weisse Grün & das zweitausendfünfhundertneunzehnte Gedicht

Mit einer Berliner Weissen auf der Müggelspree

Auf Dampfe

Ick war ja jüngst auf Dampfafahrt
Auf Brandenburger Seen.
Ditt, musiksaan, war recht apart -
Nee, Brandenburch is scheen!

'Ne Nachbarsfreundschaft sacht, se spart,
Um späta an so'n Seen zu zieh'n.

Ditt fändick dann ja doch zu hart -
Wozu jipt's Dampfa in Balin?!

Rhinozerosvogel & das zweitausendvierhundertsechzigste Gedicht

Der Rhinozerosvogel im Birdpark Kuala Lumpur

Unter Hörnern

It's a Hornbill, not the Matterhorn!

But still, what does it matter?

Das Matterhorn is bloß a hill,
Der Hornbill is viel better!

Balkonien & das zweitausenddreihundertdreiundfünfzigste Gedicht

Der Rekordschneefall in München 2023 auf dem eigenen Balkon

Moses, sach 'ma was zu Moosach (I)

Ach, so sacht' so'n Mo sei "Prost!" auch stoßt -
Des Maß' Los hoaßt: arg eingesosst!

Bauerntheater & das zweitausendeinhundertsiebenundsiebzigste Gedicht

Im Bauerntheater Schliersee

Im Dialektischen

Ein Dialekt versteckt sich nicht,
Er spreizt vielmehr die Beine -
Es tollt hinter der Hymenschicht,
Doch Wegweiser gibt's keine!

Die Tourist-Info weiß sehr viel,
Nur kann sie's dir nicht sagen -
Betrachte du ihr Zungenspiel
Und stell dir selbst die Fragen!

Kastelholm & das zweitausendeinhundertvierzigste Gedicht

Kastelholm, Schloss auf den Alandinseln

Dilettantisches Wünschen

Hätt an Wunsch i frei, wär klar, i
Wünscht‘ sogleich mir an Ferrari!

Hätt i gar der Wünsche drei,
Wünscht‘, ja mei, i nomal zwei:
Ein‘n für mi (so als Ersatz),
Nummer drei für meinen Schatz!

... wär bloß solch a Frau die meine!
Leider hab i da no keine.

Königsseefähren & das zweitausendeinhundertfünfzehnte Gedicht

Königssee Fähranleger in St. Bartholomä

Die touristische Fährfahrt

Hier streuen sich oft gut versteckte,
Aufgezäumte Dialekte
In argbefreiter Wildheit aus.

Die Gruppenzugehörigkeit
Macht schwuppdiwupp sich hörbar breit
Und reitet auditiven Graus.

Osterseerunde & das zweitausendeinhundertachte Gedicht

Am Großen Ostersee

Bayerische Grundsätze

Trau dich in Kirchen,
Kau gern auf Tierchen,
Brau dir ein Bierchen,
Bau was im Hierchen!

Ismaning & das eintausendsiebenhundertvierzigste Gedicht

Schatten im Feld beim Ismaninger Kanal

Haben Se'n Schatten, oder wat?!

Entschuld'jen Se bitte ma, wat soll hier datt 'n?
Se steh'n da jrad feistfüßig uff meenen Schatten!
Mag sein, ditt is da, wo Se herkomm so üblich -
Vom Punkt Kultiviertheit fänd ick's ja betrüblich -
In Kenia, je'nfallz, jilt: Respekt vor die andern!
Bedeutet: Person nebst Silwette umwandern!
Hier bremsen vom Anstand errichtete Ampeln
Den Frevel, auf andrerleuts Seele zu trampeln!

So, lernt ditt jefällichst ma, Fehltrittchaoten:
Im Schatten steht imma "Betreten vaboten"!

Landhahn & das eintausendsechshundertachtundachtzigste Gedicht

Hahn in Bayrischzell

Fünfte Auftragsversewoche 2021: Gewünscht wurden Gedichte zu den Themen Corona-Plauze, Olivenschiffchen, Quetzal, Granteln, Gendersternchen, Wetten Dass und Reizarmut.

Der Grantler

Im Sturm befohlen guter Laune ragt stolz dein Mast empor,
Du moserst miesepeterigst den Gegenpol ins Tor.
Dein Griesgram schimpft sich große Kunst,
Die du genießt voll Innenbrunst.

Dem kollektiven Anstandszwang
Bist du so dringlich zumutbar,
Dem Wohlfühlregulierungsdrang
Bleibst stur du deflorierend nah,

Du Hartnack an der Aneckfront
Im Grummelunmutsbrummbärfell -
Wenn Kantigkeit treibt's so gekonnt,
Macht Düstres unsren Erdball hell.

Und wokt die Welt harmonisch bieder,
Reiß lustvoll ihren Schutzschild nieder!
Die Triebkastrierten hab'n schon Schiss,
Tönst du: "I sog amoi, wies is ..."

Narrenhandwerk & das eintausendfünfhundertneunundsechzigste Gedicht

Wandbemalung in der Borstei München

Die Reimbegleitung zum Zitatmenu, Teil 1

"Mir brauchen a g'scheite Anarchie
Und an starken Anarchen!"

Die Spice Girls war'n nach Wannabe
Rein chartmäßig zum Schnarchen.

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