"Ich kann mich in Pixeln nicht richtig entfalten",
Maunzt pampig die Landschaft die Kamera an,
"dein Herrchen muss mich im Gedächtnis behalten!"
So schließ ich den Sucher und seufze: "Na, dann ..."
Am Morgen, wenn die Nebel sich, scheint's, zunehmend verdichten,
Mag ich geballte Zuversicht auf spätre Stunden richten.
Die Weser trägt die Zuversicht als Meer in ihrem Willen,
Das nebulös grad zu mir spricht - so denke ich, im Stillen.
Nicht schon in Scharnitz "war'n Witz!" sagen!
Mal'n Wahnsinnsmarsch statt gar nichts wagen?
Wenn, ohne car zur Isarquelle -
Fahr Rad zu der Karwendel-Stelle!
Nach dem Lehrer folgt nun auch der Priester dem Tross
Hoch hinauf zu den satteren Wiesen.
Eine letzte Tür fällt mit Geknarr in ihr Schloss
Und der Herr wird noch einmal gepriesen.
Meine Wacht wird der Stachel der Einsamkeit quäl'n
Bis zur Rückkehr von kürzeren Tagen.
Derweil werd ich mir selbst was von Heimat erzähl'n
Beim Zertreten der Saat aller Fragen.
"Los, glorifizier uns!", geifern die Gipfel,
Den Ethos des Dichters zu zäumen.
Ich freilich spiel lieber am eigenen Zipfel
Und lock're die Zügel im Heu, man!
So viel Platz für Skigebiete,
Quell der Liftbetreibermiete!
So viel Pistenpotentiale
Wie für Straßen, hoch vom Tale!
So viel Stille, Rückzugsorte -
Die man opfern will dem Sporte,
So viel Zu-mehr-auserkoren!
Doch was fehlt, sind Investoren.
Das hämmernde Schienbein, das stechende Knie
Besänftigen sich auf dem schnurrenden Ski,
Der nun nichts mehr fordernd den Waldweg begleitet -
Was keinerlei Anstrengungsgrade bereitet:
Hier greift Kontemplation
In die Meditation.
Sonor klingt der Tag aus in mäßiger Fahrt,
Bis kurz in der Kehre der Schneeteppich scharrt.
Ohne Anschub läuft's fort, nun in anderer Richtung,
Zur nah'nden, vom Dorfeingang kündenden Lichtung,
Eh man, vom Tage angestrengt,
In eine kurze Abfahrt lenkt,
Sich ächzend von den Brettern schnallt.
Die Sonne gleißt vom Firnschneemeer,
Wo Frische, Wärme, Licht sich mischen -
Ob solch vereister Schönheit Herr
Will Gott sich selbst ein Loblied zischen,
Mit dem er seine Güte preist
(er ist - wie wir - betrunken meist).
Diese Pracht über tödliche Zonen zu weiten,
Anstatt in von Menschen bewohnbaren Breiten,
Zeigt: Er liebt uns nicht wirklich - er lockt uns ins Eis,
Sind wir auf die Wunder der Firnschneewelt heiß!
Am Zenit unsrer Treu zollen wir dann Tribut,
Grollen: "Gott hat's echt drauf - voll brutal, aber gut!"
Gen Abend sind all diese Berge hier blau -
Das deckt sich mit unseren Plänen genau!
Und wie wir dann ausseh'n am folgenden Tage,
Entscheidet sich nach Wetterlage!