Geld, Arbeit, Karriere

Gedichte zu den Themen Geld, Karriere, Reichtum - und die liebe Arbeit.

A Ent Orange & das zweitausendvierhundertvierunddreißigste Gedicht

Im Parque Josone, Varadero

Gefühlte Übersetzung von You'll never walk alone

Fänd ne Wahl für uns statt
Was uns Herzenswunsch sei
Neben WLAN und Handy-Vertrag

Ätz nicht rum, doch bleib stur
Dass ne Handvoll Korn reicht
Als der Sold für uns pro Tag

Vollkorn heißt Gewinn'n
Weil Korn wächst an Ähr‘n
Wir sind nicht konsumverdorb‘n

Weil Korn, weil Korn
Ob im Brot, ob als Schnaps
Es gefällt uns Volk als Lohn

Es gefällt uns Volk als Lohn

San Rocco & das zweitausenddreihundertdreiundsechzigste Gedicht

Im Saal der Scuola Grande di San Rocco

Endschloss

Welche Schlüsse zieh ich aus Schlössern ...

Ich müsse mich räumlich verbessern?

Den Hausstand unendlich vergrößern,
Die Manufakturwahl verbessern?

Mein Ziel sollte sein, die Pokale zu mehren,
Die vielgestalt horten die royalen Herren.
Auch die Spannhaken-Ösen, Vokale zu dehnen
Sollte ein Größenwahn-Nahender kennen.

Ich falle auf, ich falle ab
Beim Was-ich-kauf und Was-ich-hab.

Vielleicht, einst wendet sich das Los?
Hab ich gehofft vor manchem Schloss.

Wintergartenhaus & das zweitausenddreihundertsechsundfünfzigste Gedicht

Das Wintergartenhochhaus mit drehendem KLogo der Messe Leipzig

Mehrerträge

Was türmt sich da im Mailfach auf
Und schreit: "Bin unerledigt!"?
Wer schaufelt da jetzt weiter drauf,
Wie bleib ich unbeschädigt?

Wann senkt ein wenig Frieden sich
In mein Organisieren?
Wie find' zur Linde wieder ich
Aus der Orkane Gieren?

Die Lage scheint wie festgefahr'n,
Die Tage eint ein Nichts-Erspar'n,
In das ich tief gesunken,

Das mich wie ein Waran umschleicht -
Ich denk' jetzt oft daran: Vielleicht
Ertrag' ich mehr betrunken?

Bei Eiskönigins & das zweitausenddreihundertvierundfünfzigste Gedicht

Der Rekordschneefall in München 2023 vorm Schloß Nymphenburg

Räuberabsichten
(Teil des Großgedichts "Die Räuber 2023", das am 13. Januar 2013 Premiere feiert)

Wir woll'n nicht mehr irgendwen schnöde berauben -
Wir schröpfen die Blöden, indem sie uns glauben!
Wir geb'n ihnen Peanuts und schönste Versprechen,
Für die sie im Gegenzug bald darauf blechen!

Wenn die erst verstrickt sind im Netz unsrer Gaben,
Zahl'n sie an uns Geld, das sie nicht einmal haben.

Die Abhängigkeiten und Daten der Leute -
Sie multiplizier'n jedes Ausmaß an Beute:
Wer die Räuberleiter rauf will, muss erst investieren,
Doch kann kurz darauf nach den Maximums gieren!

Parque Estadual & das zweitausenddreihundertzweiunddreißigste Gedicht

Im Parque Estadual der Ilha Grande

Der Ausreißer

Bist von einem Zuhause weggelaufen,
Dass es in dieser Art nicht mehr gibt.
Und du könntest dir jederzeit kaufen,
Dass überall dich jemand liebt.

Die dir versagten Ritterschläge
Werden längst nicht mehr eingeübt.
Ein Kosmos voller Fehlbeträge
Hat alle Bilanzen getrübt.

Trotzdem träumst du von keinem besseren Leben -
Denn das Träumen an sich trägt die Schuld!

Du wirst dich energisch vorm Nachtisch erheben.

"Was sollte denn das?" - "Das ist Kult!"

Abraão & das zweitausenddreihunderteinunddreißigste Gedicht

Hafen und Strand von Abraão

Seebär & Paypal

Einem alten Seebär'n mit Paypal zu zahlen -
Ich hätt' mich ja nicht mal zu fragen gewagt!

Doch vielleicht gewann Paypal längst Zahlungsart-Wahlen
Und gilt, dass man Seebär'n mit Barzahlung plagt.

Denn wer wär am Ende wohl zielgruppig runder
Für jeden Schritt Richtung Kontaktlosigkeit
Als just so ein Seebär? So ist es kein Wunder,
Dass jener zur Paypal-Bezahlung bereit.

Kubareiher & das zweitausendzweihundertsechsundsiebzigste Gedicht

Fischreiher am Strand von Cayo Santa Maria

Crossover-Ripostegedicht zu R. Gernhardts "Vom Fuchs und der Gans" und "Sie war ein Blümlein" von W. Busch.

Vom Fuchs und der Gans und dem Blümlein und Esel (Die Heuschrecken)

Gewöhnlich nennt man Fuchs und Esel
Je störrisch und gewitzt.
Was die zu zweit sich einverleiben,
Gilt vorab als geritzt.
Denn
Beharrlichkeit und Raffinesse
Verehrt man als Erfolgsfaktoren.
Was deren Beißerchen zerreiben,
Das ist als Entität verloren
Und wird vom Subjekt zum Projekt,
Das all den Investoren schmeckt.

Nach satter Übernahmewut,
Ner reichlich ungestüm'chen,
Werd'n Gans und Blume neues Gut,
Beworb'n als Gänseblümchen.

Ein verheißungsvolles Top-Produkt:
Die Softness der Daunen, von Blüten der Duft ...
Doch
Was vom großen Maul geschluckt,
Gedeiht in dessen Magengruft,
Zum Einheitsbrei – und is
Am Ende bloß Beschiss.

Fuhrpark & das zweitausendzweihundertfünfundsiebzigste Gedicht

Farm in Viñales

Entresuelos

Im Zwischengeschoss war'n die Dienstangestellten
Und teilten sich leicht übersehbare Welten
Samt dem Los der Überschaubarkeit,
Sehr groß im Kompensier'n von Leid.

Gefüllt mit nie erfüllten Träumen,
Zerknüllt von solchen Zwischenräumen,
Leckt diese "Längst Geschichte!"-Schicht -
Fast scheint's, sie existierte nicht.

Kokos & das zweitausendzweihundertsiebzigste Gedicht

Kokosnuss am Strand von Cayo Santa Maria

Nach Änderung der finanziellen Situation

Auf einmal fehlt es dir, das Geld,
Um an dem schönen Teil der Welt
(selbst manchmal) teilzuhaben.

Es weist jed Preis drauf hin, er gilt
Für dich als "Halt verboten!"-Schild -
Entwöhn dich solcher Gaben!

San Giorgio & das zweitausendzweihunderteinundvierzigste Gedicht

Blick auf San Giorgio Maggiore

Nach getaner Arbeit

Hab eine ganze Woche lang
Nur öden Scheiß gemacht.
Der Unzulänglichkeiten Klang
Hat bös dazu gekracht.

So oft schuf jeder Schritt nach vorn
Ein abermals Zurück.
Doch glomm fromm, um uns anzspor'n,
Jed kleinstgeschaffne Stück.

Auf meinem Weg zur Arbeit winkt
Herr Sisyphos mir zu.
Der ahnt, wie mir mein Leben stinkt -
Und jetzt weißt das auch du!

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