– 15.12.16 San José (Costa Rica), Special Guest bei Oralidad Poética, El Sótano
… und natürlich diesen Auftritt auch für etwas Urlaub genutzt:
– 17.-23.12.16 Cahuita
– 16. & 24.12.16 San José
– 25.-27.12.16 Quepos/Manuel Antonio
– 28.12.16 – 02.01.17 Corcovado NP
– 03.-05.01.17 Tortuguero
Umbrandet vom üblichen Weihnachtsgeschwafel
Sitzt festlich gewandet der Bub an der Tafel
Unverwandt im Bann des Drangs
Das Ziel des Stilles-Örtchen-Gangs
Zum Anlass zu nehmen, mal online zu gehen
„Mensch, kannst du dem nicht einmal heut widerstehen?!“
Mahnt der Geist der Weihnacht der Gegenwart
Der diesen Schritt zu überlegen erbat
Weil die Zeit, die man sich fürs „Schnell Mails checken!“ borgt
Den Rest der Gesellschaft beschämt und besorgt
„Du fühltest als Kind doch“, ergänzt nun der Geist
Der vergangenen Weihnacht, „dich fast wie verwaist
Wenn zum Fest nicht mit Ernst und mit Aufmerksamkeit
(und natürlich Geschenken!) bespickt war die Zeit!
Zahlst du nun die Gänze vom kindlichen Glück
In knapp portionierten Momenten zurück?!“
Und der für die Zukunft zuständige Geist
Zeigt, was das für kommende Weihnachten heißt:
„Da zahlst du dann für virtuelle Zeit
Mit sehr realer Einsamkeit!
Und mailst nur noch per send & bounce
Mit Werbebots und Fake Accounts!“
Da grimmt der Bub nicht mehr länger der Tafel
Und stimmt mit ein in das Geschwafel …
Und alle haben hier ein Boot
Zumindest im Gedanken
Poetisch preist der Entenkot
Die Ahnen, die ertranken
Und immer fährt wer weit hinaus
Um irgend Glück zu finden
Und lässt zurück ein leeres Haus
Um das die Wellen winden
Das Beobachten ist uns als Wesenszug eigen
Wir verfolgen die Pegel bei Regenguss
Halten Ausschau danach, welche Schiffe sich zeigen
Nur so bleibt man einer der Menschen am Fluss
Besser, du legst dich nie mit einem Leguan an
Als „bissig“ belegt ist der Leguanmann!
Ob Gleiches auch gilt für die Leguanfrau?
Man ahnt es, man denkt es, doch weiß nicht genau …
Das meiste der Welt findet hier gar nicht statt
Ich bekomm‘ hier noch nicht mal ’n Handysignal
Und doch gibt’s hier Arten und Daseinsdruck satt
Erscheint ob der Vielfalt so vieles egal
Bald werd‘ ich mich wieder bei Facebook einloggen
Mir für einen Link-Wink die Seele ausbloggen
Als hätt‘ ich es nicht hier – fast schwelgend – genossen
Den Wellen zu lauschen
Dem schäumenden Rauschen
Im Off von den Strömen der Daten umflossen
Hier könnte nun ein hässliches Foto von meinem malträtierten Bauch sein. Genießen Sie die Alternative!
Zum Verlauf einer Quallenverbrennung
Quallenquaddeln auf dem Bauch
So will es der Schnorchler-Brauch
Erst das britzlig-fiese Brennen
Dann – nach Woche Eins – erkennen:
Nun verschlechtert sich’s rapid
Färbt sich rot bis anthrazit
Wölbt sich auf und kitzelt dich
Kratzt du, wird es britzelig
Again
Doch wenn
Dir deucht, jetzt seist du ernsthaft krank
Ist’s vorüber. Gott sei Dank!
Noch von Schnorcheleindrücken und Fischmassen inspiriert – schon liegt Interessantes am gegenüberliegenden Ufer.
Mein Schwarm
Leib unter Leib und auf weiteren Leibern
Im Körperverbund mit den Neben-uns-Treibern
Sind wir eene Wolke und strotzen vor Kraft
Dank einverleibter Nachbarschaft
So gelingt sich-um-uns-reißenden Räubern
Nicht mehr als die Fasern des Randes zu säubern
Es ist eine Dummheit, doch schwächt nicht den Kern
Wenn manche sich zu weit entfer’n
Leib an Leib sind wir auch Teil unsrer Lücke
Und diese Bereitschaft ergänzende Stücke
Fürs Massenerleben gibt uns der Schwarm Raum
Als klar umgrenzter Küstentraum
Im Schwarm gibst du dir Sicherheit
Tauschst Einig- gegen Einsamkeit
Man baut vieles auf – außer Intelligenz
Denn er bringt nur hervor, was du selbst bereits kennz