Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Feuer

Verse für die Choleriker, denen man Feuer, Sommer, Mittag und die Adoleszenz zuordnet.
Die appellativen und derben Gedichte.
Vom Schmägedicht bis zur Gossenlyrik. Auch mit einem Gedicht von Julia Engelmann, von mir selbst geschrieben.

Sollte Ihnen ein hier eingereihtes Gedicht eher den anderen Kategorien Erde, Luft oder Wasser entsprechen, bitte ich, mir eine Nachricht über www.hirnpoma.de zukommen zu lassen!


  • Bahnhofsplatztropen & das zweitausendsechshundertzweiundsechzigste Gedicht

    Idyll am Bahnhof Traunstein

    Am Frühsommertag

    Ich musste mir oft schon den Nacken verbrennen,
    Um Frühsommertage zu ehren,
    Um einen Sack Willkür gleich Wandel zu nennen,
    Um Umkehrgelüsten zu wehren
    Und zudem/vor allen Dingen
    Meteorologen dahin zu zwingen,
    Als Sommer dies Wetterchen anzuerkennen.

    Wie würde es sonst mir den Nacken verbrennen?!


  • Metelkova & das zweitausendsechshundertsechsundfünfzigste Gedicht

    Installation in Ljubljanas Alternativ-Quartier Metelkova

    Ripostegedicht auf „Was es ist“ von Erich Fried

    Was is, hä?!

    Es ist überzogen
    sagt die Vernunft
    Es ist gefährlich
    sagt die Gesellschaft
    Es ist überflüssig
    sagt die Toleranz
    Ich diss, wen ich diss
    sagt der Hass

    Es ist unbedacht
    sagt die Besonnenheit
    Es ist unehrlich
    sagen die Argumente
    Es ist ungesund
    sagt dein Psychater
    Ich diss, wen ich diss
    sagt der Hass

    Es ist selbstgerecht
    sagt die Moral
    Es ist unreif
    sagt die Erziehung
    Es ist lächerlich
    sagt dir dein Spiegel
    Ich diss, wen ich diss
    sagt der Hass

    „Und ich piss dir ans Bein!“ sagt
    die Liebe


  • Karstadt & das zweitausendsechshundertvierzigste Gedicht

    Karstadt Fassade in der Magdeburger Innenstadt

    Nach dem Rückzug
    Ein weiterer Songtext fürs nächste Marilyn‘s Army Album.

    Wir halten uns zu lang schon auf
    In diesem längst verlor’nen Spiel,
    Es gibt nicht viel zu seh’n da draußen,
    Wir erwarten auch nicht viel.
    Wir halten unbeirrbar fest
    An all der Unentwirrbarkeit.
    Wir zählten niemals zu den Besten,
    Doch wir war’n dazu bereit.
    Die Erben halten unsre Hand –
    Ganz klar nicht nur aus Empathie.
    Wir sind uns Geist- und Blutsverwandte –
    Wie einst wir verkünden sie:
    Da folgen bessere Zeiten
    Für die zum Rückzug Bereiten!

    Schon folgt der Tusch zur letzten Show!
    Ist alles Pfusch, doch mit Niveau
    Und nach dem Rückzug zähl’n wir so-
    Wieso uns flugs zurück von Drei auf Zwei und Eins und Go!

    Wir kenn’n uns viel zu gut schon aus
    In diesem längst verlor’nen Spiel.
    Wir finden nicht allein nach draußen
    Und es fehlt uns auch das Ziel.
    Wir kenn’n die Regeln, seh’n die Zeit
    Und drum verhalten wir uns still.
    Wir lassen uns zu nichts verleiten,
    Denn es scheint, dass man das will.

    Jetzt folgt der Tusch zur letzten Show!
    Ist alles Pfusch, doch mit Niveau
    Und nach dem Rückzug zähl’n wir so-
    Wieso uns flugs zurück von Drei auf Zwei und Eins …

    Wir sind zu gut in diesem Spiel,
    Als dass man uns den Sieg hier gönnt.
    Doch wir bedeuten euch subtil,
    Dass ihr uns gern alle könnt.
    Die Erben halten unsre Hand –
    Ganz klar nicht nur aus Empathie.
    Wir sind uns Geist- und Blutsverwandte –
    Wie einst wir verkünden sie:
    Es folgen bessere Zeiten
    Für die zum Rückzug Bereiten!
    Es folgen bessere Zeiten
    Für alle die zum Rückzug Bereiten!
    Und falls doch nicht, dann: nicht


  • Nicht-30 & das zweitausendsechshundertsechsunddreißigste Gedicht

    Karstadt am Breiten Weg in Magdeburg

    Die Mehrzahl von Frühling

    Was heißt, dass du

    Den Plural vom Wort „Frühling“ nicht mehr lernst?
    Dass du im Laufe dieses Jahrs vom Dasein dich entfernst?

    Wie sollten mir die Frühlinge nach dir noch was bedeuten?
    Was soll’n mir Frühlings bringen unter nicht-du-sei’nden Leuten?

    Wie könnt‘ ich der Frühlingika gleich einstmitdir genießen?
    Wie soll aus den Frühlinxen Ebenbürtigdeines sprießen?

    Die kommenden Frühlingae-i soll’n vor dir sich mehrzählen!

    Wir wollen uns gemeinsam durch die Pluralsuche quälen.


  • Buckelwiesen & das zweitausendsechshundertzweiunddreißigste Gedicht

    Buckelwiesen und Marterl bei Klais

    Frühlingssonnenscheinschein

    Mein Schatten trägt ’ne Omma-Jacke –
    Is halt noch nich Sommer! Kacke.


  • Restschnee & das zweitausendsechshundertsiebenundzwanzigste Gedicht

    Blick aufs Mary Portman Haus

    Spürst du, wie der Frühling drängelt?

    Spürst du, wie der Frühling drängelt?

    Ein verletzter Frosthauch schlängelt
    Sich noch morgens bis zur Tür,
    Dankt fast höflich fürs Erdulden
    Seiner letzten Daseinsschulden –
    Dann geht’s ab zur Kür!

    Und aus keiner nächsten Nacht
    Springt’s komplett zurück.
    Alles ist bereits erdacht,
    Nährt sich Stück um Stück.

    Spürst du, wie der Frühling drängelt?
    Winter hat sich ausgeschlängelt!


  • Jugend & das zweitausendsechshundertfünfundzwanzigste Gedicht

    Foyer der Ausstellung Jugendstil in der Kunsthalle München

    You killed the 80ies
    Ein weiterer Songtext fürs nächste Marilyn‘s Army Album.

    Beginn nicht wieder von vorn!
    Ich hab längst gesagt, nach dem nächsten Song geh’n wir
    Was ist aus uns bloß geword’n?
    Und was vor allem nicht?

    Beginn nicht wieder von vorn
    Mir einzured’n, es gäb eh nicht zu seh’n hier!
    Was ist aus uns bloß geword’n?
    Und was vor allem nicht?

    Beginn nicht wieder von vorn
    Du fänd’st alte Träume ein bisschen pathetisch!
    Was ist aus uns bloß geword’n?
    Und was vor allem nicht?
    Beginn nicht wieder von vorn
    Mit den Analysen vom hintersten Stehtisch!
    Was ist aus uns bloß geword’n?
    Und was vor allem nicht? Wir seh’n ja

    Der Spiegel kann noch dein Gesicht
    Aber you killed the 80ies, you killed the 80ies!
    Der DJ mault, er macht jetzt Schicht – you killed the 80ies!
    Erinnerst du dich?


  • Knorrig & das zweitausendsechshundertvierundzwanzigste Gedicht

    Baumgerippe an der Rotwand

    VorDerTüre

    Wer an ihm verschlossenen Türen rüttelt,
    Erscheint direkt verdächtig.

    Wer mit forscher Entschlossenheit Klinken durchrüttelt,
    Erweist sich unbedächtig.

    Zunächst mäkelt man einig: „Das muss ja nicht sein!“

    Doch ist die Tür offen, marschiert alles rein …


  • Einsamer Kämpfer & das zweitausendsechshundertzwanzigste Gedicht

    Das Rotwandhaus auf dem Weg zum Gipfel

    Anbaden am 9. März

    Das ist nicht belebend!
    Das friert alles ein.

    Diese Schönfärberei, das könnt anregend sein,
    Ignoriert doch wohl wissentlich jenen Moment,
    Da das Frösteln sich einschießt
    Und die Muskelkraft abfließt,
    Jeder Hautfleck vor Kälte erbrennt.

    Vielleicht hilft ja nur Disziplin in dieser Frage?
    Vielleicht braucht’s auch nur einfach noch mehr warme Tage.


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

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