Strand/Meer

Gedichte, die am Strand liegen.

Moorrinne & das zweitausendfünfhundertfünfzehnte Gedicht

An der Krummen Laake – häufig auch Krumme Lake genannt – ein Sumpfgebiet mit Restsee in einer Moorrinne des Berliner Urstromtales.

Alte Bekannte

Meine alte Badestelle
Kennt noch immer meinen Namen.
Leicht verwirrt sie das Gefälle
Der mir zugeneigten Damen.

Denn Badestellen werten Leute
Nur an ihrer Freud zu schwimmen.
Die war nie so groß wie heute -
Ja, ich denk', das könnte stimmen ...

Brahmspromenade & das zweitausendvierhundertdreiundneunzigste Gedicht

Strandbad an der Brahmspromenade Tutzing

Bottomless

Just unter dem Gürtel beginnen die Zonen
Der Poritzen und ihrer Präsentationen.
Ein schüchternes Speckbäckchen wölbig bekundet:
Ab hier wird noch auf- und sehr kräftig gerundet.

Und mit der Haut outet sich vornehme Blässe:
"Mich knebelt gewöhnlich textile Tristesse,
Doch jetzt ist's nur Sitzfläche, die noch bedeckt!"

Eh unverwandt standhaft nach oben gereckt
Sich unverhofft offen zeigt - sagen wir's barsch -
Ein prachtvoll im Sonnenlicht schillernder Arsch.

Aufstieg & das zweitausendvierhundertdreiundachtzigste Gedicht

Aufstieg am Deich zwischen Meldorf und Büsum

Kurzes Marschländerlied

Hinter dem Deich, das is eh'r hinterm Deich
Und vor dem Deich is davor -
Bis auf das Meer ist es eigentlich gleich.
(Diesen Text singt man gerne im Chor)

Kuching-Sunset & das zweitausendvierhundertsiebenundsechzigste Gedicht

Auf dem Fluss Sarawak bei Kuching

Sonnenwasserstrahl

Im winddurchpflügtem Schwappgewell
Fängt sich das Sonnenlicht.
Dann färbt sich Blei zu gleißend Hell,
In dem der Strahl sich bricht.

Fast scheint's, als sei's der Sonne Pflicht,
Heut länger zu verweilen -
Denn manchentags sieht man sie nicht
Einmal vorübereilen.

Weißbrustkielralle & das zweitausendvierhundertsechsundfünfzigste Gedicht

Whitebreated Waterhen am Pool vom Shangri La Hotel Rasa Ria

Auf der Poolliege

Wenn Entspannung kommt, kommt sie gleich immer brutal -
So verstand-ignorant, so totalig total,
So ganzkörperumfassend und all-in-ihn getaucht,
Alles Maß überschreitend, in dem man sie braucht,
Nächster Quantensprunghinweis, wie viel hier noch geht,
Durchschraubt von 'nem Zauber, der nie überdreht.

Pantai Dalit Beach & das zweitausendvierhundertvierundfünfzigste Gedicht

Der Strand Pantai Dalit vom Shangri La Hotel Rasa Ria

Sandbürge

Wie kann von Unaufhörlichkeit
Entrartes Gut so wertvoll sein?
Es wellt und schwappt die ganze Zeit,
Doch dämmt's seinen Effekt nie ein,
Dass die knapp-über-Kniehöhe Meeresportion
Nach kürzestem Anlauf berauschet mich schon,
Dass der Wind, der mir andernorts Ärger bereitet,
Hier frisch erfrischt in meine Riechlöcher gleitet.

Wie fix ich dann befruchtet bin!
Und wie ersoffen all das Stressen!
So hoffnungsfroh pflügt mich ein Sinn
Ins ewiggleiche Unermessen!

Und der endlose Sand kitzelt durch meine Zehen -
Schon ist es um mich durch ein Für mich geschehen.

Tagesausblick & das zweitausendvierhundertzweiunddreißigste Gedicht

Varadero Beach

Calle 62, Meerseite

Erst wenn jedes Korn im Korps beschließt:
"Wir sind heute doppelt seidig!"
Ist jener Punkt erreicht - da fließt
Um Knöchel Sand. Fast gleit' ich
Durch dessen Weichheit, schrittverführt -
Gewahr, wem Ehre hehr gebührt.

An dem bekannten Strandabschnitt
Stand der Belag, den ich durchschritt,
Im monumentsten Schmeidesaft
Von sanftigster Bestreichelkraft.

Vollendet als mehlgleicher, sämiger Sand -
Oh, was für'n füßelnd Allerhand!

Traumstrandsaum & das zweitausendvierhundertneunundzwanzigste Gedicht

Varadero Beach

22.04.2024

Bin ein gefühltes Meilenweit azurnen Sand durchwatet.
Der Schöpfer frug: "Dies Traumstranddings - war's das, um das ihr batet?".

Ein Schwarm von Schwärmen Kleinerfisch eröffnet sich als Pforte.
Die Sonne strahlte willenlos. Ihr fehlten auch die Worte,

Da ich im steten Storchengang die Meile abgeschritten.
Die Euphorie im Höchstform. Nur die Pelle hat gelitten.

Fast hüfthoch hat das Wasser mich fast samtenweich verschlungen.

Und ein beseelter Evergreen hat tief in mir gesungen.

Badetag & das zweitausendvierhundertsechsundzwanzigste Gedicht

Varadero Beach

Dem Sonnenbrillenglas

Du bist ein wahrer Star-Artist,
Tünchst Scheenet um in "scheener".

Wie schau und blau ditt Meer grad ist -
Ditt ahnt da draußen keener!

Cinco Palmas & das zweitausendvierhundertsechzehnte Gedicht

Varadero Beach beim Hotel Cuatro Palmas

Hengststirnigkeit bei der Souvenierwahl

„Hast du mir etwas mitgebracht,
Von deiner Zeit im fremden Land?“

„Fühl mal hier, autsch!, sachte, sacht ... -
Da schwelt ein feister Sonnenbrand!
Ein eher ärmlich‘ Souvenir,
Schien erst wohl dessen Wärme mir,
Doch ich fand, die lang vermisste
Stand fast zwanghaft auf der Liste
Dräng’ster Mängel im Daheim!“

(Denkst du jetzt „Welch Hengst von Reim!“?)

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