Rüpeleien

Rüde Verse und Taten, die auf eine schlechte Erziehung schließen lassen!

Rialto Fischmarkt & das zweitausenddreihundertsiebenundsechzigste Gedicht

Mercato di Rialto Pescheria (Fischmarkt)

Das Schlitzohr

Es kam dem Schlitzohr
Wie ein Witz vor,
Dass man ihm noch glaubte.

Da er kackdreist
Sich (im Frack meist)
More & more erlaubte.

Botinas & das zweitausenddreihundertachtunddreißigste Gedicht

Inselchen an der Botinas Bucht bei Ilha Grande

Furzende Jugendliche

Furzende Jugendliche sind meistens ganz leise
Und duften in Grüppchen ihr Viertelchen scharf.
Sie rüpeln sich aufwärts mit hörbarer Meise -
Sind in der Erfüllungswucht voller Bedarf.
Und furzen und furzen und bleiben dabei,
Erzählt auch der Rektor: "Nun geht - ihr seid frei!"

Furzende Jugendliche bleiben als Sorge besteh'n,
Ihr Hier-Sein in keinerlei Morgen zu dreh'n.
Man fragt: "Wollt ihr Pommes?" - sie furzen und lachen.
Und Welt muss sich dreh'n trotz solch störrischer Sachen.
Und sie dreht sich! Und die Jugend wird furzen und furzen.

Es greift jeder Vorwurf auch etwas zu kurz, denn
Wir hab'n uns ärschlich längst pazifiziert,
In mancherlei Nachhinein niedergeniert.

Was hat Pubertät an uns übelst gerochen!

Ich fühl trotz der Knackser mich noch nicht gebrochen
Und in Wellnesshotel lass ich oft einen geh'n -
Als konnte das Heute mein Früher versteh'n.

Rosengasse & das zweitausendzweihundertneunundachtzigste Gedicht

Blick in die Rosengasse beim Sudelfeld

Wie ihr mir, so er euch!

Beim Weg über Almen spazier ich auf Schotter,
Das Gelbe vom Ei ist für mich nur der Dotter,
Die anderen Schlangen bedienen sie flotter,
Der Gott meiner Feinde scheint stets etwas gotter -

Solch Beschwerdegestotter is not ohne Grund.
Rechtfertigung ist's allemal
Für meine Haltung und Moral
Von einem vertrottelten Rottweilerhund!

Marmorpalais & das zweitausendzweihundertzweiundachtzigste Gedicht

Blick über den Heiligen See auf den Marmorpalais im Neuen Garten

Potsdam, zu Zeiten der Waffenruhe

Heut hab ich in Potsdam
Doch nur an den Kotzkram
Mit der Lach- & Schieß gedacht,

Lud in der Idylle
Die Wumme mit Gülle
Für eine nächste Zeter-Schlacht.

Vielleicht reicht diese Munition
Aus Potsdam, dass ich sehr bald schon
Mir denk im Scheine spät'rer Sonnen:

Hab den Tag einst verloren, doch dadurch gewonnen!

Malecon & das zweitausendzweihunderteinundsiebzigste Gedicht

Am Malecon der Altstadt von Havanna

Malecon

Malecon, du Hurensohn,
Säumst den Rand zum Meer,
Träumst von Assimilation
Der Wogenwucht mit Teer.

Zucht und Ordnung, Malecon,
Streifst du von der Klinge
Und zwei Welten hängen schon
Erschlafft in deiner Schlinge.

Ausgerechnet B. & das zweitausendzweihundertsiebenundfünfzigste Gedicht

Bananenbaum bei Jibacoa

Mein Ostererlebnis

Der Hase kennt sehr gute Eierverstecke -
Und zwar in der Heia und unter der Decke.
Dort suchten sie auch meine Finger und fanden:
Der Herr ist wieder auferstanden!

Barberinischer Faun & das zweitausendzweihundertfünfte Gedicht

Der Barberinische Faun in der Glyptothek München

Partyheimweg

Grad da, wo ich grad pinkeln will,
Wohnen Obdachlose
Und die schau'n mit 'nem Look-to-kill
Auf meine off'ne Hose.
Auf "Was für'n Druck mich grade plagt,
Das wollt ihr gar nicht wissen!"
Entgegnen sie (sehr ungefragt),
Dass sie tagtäglich pissen -
Nur tun sie's ohne ohne Not
Verzusätzlichte Krisen.
Mich fragt da: Gilt das auch für Kot,
Fürs Rülpsen und fürs Niesen?!
Manch Mensch schnurrt lässig "Let it out!"
Beim Not Dürfte Verrichten.
Nur mir ist es so Not Allowed -
Ich muss darüber dichten!

Überfrorenheit & das zweitausendzweihundertvierte Gedicht

Überfrorener Ast

Unzufriedenheit

Mir fällt kein Hauch von Plänchen ein,
Um diesen Tag zu füllen!
Ich melk aus mir kein Tränchen, nein,
Werd "Mir ist scheiße!" brüllen -

Verschwende doch ich Arsch von Sein
Mein nicht mehr langes Leben.
Drum prügelt mit mir auf mich ein -
Mir Saures süß zu geben,
Scheint das Gebot der Stunde!
Erspart mir keine Wunde!

Vielleicht fang ich schon morgen an,
Mich wieder smart zu finden -

Drum nutzt nur dankbar diesen Run,
Mich treffend hart zu schinden!

Marienplatz & das zweitausendzweihundertste Gedicht

Weihnachten auf dem Marienplatz

Stänkern

Der unerreichlichste Geruch
Flucht sich aus mir heraus.
Ein vollgekotztes Taschentuch
Bestätigt seinen Graus.

Bin ich für diese dufte Welt
So gar nicht zu ertragen?
Fühlt sich die Luft von mir entstellt,
Dreht sich auf Sturm ihr Magen?

"Wie man sich halt Gedanken macht,
Derweil man solch Gestank entfacht,"
Erklärt ich meinen Henkern.
Und dann war Schluss mit Stänkern.

Schlierseeskyline & das zweitausendeinhundertsechsundsiebzigste Gedicht

Kirchturmskyline von Schliersee Ort

Warum ich mich dir ungern geschlagen gebe

Ich hab so viel an Artigkeit
In deiner Art erkannt -
Doch, ach, vergebens wart ich seit
Dies Bild in mir entstand
Auf diesbezüglichen Beleg!

(Denn Prügel sind der falsche Weg.)

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