Ostern & Weihnacht

Gedichte, die zu Weihnachten oder Ostern aufzusagen sind!

Frohe Ostern & das zweitausenddreihundertzweiundneunzigste Gedicht

Stoffhasen in der Münchner Innenstadt

Messiasstress

Schon nach zwei Tagen Trauer
Heißt's gleich wieder aufsteh'n?
Fehlt's der Ruhe an Dauer -
Wozu zuvor draufgeh'n?!

Horcht, wie all die Erlöser in einiger Not schrei'n:
"Wir würd'n gern mal länger als zwei Tage tot sein!"

Ausgerechnet B. & das zweitausendzweihundertsiebenundfünfzigste Gedicht

Bananenbaum bei Jibacoa

Mein Ostererlebnis

Der Hase kennt sehr gute Eierverstecke -
Und zwar in der Heia und unter der Decke.
Dort suchten sie auch meine Finger und fanden:
Der Herr ist wieder auferstanden!

Aufgetaut 2022 & das zweitausendzweihundertsechste Gedicht

Krippe mit DB-Bistro Brezn Etikett

Ess-Kurve

Die Geschenke ausgetauscht,
Dankbarkeiten aufgebauscht -
So endet die Bescherung
Und wendet gen Verzehrung.

Weihnachtsdorf im Kaiserhof & das zweitausendzweihundertdritte Gedicht

Weihnachtsdorf im Kaiserhof der Münchner Residenz

Alle Jahre wieder

Und wieder muss Weihnacht die Kleinsten verzücken,
Die nochmals ein Jahr gen Erwachsensein rücken,
Hernach bald schon Vater und Mutter verlieren,
Dann selbst - jüngst verstorben - die Ahnenwand zieren.

Drum fährt beim "Alle Jahre wieder"
Ringsum ein Schrecken in die Glieder.

11.12.2022 & das zweitausendeinhundertsiebenundneunzigste Gedicht

Improvisierter Adventskranz

Zum dritten Advent

Wer im dritten Advent
Nicht die Mitte erkennt,
Fühlt sich alldieweil allzunah dran.

Fast vollendeter Schein
Überblendet das Nein
Vom zur Hälfte erklommenen Wann.

Folkwangstadt & das zweitausendeinhundertfünfundneunzigste Gedicht

Weihachtsmarkt in Essen

Ripostegedicht auf "Die Weihnachtsmaus" von James Krüss

Die Weihnachtsmaus 2.0 (Mutters Rache)

Die Weihnachtsmaus ist sonderbar -
Sogar für die Gelehrten.
Denn einmal nur im ganzen Jahr
Entdeckt man ihre Fährten.
Das ganze Jahr macht diese Maus
Den Menschen keine Plage.
Doch plötzlich aus dem Loch heraus
Kriecht sie am Weihnachtstage.

Und kaum späht sie ein freches Kind,
Das Muttern nicht zu Willen,
Wird dieses Tier vor Blutdurst blind
Und drängt drauf, ihn zu stillen.
Nascht Christian vom Marzipan,
Das doch bestimmt für Peter,
Begießt sie ihn schnell mit Benzin -
Und siehe da: Schon brät er!
Auch Nelly, die am eierschaum'nen
Weihnachtsmann geknabbert,
Ist kurz drauf ihr Gesamtgedärm
Zum Bauch hinaus geschlabbert.
Es stahlen Ernst, Hans und Papa
Sich frech ein Stück vom Kekseschmaus?
Zerdrückt werd'n sie zu Mett-Tartar -
Denn so was schmeckt der Weihnachtsmaus!
Ihr fragt euch bang, wer machte Hänschen,
Ja, und auch Lieschen dem Garaus?
Nun, sagt Mama, sie sah ein Schwänzchen -
Dann war es wohl die Weihnachtsmaus!
Weihnachtsfest im Kreis der Lieben -
Wie man's gern gefeiert hätt!
Ach, von der Familie blieben
Einzig übrig: Mum and Dead!
Wie gesagt, Herr Kommissar:
Diese Maus ist eine Plage -
Doch es endet ihr Eklat
Just am Weihnachtstage.

Was gibt's denn da im Nachbarhaus?
Dort spritzt grad Blut ans Fenster!
Ja, wütet da die Weihnachtsmaus?
Ja, seh ich schon Gespenster?!
Gibt's auch dort drüben Mausetote?
Klär'n Sie das auf, Herr Kommissar!
Vielleicht die Tat der selben Pfote?
Ich sag dann: Tschüss - bis nächstes Jahr!

Schweinebuchtpelikan & das zweitausendfünfundsechzigste Gedicht

Brauner Pelikan in der Schweinebucht

Sehr beliebt: die Osterzeit (Albatross und Pelikan)

Albatross und Pelikan,
Eine Brise Seemannsgarn,
Eine Kaltmamsell mit Brille,
Pekannüssehüllenfülle
Prägt den Tross der Albernheit.
Sehr beliebt: die Osterzeit.
Lotst per Heli einen Kran!
Kalb verkostet Priem auf Kahn,
Prost Alberto, Peter Pan,
Albatross und Pelikan!

Unter Kurt-Schumacher & das zweitausendachte Gedicht

Tauben unter der Kurt-Schumacher-Brücke von Steele nach Überruhr

Zwischen den Jahren

Die letzte Weihnachtspost trudelt jetzt ein,
Es lässt selbst "Last Christmas" das Dudeln sein,
Geschenke werd'n in die Regale geschoben
Und mit den Kulissen des Alltags verwoben,
Man frisst, etwas hastig, zu viel Schokolade -
Und findet, dass es nun vorbei ist, schon schade ...

Ungeschminkt & das zweitausenderste Gedicht

Der Überruhrer Weihnachtsbaum 2021. Selbst mit ausgewählt.

Der Geist der Weihnacht (mit zwei Endoptionen)

Da war ich über Weihnachten kurz zwei Minuten nüchtern,
Schau meines Platzes Nachbarn an und melde etwas schüchtern:
"Ich glaub, ich bin nicht richtig hier - ich kenn Sie alle nicht!"
(Dies ist die erste Möglichkeit fürs Ende vom Gedicht.)
"Setz dich getrost - wir wissen da genauso viel wie du!"
Flugs füllte man mein leeres Glas und prostete mir zu.

So macht der Geist der Weihnacht nicht allein aus Fremden Brüder -
Wir nebeln die Familie ein und werden selig müder,
Bis man sich bald mehr und schon nicht mehr erkennt.
(Das ist Ende zwei. Einen schönen Advent!)

Absageüberbleibsel & das eintausendneunhundertfünfundneunzigste Gedicht

Der nach der Winter-Tollwood-Absage verbliebene Zauberwald mit glitzerndem Pegasus von Torsten Mühlbach

Lass mal an uns selber glauben

Scheint, dass ich mich beim Zwiebelnschneiden
Von Jahr zu Jahr verbesser!
Natürlich müssen da andre entscheiden -
Im besten Fall, freilich, die Messer!

Ich denk ja, dass für mich das Jahr
Zweitausend sehr entscheidend war.
Vermutung nur zwar, die durch wenig zu stützen
(wem sollten Details hierzu letztendlich nützen?) -
Doch setzt das Ergebnis ein ganz klares Zeichen:
Es lässt, was man wirklich will, sich auch erreichen!

Und das Schneiden von Zwiebeln ist fürs Kochen soo wichtig!
Wer echt an sich glaubt, kann's von selber bald richtig!
Im Jahre Zweitausend hat's bei mir dann gefunkt,
Rein kochtechnisch ein Wendepunkt.

Diesen Rat mag zur Weihnacht ich Mutlosen schenken:
Auch tränenden Auges stur positiv denken!

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