Birkenäste & das zweitausendsechshundertneunte Gedicht

Birkenäste am Feldmochinger See

Bei der Schwabinger Schaumschläger Show am 2. März 2025 entstandenes Gedicht, bei dem es galt, in der 15-minütigen Pause einen Vierzeiler mit den vom Publikum vorgeschlagenen Wörtern "Stahlrohrrahmen" und "Erdbeere" zu verfassen

Berts Ehre

Neulich dacht' ich beim Ramensuppe-Verzehren:
Nie würd' Bert seiner Ehre auf Erden entbehren!
Er stahl, nur weil er f-ror, zwei der Stahlwollschaf-Samen
Und der Up-roar danach hielt sich durchaus im Rahmen.

Feldmochinger Mühlbach & das zweitausendsechshundertachte Gedicht

Feldmochinger Mühlbach am Feldmochinger See

Schaudershowvers

Schau da! Wen schaudert's da wohl nicht,
Wenn in 'nem schaurigen Gedicht
Die Schaufelbaggerschaufeln schaukeln,
Ein Stillleben uns vorzugaukeln,
Da lauthals alle falsch verschraubten
Schaufelbaggerschrauben shouten:
"Wir halten nicht mehr lange!" - ?

Und dementsprechend bange
Verfasst im Schaufelbaggerschatten ein schnaufend' Autor dies Gedicht.

Schau da, wen schaudert's da wohl nicht!?

Vorjahrsdisteln & das zweitausendsechshundertsiebte Gedicht

Am Ufer der Würm in Feldmoching

Der Rosenstrauch

Dieses Anwesen ziert nunmehr Abwesenheit
Nur der Rosenstrauch sprießt Jahr für Jahr
Das Häuschen negiert, es sei einzugsbereit
Man grübelt, bis wann es es war

In irgendnem Bauherrnhirn dümpelt's wohl schon
"Wir ebnen den Altbestand ein!
Wenn Frühres verschwindet, kann Neues hier wohn"
Alle Scheinheiligkeit ehrt den Schein

Doch am Rosenstrauch zeigt sich: Hier droht ein Verlust
Denn es geht um das Rauben der Ehre
Und Abwesenheit wird mitnichten bewusst
An den Stätten begieriger Leere

Briefwahlzentrum München & das zweitausendsechshundertsechste Gedicht

Briefwahlzentrum München Freimann

Wahllich wahrlich!

Wählerstimmen schnalzen stolz
Mit den Umwählzungen …
… uhrknallscheues Urnenholz
Hat kein Schall durchdrungen.

Feldmoching Reptiles & das zweitausendsechshundertfünfte Gedicht

Auf dem Spielplatz am Feldmochinger See

Friedliche Revolution

Manch neue Selbstverständlichkeit
Zeigt zähen Ärgers Endlichkeit.

Feldmochinger See & das zweitausendsechshundertvierte Gedicht

Am Feldmochinger See

Frühlingserwachen

Wenn gierig mich ein Krokus küsst,
Der sonst viel lieber Rohkost isst,
Dann fühl ich mich begehrt.

Wenn dann mich 'ne Narzisse disst
"Ich glaub, dass du ein Nazi bist!",
Bin ich sogleich entehrt.

Das Schneeglöckchen interveniert,
An Schamhaarlöckchen interessiert,
Die ich grad frisch gekämmt,

Wofür, wie es aus Tulpen haucht,
Ich nur 'ne App als Tool gebraucht.

Ach, Frühling, bin enthemmt!

Schlossgatter & das zweitausendsechshundertdritte Gedicht

Zaun vorm Schloss Nymphenburg

O sole mio

Die Sonne strahlt auf meine Seit'
Und lädt mich ein zu lernen:
"Verlässlich, wie ich dich begleit',
Werd' ich mich auch entfernen!"

Es gibt manch groß erschein'nden Stern
In all der Welten Weiten.
Doch muss mein Los sein, dass ich gern
Verzicht' auf einen zweiten.

Stiglmaierplatz & das zweitausendsechshundertzweite Gedicht

Der Löwenbräukeller am Stiglmaierplatz bei Nacht

Verfügung

Ich kann mich nicht daran entsinnen,
Dass ich mal was vergessen hab.

Und sollte ich damit beginnen,
So legt mich schnell in wessen? Grab!

Hafenausfahrt & das zweitausendsechshunderterste Gedicht

Am Hamburger Hafen

Ach woher

Der Abend grüßt sich in mich ein
Und ist Abend und Abend am Spätnachmittag.
Mein Hab und Gut bootet, doch bleibt weiter klein -
Es gibt Städte, die wittern, dass ich sie nicht mag.

Und das große "Wohin?" fängt an, üblich zu sein -
Ist Wohin und Wohin im Woher.
Minenbuben eint Gruben von Spitzfinderei'n,
Die ich so und so nicht so begehr.

Der Abend ist Abend und Abend und Nacht -
Nicht der Winter verkürzt jetzt die Tage,
Es ist eine Jahreszeit, in der es lacht:
"Ach, i wo, ach, woher!" - nur als Frage.

Docklandgrenze & das zweitausendsechshundertste Gedicht

Das Dockland Gebäude am Hamburger Hafen

Vorabendtreffenerinnerung

Ein. Die Biergespräche war'n lang,
Nun nötigt mich mein Harndrang
Spätnächtens aus dem Bett raus.
Ich denke: "Das war nett!" Aus.

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