The Shard & das sechshundertsiebenundsechzigste Gedicht

The Shard of London

Vom Hamm zum Backenballast

Oft nehme ich den Mund sehr voll
(Was man im Grunde ja nicht soll)
Obschon's dann meistens irg'ndwie passt
Bleibt solcher Backenhamm Ballast!

Tate Modern & das sechshundertsechsundsechzigste Gedicht

Tate Modern

666

Lass unsrer Körper Rohheit noch weiter vergröbern
In Stumpfheit und Dumpfen akribischstens stöbern
Unsre Eintönigkeit soll vernichtender wüten
Und fortwährend nur das Entsetzlichste brüten

Uns verfinstert die Schwärze von Abgrund und Fäule
Das Schnauben der apokalyptischen Gäule
Wir woll'n rücksichtslos jedweden Zustand zerstören
Und uns dem Ruin wie dem Abgrund verschwören

Unser katastrophales Dahinvegetieren
Wird tödliche Unruhe kontaminieren
Und den tödlichen Wahn, auf dem lässig wir gleiten
Besprenkeln bald Gehässigkeiten

Wir sind von neuem Unglück erschütterte Wesen
Von Qualen und Fürchterlichkeiten erlesen
Anstatt zerbrechlich woll'n wir nun verbrecherisch sein
Und Widerwärtigkeiten spei'n

Von verzagenden Balken ward unlängst berichtet
Die grundlos von Armut zugrunde gerichtet
Man beklagt sich bei uns sichtlich entrüstet: "Warum?"
Drum.

London & das sechshundertfünfundsechzigste Gedicht

London Portobello Road

Lait Roi, c'est moi

Werte Melker vom Trafalgar,
Melkerinnen wie auch Bälger,
Meutert ihr, sperr' ich der Kuh
Heute noch den Euter zu!

Septembertiefe & das sechshundertvierundsechzigste Gedicht

Am Ammersee

Unter Stürzenden

Die Luft ist hier ein Kilo schwerer
Die Nächte fast elfmal so kalt
Hier zieht noch der Flächenbeteerer
Den Hut vor dem dräuenden Wald

Der Pfarrer fragt uns, wo es weh tut
Wir werden von jedem gegrüßt
Sind Brüder und Schwestern in Demut
Und haben für all das gebüßt

Wir schmecken lebendige Süße
Doch niemals ganz ohne Verdacht

Dir, Mutter, die herzlichsten Grüße
Ich wünsch dir 'ne bessere Nacht

Septemberhimmel & das sechshundertdreiundsechzigste Gedicht

Septemberhimmel

Und ob ich schon wanderte

Kurz feiern wir die Überzahl
Schon stirbt uns einer weg

Gott, ständig wandern wir durchs Tal!
Und kommen nie vom Fleck

Wies'n & das sechshundertzweiundsechzigste Gedicht

Oktoberfest 2017

Die korrekte Niederlassung (Ein BeStimmungslied)

Ein'n pro Sitz, ein'n pro Sitz
Ihr geh-müden Leit'!
Ein'n pro Sitz, ein'n pro-ho Sitz
Ihr geh-müden Leit'!

Leit' darf außerhalb Bayerns der Verständlichkeit wegen durchaus als Leut' gesungen werden. Natürlich auf die Melodie "Ein Prosit der Gemütlichkeit".

Berghof & das sechshunderteinundsechzigste Gedicht

Bei Goldegg

In der Ruhe liegt die craft

So calm, die Alm
Dass aussprechblind
Zwei Sprachen plötzlich einig sind

- Mehr Gedichte über Berge und Höhen -

Schloss Goldegg & das sechshundertsechzigste Gedicht

Blick auf Schloss Goldegg

Welch Irrtum! (Ein Zahnpflegeslogan)

Die Bälger mit den gelben Zähnen
Vor Bergen sich verborgen wähnen

Pongau & das sechshundertneunundfünfzigste Gedicht

Pongau

Erklärung von Bergen und so

Berge sind die, die in Tälern
Weitsicht seitlich schmählich schmälern

Goldegg & das sechshundertachtundfünfzigste Gedicht

Goldegg

Und das im Land der Stänkerei!

Upps, dit wird'ma jetz zu vülle!
Vor Idylle schon ganz knülle
Kann ich hier beim besten Willen
Meinen Durst nach Wut nicht stillen

Heimlich macht sich Heim'ligkeit
Bestens vorbereitet breit
Tilgt jed' Ansporn, Zorn zu fühlen
Bügelt mich statt aufzuwühlen

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