Religion & Philosophie

Weltreligionen und spirituelle Erhellungen sowie religiöse Bräuche, Themen und Protagonisten in Versen.

Herbstsonne & das eintausenddreihundertzwanzigste Gedicht

Isarufer am Lehel

Die Sonne rollt den Teppich aus

Die Sonne rollt den Teppich aus,
Ein Strahlen freit die Farben -
Da schleppst auch du dich noch mal raus
Und gleitest aus dem Haben.

Und schale Überdrüssigkeit,
Das schwerfällige Regen
Durchströmt vermisste Flüssigkeit,
Versöhnungsreicher Segen.

Rausch' über glatt gestrichenen,
Verschlafen weichen Flor
Zum Hafen der Verblichenen,
To reach the other shore.

Kemptenblau & das eintausenddreihundertfünfte Gedicht

Brunnen an der Basilika St._Lorenz in Kempten

Zur Kostbarkeit

Das Blau der Pfauen berühmt die Natur,
Auch Himmel und Meer zu beleben.
So wie's auch Salbei und Kornblum' tun, nur
Zu viel darf es nicht davon geben!

Leuchte & das eintausendzweihundertsiebenundneunzigste Gedicht

Straßenbeleuchtung Schwabing

Supervision

Wie, wenn, wo ich geurteilt hab,
Nur Mitteilung geschah?
Wenn ich aus Gängen, die ich grab,
Die Richtung anders sah?

Wie, wenn ich meine Dekadenz
Nicht recht im Zaume hielt?
Wenn ich im Kreis der Inner Friends
Nur kollegial gedealt?

Wie, wenn ich jede Kleinigkeit
Bloß groß beschreiben kann?
Wie, wenn ich's so zu seh'n bereit?
Wie wär das? Und was dann?

Die Wörth & das eintausendzweihunderteinundneunzigste Gedicht

Die Wörth - Insel im Schliersee

Halo

Wir kreisen im unverwandt Gleichen,
Gebannt, Lob und Preis zu erreichen.
Indes ein Dunkles um uns hängt
Und unsre Sichtbarkeit versengt.

Wir werden das Lob und den Preis niemals seh'n
Und in den Halo übergeh'n,

Des Ungescheh'ns Materie sein
Und neuen Lichtern blinder Schein.

KMA & das eintausendzweihundertsechzigste Gedicht

Wohnhaus an der Karl Marx Allee

Ripostegedicht zu "Im Anfang" von Else Lasker-Schüler, das aus Worten besteht, deren Anfangsbuchstaben viermal den Namen "Else Lasker-Schüler" ergeben.

Else Lasker-Schüler: Ends Los

Als Satans Küsse Else rammten,
Sich chancenlos hart über Lippen erbrachen,
Raunte ein Lobgesangsrequiem samten
Endlose Lehnwörter anderer Sprachen.

Kein Ende rühmt sich christusgleich!
Hundert Übel lebt eine Ruine!
Entsprechend löst sich Elses Leich'
Als korrekt etablierte Routine.

Statt chorgesängig hinzufahren
Übt lieber ein recht eckig' Leben!
So erlebt Lust als Kür eines raren,
- statt cash - hier üblichen Lohns ew'ger Reben!

Rochuskapelle & das eintausendzweihundertsiebenundzwanzigste Gedicht

Rochuskapelle bei Bingen

Wegen, wegen, Wegen! (Die Goethe-Ruh am Rochusberg)

Nur wegen Goethe flöte ich,
Der Klötgen Frank (auch: Klöterich),
Auf dem allerletzten Loch -
Und doch die Roch-
Uskapelle hat der Mühen gelohnt
(ich bin nur solch Fußwege nicht mehr gewohnt)!

Mit dem Kirchlein an sich hat es gar nichts zu tun (ich
Find's weder verwegen, noch richtig ruinig),
Denn es hat ja seit meiner schöngeistigen Häutung
Das Geistliche (meist) für mich keine Bedeutung.

Doch durch des Kreuzwegs Schatten schleich ich
Mich lichtungswärts ins wahre Reich, ich
Hocke müd mich hin im Schauen
Auf die Rüdesheimer Auen.
Und in des Rheins und Weines Weiten ...
Da stapeln sich Erhabenheiten.

In solcher Natur wähne ich meinen Segen.

Und bleib' auf der Spur von mir ähnlichen Wegen.

Piazza della Frutta & das eintausendzweihundertfünfzehnte Gedicht

Eingang zum Piazza della Frutta Padua

Erstes Versgelium der Amazoner

Ob Mangold oder Mobilephone -
Das Angebot auf Amazon
Ist, Gottlob, ohne Rahmen!
Das "Ich bestelle, wo ich wohn'!"
Eint unsre Beichtstuhl-Religion.
Dank Dir, Alexa, Amen.

Geschlechterttürme & das eintausendzweihundertundvierte Gedicht

Die zwei Türme von Bologna

Der Kükenmuser

Wir wollen in Würde den Bruderhahn schreddern
Als Prälaten pragmatischer Liebe,
Uns nicht mehr in frommen Gedanken verheddern,
Als wenn uns ein Schuldasyl bliebe!

Wir haben der Duldsamkeit Segen erklärt -
Und stell'n ihn aus Coolness in Frage.
Wenn Unredlichkeit uns bald nicht mehr ernährt,
Verbessert das nicht unsre Lage!

Rauschberg & das eintausendeinhundertvierundsiebzigste Gedicht

Wald unterm Rauschberg

Naturen

Das Waldsonnenlicht kitzelt Dunst aus den Böden,
Es streift untreu die Bitte zu bleiben.
Und durch Schatten, die in ihrer Trägheit veröden,
Schwebt Wärme, zersäbelt zu Scheiben.

Anonymes Gesumm flirrt im goldenen Spotlight
Eines Schauspiels, das bedeutungslos einfach nur Licht ist.
Den Ratlosen gilt dies als Gruß ihrer Gottheit,
Da du bloss in den Zeilen von einem Gedicht bist.

Beim Rauschberg & das eintausendeinhunderteinundsiebzigste Gedicht

Ziegen am Rauschberg

Osterfrühstück

"Ja, Jesus von Nazareth
War zwar als Typ recht nett,
Aber als Erretterer
Waren andre netterer!"

"Ich fand ja, der Mohammed
War doch wohl mal hammernett!"

Omama denkt sich: "Au weia!"
Und haut allen auf die Eier.

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