Berlin

Gedichte und Fotos aus der Hauptstadt. Meine Heimstatt von 2002-2014 und schon von daher immer noch mindestens einmal im Monat im Tourkalender.

Calimas Hütte & das zweitausendfünfhundertsiebenunddreißigste Gedicht

Spree vom Weizen Ausklang in der Calimas Hütte der Ritter Butzke Kreuzberg

Juli 2024 (Rückblick 7a)

Urlaubszeit und Sommerloch -
Nur Maschinen schuften noch,

Da Auto-Responses die Server erhitzen
Mit Abwesenheits-/Out-of-Office-Notizen.

Artemis & das zweitausendfünfhundertzwanzigste Gedicht

Artemis-Statue im Schloßpark Glienicke

Februar 2024 (Rückblick 2)

Sodann beschloss der Februar,
Dass dieses Jahr ein Schaltjahr war.
Und man schalt einander bis zur Spaltung,
Verdammte stets die Ampelschaltung:
„Leuchten Rot, Gelb und Grün - heißt das Fahr‘n oder Halten?!“
Ist ein Schaltjahr die Chance, einmal schneller zu schalten?
Die Fregatte „Hessen“ kriegt ihr Go!,
Den „Taurus“ bremst das Kanzler-“No!“
Der Ukrainekrieg feiert den zweiten Geburtstag,
Macron denkt ob Bodentruppeinsätze kurz nach,
Es lässt die Wut im Gazastreifen
Die nächste Brut der Hamas reifen,
Zum Berlinale-Finale lärmen Antisemiten
Und die Bild fragt: „Frau Roth, lassen Sie sich das bieten?“
Ja, die Welt scheint in Entscheidungsnot:
Wie, wann und wo intervenieren?
Plötzlich heißt es, pardauz!, „Der Nawalny ist tot!“
Ja, wie konnte denn sowas passieren?
Die Konflikte, die Krisen, die Kriege - sie drängeln,
Dringen uns ins Gemüt wie Saharasand -
Vielleicht gräbt das Bezahlkarten-Flüchtlinge-Gängeln
Einen dichteren Ruhewall um unser Land!?
Drinnen jagen wir emsig RAF-Pensionäre -
Auf dass die Welt bald sich‘rer wäre.
Was sie am letzten Februar
Dann leider Gottes doch nicht war.

Weisse Grün & das zweitausendfünfhundertneunzehnte Gedicht

Mit einer Berliner Weissen auf der Müggelspree

Auf Dampfe

Ick war ja jüngst auf Dampfafahrt
Auf Brandenburger Seen.
Ditt, musiksaan, war recht apart -
Nee, Brandenburch is scheen!

'Ne Nachbarsfreundschaft sacht, se spart,
Um späta an so'n Seen zu zieh'n.

Ditt fändick dann ja doch zu hart -
Wozu jipt's Dampfa in Balin?!

Kleiner Müggelsee & das zweitausendfünfhundertsiebzehnte Gedicht

Am Strand vom Kleinen Müggelsee

Urlaub im Stillen

Die sandverstaubte Kiefernluft
Ist Brandenburg bei Hitze.
Man steht im trüben Mümmelsee
Und reißt gedörrte Witze.

Du denkst im Stillen: "Ossi-Duft." -
Doch bändigst alle Klagen.
Bleibt Brandenburg auch ein Klischee -
Es neigt zum Überragen.

Moorrinne & das zweitausendfünfhundertfünfzehnte Gedicht

An der Krummen Laake – häufig auch Krumme Lake genannt – ein Sumpfgebiet mit Restsee in einer Moorrinne des Berliner Urstromtales.

Alte Bekannte

Meine alte Badestelle
Kennt noch immer meinen Namen.
Leicht verwirrt sie das Gefälle
Der mir zugeneigten Damen.

Denn Badestellen werten Leute
Nur an ihrer Freud zu schwimmen.
Die war nie so groß wie heute -
Ja, ich denk', das könnte stimmen ...

Neu-Venedig & das zweitausendfünfhundertvierzehnte Gedicht

Auf der Müggelspree bei Neu-Venedig zwischen Müggelsee und Dämeritzsee

Die Ex-Bewohner Venedigs (klein)

In Klein-Venedig sind jetzt manch
Großkopferte gelandet,
Die laden generös zum Lunch.

Wer hier vordem gestrandet
Lobt angesäuert: "Schön jemacht -
Da ließ sich wer wat kosten!"
Die trag'n noch Dialekte-Tracht
Mit Sehnsuchtsblick nach Osten.

Neuer See Tiergarten & das zweitausenddreihundertundfünfzehnte Gedicht

Film auf dem Neuen See im Berliner Tiergarten

Im Widerstreben

Ich werde womöglich mich nie dran gewöhnen,
Dass man sich an alles gewöhnt.
Sollt' ich denn dem Pool der Gewohnheiten höhnen,
Wenn alles in mir klagend stöhnt?

Zarenhof Prenzlberg & das zweitausendzweihundertzwanzigste Gedicht

Innenhof vom Hotel Zarenhof Prenzlauer Berg

Otis Panoramaaufzug

Der Lift im Berliner Hauptbahnhof
Ist die lahmste Praline der Welt -
Man spürt auf der Fahrt: "Ich bin auch Philosoph"
Und bestaunt, wo der überall hält.

Das auf ewig verzögerte Öffnen der Türen
Will hier einen Maestro der Langsamkeit küren.
Das Schließen verschlingt sogleich ähnlich viel Zeit -
Und lang darauf ist man dann abfahrtbereit.

Ich weiß ganz bestimmt, dass Berlin viele hassen.

Wer den Aufzug nimmt, wird es sobald nicht verlassen.

Spätblüher & das zweitausendeinhundertsiebenundachtzigste Gedicht

Späte Blütenpracht im Berliner Tiergarten

Vorbereitung auf den Winter

Wo nichts mehr fährt, kann niemand heizen
Und muss dann auch beim Gas-Geb’n geizen.
Wir werden alle bald erkalten -
So woll’ns halt die Naturgewalten!

Goldelse & das zweitausendeinhundertfünfundsiebzigste Gedicht

Blick auf die Siegessäule bei der Solidaritätsdemonstration mit den Protesten im Iran

Also, ... (Drei Erklärungen meiner vermeintlichen Uneindeutigkeit auf Slam-Bühnen)

- 1 -
Oftmals werd'n große Themen und Fakten besprochen,
Um sie dann bloß in Schemen ad acta zu lochen.

- 2 -
Klar, sind manche Essenzen unendlich verkeimt -
Aber zu Selbstverständliches wird nicht bereimt.

- 3 -
Effektiv reift nur Beahnendes
In tiefgreifend Gemahnendes.

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