Körperteile

Jedem Körperteil sein Gedicht ...

Gänze & das achthundertzwölfte Gedicht

Wasservögel Flauchersteg

Hastig

Du hast die Seuche an den Hacken
Sie zwingt dich, bäuchlings abzukacken
Und alles ist Malheur

Du hasst die Seuche an den Hacken?
Dann zwing dich, beide abzuzwacken
Es bessert sich, ich schwör'!

Winterkleidung & das siebenhundertachtundneunzigste Gedicht

Winter 2018

Der Winterspaziergang

Die Kälte kommt über den Kragen gekrochen
Beknabbert meine Wangenknochen
Und klatscht sich patschig an die Stirn
Eisig betäubt sie mein sträubsames Hirn

Jeder Atemzug gleist in die Lungen hinein
Die schein'n um ein Vielfaches tiefer zu sein
Der Restkörper spendet der Kleidung Applaus
Nur die Nasenspitz' quengelt: "Wann geht's denn nach Haus?"

St. Hedwig & das siebenhunderteinundachtzigste Gedicht

Dach der St. Hedwigskathedrale

Den Hintern in Saunen

Der Backen Schwung, der Backen Schwung
Der Backen Schwung von alt auf jung
Verändert den Verlauf
Mein Blick hausiert, mein Blick hausiert
Mein Blick hausiert, gefriert, pausiert
Und hält dann schamlos drauf
Der Symmetrie, der Symmetrie
Entsprechen sie bei Phantasie
Im Dunst der kühlen Schauer
Das Ideal, das Ideal
Sinnt Berg und Tal und singt "Egal!"
Kein Alter ist von Dauer

Doch das Geschlecht ruft selbstgerecht
Und massig echt zum Blickgefecht
Es blökt aus kahlen Lenden
Allein der Po summt freundlichfroh
Hat auch vom Show-Wert mehr Niveau
Im Dunst steht "Bitte wenden!"

Letzter Entwurf & das siebenhundertvierzigste Gedicht

Auf der Ilkahöhe

Die da werden von der Wintersonne

Die Schatten werden nicht nur länger, sondern int'ressanter
Wer vermisste schon das Quengeln Sonnenbadverbrannter?

Der letzten Tage Sonnenschein
Birgt das Wissen von einem zerschlissenen Jahr
All das Brüllende, Brennende dringt nicht mehr ein
Und er stellt dich Gestalt gnädig riesenhaft dar

Schloss Goldegg & das sechshundertsechzigste Gedicht

Blick auf Schloss Goldegg

Welch Irrtum! (Ein Zahnpflegeslogan)

Die Bälger mit den gelben Zähnen
Vor Bergen sich verborgen wähnen

Saubere Elephantas & das sechshundertdreiunddreißigste Gedicht

Elephanta Mumbai

Machbares Ziel

Weil Hinterlassenschaften
An Schaft und Hintern haften
Muss ich mich öfter kratzen

Drum will die Stinkebatzen
Ich irgendwann entfernen

Doch das muss ich erst lernen

HH in HH & das fünfhundertneunundneunzigste Gedicht

Heinrich Heine am Hamburger Rathausmarkt

Die Büste (Arm an Beinen)

Der eher kleine
Heinrich Heine
Steht als Büste ohne Beine
Da
Müsste ohne Sockel schweben
Oder aber
Angedockt
Fersennah am Boden kleben
Hoffend, dass wer niederhockt
Zwar
Mein' ich, dass das jeder täte
Wenn der Heinrich darum bäte
So jedoch ist's gar nicht nötig
Durch den Sockeldienst erhöht sich
Quasi wie von ganz alleine
Beinbefreit
Der Heinrich Heine

Isarkanal & das fünfhundertzweiundneunzigste Gedicht

Isarkanal bei Unterföhring

's wird ...

... manchen Mönchen in München
Ihr Menschsein gewahr,
Wenn Dein Mündchen
Ihr'n Männchen im Mondschein zu nah!

Hallstätter Seeprozession & das fünfhundertsiebenundachtzigste Gedicht

Hallstätter Seeprozession

Vera(ten), aber nicht verkauft

Vera, du warst wundervoll!
Die wahre Queen of Lock'n'Roll
Es frohlockte ehrlich Haar
Unter dem's so hairlich war ...

Weh, vorbei ist diese Ära
Nimm es locker, liebe Vera!

Hallstätter See & das fünfhundertfünfundachtzigste Gedicht

Hallstätter See

Neue Riesen

Ich wäre gerne etwas größer
Etwa dreißig, vierzig Meter
Ein literweise Angsteinflößer
Und In-Grund-und-Boden-Treter

Ich rächte hervor aus der schmächtigen Masse
Der lächelnde Größte in jedweder Klasse

"Aber dann, aber dann
Keep cool, ey Mann
Reicht's auch, nur zwei Meter größer zu sein!
Schon dann käm dir keiner der anderen nah!"

Korrekt. Jedoch ließ sich in lediglich zwein
Nicht ähnlich verdrängen, was ich bislang war

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