Landau & das vierhundertfünfte Gedicht

Landau Bahnhofsvorplatz

Pfälzer Hobbits

Landau, andauernd
Nur dicke Kinder!
Es landen in Landau
Ja ausschließlich Minder-
Jährige, die wohlgenährt
Im Auenland
Schon lang bewährt

Dortmund & das vierhundertvierte Gedicht

das Dortmunder U

Jajuwidu

"Ein U ist auf dem Dach dort!" "Ach -
Warum - weshalb - wozu?"
So frachte ich nach
Und ein Engländer sach-
Te: "It's a you wie du!"
Ja, ju wie du - ja, ju wie du
Da jubelten wir zwei uns zu
Und unter uns schäumte vergessenes Bier

Von der Sehnsucht nach Fässern erstrahlt: das Revier
Dort der Mond, dort das Dortmunder U
Beide formen ein Lächeln - nur niemand sieht zu
Ja, ju wie du - ja, ju wie du ...

Münchner Schatten & das vierhundertdritte Gedicht

München Stadtsilhoette

Vember

Der novemberigste aller November
Schleicht durch die Nässe der Schuhe sich ein
Es ist seine Düsternis längst nicht mehr stemmbar
Das "ohne dich" formt sich erst jetzt zum "allein"

Selbst der Regen scheint heute im Regen-Sein traurig
Und es sind vor dem Vorschlag schon alle dagegen
Vom Busbahnhofsdach überschüttet das Grau mich
Im Blättermatsch spiegeln sich nichts und der Regen

Monopteros & das vierhundertzweite Gedicht

Englischer Garten Monopteros

Entschlossenheit

Ich möchte gerne hoch hinaus (Betonung auf "hinaus")!
Da ihr mir diesen Weg verwehrt - wie sieht's denn unten aus?

Marienplatz & das vierhunderterste Gedicht

U-Bahnhof Marienplatz

Ripostegedicht zu Novalis "Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren"

Wenn doch vor Zahlen und Figuren ...

Wenn doch vor Zahlen und Figuren
Gefügig alle Dichter spuren ...
Als Pagen ihrer Gagen müssen
Grad sie, die's eig'ntlich besser wissen
Den Furor zähmen zum bequemen
Für-den-Sponsoren-zurück-sich-Nehmen
Wenn dann sie auch in den Metaphern
Versuchen, Großes nachzuaffern
Kopieren sie in ihr'n Gedichten
Die immergleichen Weltgeschichten
Doch verbleibt die Inbrunst unversehrt
Jenes selige Geifern
Und tolle Ereifern
Für Stil und Genie
Aber auch Anarchie
Dass Figuren und Zahlen
Werd'n wertlose Schalen
Schreibt der dichtende Wicht
Dieses eine Gedicht ...
Dann sei er trotz allem für dieses verehrt!

Zurück im Englischen Garten & das vierhundertste Gedicht

Englischer Garten

Das Stuttgarter Wundenlecken ist vollzogen. Man zieht wieder durch die herbstige Hood. Und vollendet die vierte Hundert!

Der Plagegeist (Ein Verdachtgedicht)

"Das war ich nicht!"
Mault dies Gedicht
Und plärrt noch kindlich:
"Immer ich!"

Doch woher kommt die Traurigkeit
Die wild verstreut im Zimmer liegt
Und dieser Sack verlorner Zeit
Der massiger als Schwermut wiegt?

Wer hat die zwei Fell von der Leine gelassen?
Wer hat vor die Einfahrt den Grübel geladen?
Wer billigte willig das sinnige Prassen?
Wer naschte vom Melancholateralschaden?

"Ja, ich doch nicht!"
Spricht dies Gedicht
"Verdächtige nich
Immer mich!"

Braunschweig & das dreihundertneunundneunzigste Gedicht

Braunschweig Innenstadt in grau

Vor Wolfsburg

Nun, dass das Braune einmal schweigt
Bin ich zu hoffen zwar geneigt
Doch, Ach und Krach, mir fehlt der Glaube
Weil stets die Eleganz verstummt
Wird das Aparte eingedummt
Zum Gären in der Menschentraube

Vom schnellen Urteil eingezäunt
Sind manche Rücken eingebräunt
Von denen, die im Rudel warnen
Im Grunde ist ja schon bekannt
Dass alle Hunde artverwandt
Dies gilt bereits auch vor dem Zahnen

Stuttgart 2016 c & das dreihundertachtundneunzigste Gedicht

Schiller-Denkmal Stuttgart

In Stuttegart

Wie gern hab ich in Stuttegart
'Ner stutendoofen Nutte zart
Zum Start die Stube klar geputzt
Des Gartens Rasen grad gestutzt
Und dann statt wie gewohnt in bar
Bestanden, dass sie heute gar
Nichts zahlen müsste
Worauf sie mich arg artig küsste!
Denn Stuttegart lädt dazu ein
Mal gutartig statt stur zu sein

Stuttgart 2016 b & das dreihundertsiebenundneunzigste Gedicht

Stuttgarter Schlossplatz

Die Einschläge

Wenn Dinge gelingen
Und Fanhymnen singen
Wie teuflisch fantastisch dein Leben sich brät

Gilt's hart zu bewachen
Was dir in den Rachen
Und was Zentimeter daneben gerät

Das Treffliche findet sich selten im Leben
Und noch am Geringsten wirst du dich verheben

Bewahr' die Gnade der Momente
Und spar sie an als Hauptgang-Rente!

Stuttgart 2016 & das dreihundertsechsundneunzigste Gedicht

Stuttgarter Fußgöngerzone

Pater Frank patert:

Wie viel Zeit willst du verschwenden
Um was Totes zu beenden?

Solltest von den Dingen lassen
Eh du anfängst, sie zu hassen!

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