Winter

Wintergedichte! Verse, die der kalten Jahreszeit huldigen.

Eislauf & das eintausenddreihundertneunundfünfzigste Gedicht

Saimaaseen im Winter

Wort/brüchig

Wenn die Eisschicht Dir verspricht,
Dass sie keinesfalls zerbricht,
Doch das Wort vor Ort nicht hält,
Wird‘s in Deinem Fall schnell kält-
Er.

Lag‘s an Dir und dem Gewicht?
Log das Eis Dir ins Gesicht,
Weil‘s gern eiskalt Fallen stellt?
Du wirst jedenfalls nicht ält-
Er.

Heimweg & das eintausenddreihundertsechsundfünfzigste Gedicht

Beim Hotel Järvisydän an den Saimaaseen

Atmung im Winter

Nichts als kalte Luft im Schädel,
Die die wärmeren Gedanken
Harsch in ihre Schranken
Weist.

Weh, darinnen friert mein Mädel,
Die als längster Wunsch von allen,
Nun bedrängt von Eiskristallen,
Langsam zur Idee vereist.

So entschwindet mir das Mädel -
Nichts als kalte Luft im Schädel.

Bojen & das eintausenddreihundertfünfundfünfzigste Gedicht

Am Haukivesi in Rantasalmi an den Saimaaseen

Tugend auf dem Eis

Hält das Eis dicht,
Kannst du anständig sein.
Tut es dies nicht,
Fällst du aufrichtig rein.

Haukivesi & das eintausenddreihundertneunundvierzigste Gedicht

Steg am Haukivesi an den Saimaaseen

Der niedrigstehenden Winterzeitsonne

Mir ist schon klar,
Dass du, mein Star,
Dich heut dieses kleine Stück nur erhebst -
Als Zeichen, dass du doch noch lebst,
Überwinternd,
Bis des Winters üble Winde letztlich überwunden sind.

Denn im Jahresstreit gewinnt,

Wer nicht ständig strahlt in Taten,
Sondern übt, sie abzuwarten.

Husky & das eintausenddreihundertachtundvierzigste Gedicht

Schlittenhund am Saimaasee

Schlittenhund

Gebundene Unbändigkeit -
Die Landschaft lauscht gebannt
Dem Geheule, das aus dem Schlittenhund schreit,
Das Geschirr ist reißleinig gespannt.
Man spürt, es gibt ein Irgendwo,
Das sich vielleicht noch formt.
Der Aufbruch zerrt quirlig und lautstark und roh:
Komm, wir sprinten los, eh ihn wer normt!
Der Lauf allein ist unser Ziel!
Mein Eid aufs "Jetzt geht's los!"!

Das "Weg von hier!", in das ich blauäugig schiel',
Ist nur eisig und weiß - aber groß.

Saimaa & das eintausenddreihundertvierundvierzigste Gedicht

Winter An den Saimaaseen

Wintereinbruch

Mit schwadigem Tänzeln vom Schneestaub im Wind
Als frostige Spielart von Nebel,
Mal prustet die eisige Kühle dich blind,
Mal prickelt die Haut vom Geschwebel,
Bis klirrendbrüll‘nde Winterzeiten
Über sorgsam zugeschneiten
Sorgenbrettern mordend wettern,
Ist es wahrschneilich,
Das in Reih‘ sich
Herbstschmerzen verflüchtigen,
Frostmarken mich. Als Süchtigen.

Sternenflotte Utting & das eintausenddreihunderteinunddreißigste Gedicht

Weihnachtsmarkt auf der Alten Utting

Weihnachtsmarkt

Wenn wir raus ins Kühle schwärmen,
Uns mit Glühwein aufzuwärmen,
Bis man weihnachtsmannbemützt
Nach und nach einander stützt,
Sich zum Heimweg unterhakt,
Dann ist wieder Weihnachtsmarkt!

Föhnblick & das eintausendeinhundertdreiunddreißigste Gedicht

Münchner Hausberge und Frauenkirche

Frühes Frühlingserwachen

Die Luft sinnt klar mit reinem Klang
Vom Baden in der Kälte!
Wie immer ward das Warten lang,
Eh sich das Jahr erhellte.

Es rascheln Flieg- und Gliedertier
Ihr schieres "Wir sind wieder hier!",
Als gäb's 'nen neuen König!

Die Sehnsucht knistert blümerant -
Wie prickelnd plustert sich das Land!

Und dann wird es gewöhnlich ...

Mainzer Rheinufer & das eintausendeinhundertzwanzigste Gedicht

Mainzer Rheinufer

Zweiter Frühling

Leise rieselt's zu tötender Schicht, die verzäht.
Sie schluckt glatt eine Stadt, die darunter gerät.

Durch die Leisheit des Rieselns zur Andacht gelockt,
Stapft manch Lausbub hinaus und wird untergeflockt.

Doch vor
Zugefror'nen Ohren
Stoppt der Eltern Schelte.

Mancher
Meint sich neugeboren
Als ein Kind der Kälte.

Wandern & das eintausendeinhundertdreizehnte Gedicht

Auf der hohen Promenade in Davos

Kamin Home

Wenn in der Kamine Nähe
Ich in Schneeweh'n Runden drehe,
Wähne ich mich unverwundbar!

Gibt's beim Minusgraddurchzieh'n
Grade aber koa Kamin,
Bin sogleich a Leich' i und starr ...

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