Als Hinterlanddörfler hinein in die Stadt,
Höchstgeeignet zum Abdirrigieren.
Du reinigst der weiten Welt Zeithabitat
Und du willst dich für sie interessieren.
Doch ein Job kann am Ende nur Arbeitslohn sein –
Und die Zulagen kommen vom Chef.
Du schnurrst mit dem Pünktlich-und-tüchtig-Verein
Und dein Tag nährt sich aus dem Effeff.
Wenn du nicht lächelst, lächelst du drüber hinweg,
Und um Viertel vor gehst zu zur Pause.
In dem Moloch der Stadt kennst du schon ein Versteck –
Darin denkst du dann keck an Zuhause.
Ich kannte mal eine Routine
(wir grüßen uns lang schon nicht mehr),
Ich nannte sie damals Sabine –
Wir hatten fast täglich Verkehr.
Sie war für mich Ein-, Um- und Ausstieg
Und Morgen- wie Abendgebet.
Ich war wie’n „Ach, werft mich nicht raus!“-Freak,
Der auf ’ner Gehaltsliste steht.
Heut meistere ich das Vergessen
(mich speist unlängst andre Routine),
Doch seufzte ich grad vor dem Essen:
Sabine, Sabine, Sabine …
Ich habe als Kind im Spiel sehr viel getötet,
Pathetisch dazu Morricone geflötet,
Als ’ne Armada Playmobil
Zum Showdownschluss zu Boden fiel.
Es überlebten meist nicht mehr als vier von den Guten –
Der Rest meiner Recken aus Plastik musst‘ bluten …!
Doch es mildert’s Gemetzel, solang man im Kopf hat:
Es wird kein Figürchen für immer geopfert.
Selbst wenn mir ein Typus so gar nicht gefiel –
Ich braucht‘ ihn als Bösewicht fürs nächste Spiel
Und um nichts in der Welt hätt ich auf ihn verzichtet!
Ich denk, im Reallife wird eh’r lässig vernichtet.
Ja nu, a Jahr is rasch vorüber –
Im Januar war so viel über!
Doch manchem ward – so fern vom Ziel,
Dies Jahr bereits zum Start zuviel!
Wir flatterten anfangs schon hin zum Fatalen –
Mal ganz ohne Wahl, mal grad wegen der Wahlen …
Überall herrscht ein Steil-Hang zum Autoritären –
Und fast scheint’s naiv, sich dagegen zu wehren!
Vergessen Sie alles, was sie ob politischen Stils zu wissen glaubten!
Denn gleich, was Despoten sich früher erlaubten –
Da wurd ’25 doch viel mehr geboten!
Grenzüberschreitende Poltergeist-Zoten …
Wie weit neigt sich die DunkelheitNoch in die Kinderzimmer?
Wie lang noch weitet sich die ZeitVorm bindend gelt’nden „Nimmer“?
Den Schatten scheint jeglicher Raum reserviert.
„Da gewöhn ich mich später dran …“, denkste.
Doch sie kümmert es nicht, wer hier wie reagiert –
Schon exakte Portraits deiner Ängste.
Wie nah sind wir schon einem TreckVon dauernden Verlusten?
Wie kurz greift unser Privileg,Dass wir davon nichts wussten?
Die Schwerfälligkeit und die Unendlichkeit –
Sie verzahnen sich in ’ner Umarmung.
Sie schlürfen die Pfützchen verbliebener Zeit
Und die Ungeduld winkt zur Besamung.
Ach, schwerfällig zieht sich die Längstfälligkeit
Um den Euter von jeder Entscheidung.
Eh die mich behelligt, bin ich sie schon leid –
Ob der Zähigkeit ihrer Vermeidung …
Die Verspätung erleidet Bezugspunktverlust
Und verstetigt sich ohne Gewissen.
Es entblößt die Verödung ’ne tranige Brust –
Und aller Elan ist verschlissen!
Heimat ist ein Ritual
Wohldosierter Süße.
Heimat ist ’ne Postleitzahl,
Pfand für „Schöne Grüße!“.
Heimat ist ein Friedhofstor
Und kann Leere mindern.
Heimat kommt halt manchmal vor –
Lässt sich nicht verhindern.
Heimat irrt sich maßlos, dass
Ich woanders was vermiss.
Nur am ungeschönten Spaß
Spür ich nach, was Heimat is …