Schluchtenschluchz (im SEV nach Bischofshofen)
Wenn überall dererlei Landschaften wär’n –
Ich würde ja nie wieder lesen!
Warum je den Blick aus den Schluchten entfern’n?
Das Buch schluchzt: „Das ist’s dann gewesen …“
Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos
Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten
Naturgedichte, die zwischen Berg und Tal spielen.
Schluchtenschluchz (im SEV nach Bischofshofen)
Wenn überall dererlei Landschaften wär’n –
Ich würde ja nie wieder lesen!
Warum je den Blick aus den Schluchten entfern’n?
Das Buch schluchzt: „Das ist’s dann gewesen …“
Bergwaldwipfel
Die profane Magie der Bergwälderwipfel,
Sie kapriolt als Ruheschwamm.
Sie schlürft sich die Stille vom glitzernden Gipfel
Und saugt vom regungslosen Kamm,
Da wir fast ehrfurchtsvoll besehen
Jahrtausendaltes Nicht-Geschehen.
Da unsere Displays zig Ticker zerwimmeln
Mit angespannten Blickmagneten
Und immerzu quengelnd Alarmglöckchen bimmeln,
Die Stresszustände sich versteten,
Dass wir schon sehnsuchtsvoll besehen:
Jahrtausendaltes Nicht-Geschehen.
Die Namen der Berge
Bei den Namen für Berge herrscht zunächst freie Wahl.
Macht jemand ’nen Vorschlag, heißt’s oft „Scheißegal!“,
Bis irgendein Durchsetzungswilliger schreit:
„Nun ist es besiegelt – wurd‘ auch höchste Zeit,
Der Berg heißt fortan Soundso!“
Gibt’s dann nicht auch ein Tal, von wo
Protestschrei nennt ihn falsch benannt?
Denn sei’s doch diesseits anerkannt,
Seit anno tuck häß dieser Berg
„Undsoso“ – was sich leichter merk…
…en ließe hier wie dort im Tal.
„Undsoso“ – einfach ideal!
Ob A, ob B sich durchher setzt,
Wie sehr man sich ob dessen fetzt –
Man startet nicht mehr ganz von vorn.
Ans Ende fügt man noch ein „-horn“
Als Täler zähm’nden Kompromiss,
Dass obendrauf nu Name is.
Pannerama
Aus Sicht der Aussichtsveräußerer
Wär’s sicher äußerst aussichtslos,
Zum sichtlichen Aus sich nicht weiter zu äußern –
Dies stellt doch schlicht zig Auas! bloß …
Sinnenleid und Sinnenfreud (Wiederkäuer-Version)
Es wäre für manchen wie’n Socken vom Himmel,
Mal ohne Kuhglockengebimmel
Die Nacht zu verbringen und aufzusteh’n –
Ohne alles durchdringende Soundodysseen.
Und auch manche Nase hat längst schon genug
Vom fauligen Gase aus Kuhstallgeruch.
Fast scheint’s, dass die Kühe alleine den Augen
So ganz ohne Mühe zum Wohlgefall’n taugen!
Schönheitsfleck
Der Berg benötigt einen See,
Erst dann gefällt sein Stein.
Der Spieg’lung Werk bewirkt ’nen Dreh –
Da fällt der Berg drauf rein!
Die Vorstellungsschwäche des Faktischen
Es hat sich der Fluss einst vom Berg aufgemacht –
Da wusst‘ er noch gar nicht wohin.
Und vielleicht hat er erst sich in Zweifel gedacht
Übers Überhaupt, Richtung und Sinn.
Erst zuletzt die Entscheidung: „Ich fließe ins Tal
Und ich wähle als Weg dieses Bett!“
Das Nachhinein schreibt Hier bestand nie ne Wahl.
In seinen ideenfreien Chat.
Unter Hörnern
It’s a Hornbill, not the Matterhorn!
But still, what does it matter?
Das Matterhorn is bloß a hill,
Der Hornbill is viel better!
6 Uhr, Morning-Cruise
Ist der Fluss die komplette Nacht weitergeflossen?
Wie hat dann der Nebel sich auf ihn gesetzt?
Sag, wie viel Unumkehrbares wurd‘ schon beschlossen
Und welche Entscheidung fiel bloß so zum Test?
Legt der Fluss sich vielleicht in der Dunkelheit schlafen,
Da ja niemand mehr noch seine Strömung bemerkt?
Hilft die schwadige Suppe der Verpuppung von Larven?
Wird letztlich der Strom zu ’nem Bächlein verzwergt?
Hat der Fluss heut‘ vielleicht seine Strömung verpennt –
Und nun kommt er ihr nicht hinterher?
Es bleibt mancher zurück, wenn die Zeit derart rennt.
Doch wir treffen einander im Meer …
Sri Aman
Chinesische Shophouses säumen die Straßen
Und alles geleitet zum breitbraunen Fluss.
Ein Blechkrokodil mahnt uns (die’s lange vergaßen):
Dem Dschungel dient jedes Motiv als Genuss.
Das Ur- unsrer Wälder gilt scherbenbesiegt –
Doch die Fallzahlen prahlen mit Splittern.
Die Spatzen bezetern, dass niemand mehr fliegt
Im Geblitze von leeren Gewittern.
Zwischen Rückzug und Aufbruch wird so viel gedeutet
Und im Fort lauern greise Kanonen.
Vielleicht wird noch manches Mal Manches erbeutet,
Doch die Stadt, sie beschränkt sich aufs Wohnen.
Und der Rauch der verlegenen Streetmarket-Stände –
Er verfliegt ohne weitere Noten.
Doch der Strom, er verbirgt noch zu schreibende Bände –
Darum bleibt weiters Vorsicht geboten!
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