Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Madagaskar

Vom 4. bis zum 21. September meine zweite große Fahrt über diese wunderbare Insel unternommen. Und dabei auch die Bühne betreten:
– 10.09.16 Antananarivo, Poetry Slam, Goethe Zentrum
– 15.09.16 Belo Tsiribihina, Lakana Be 3


  • Île aux Nattes & das eintausendneunhundertdreiundneunzigste Gedicht

    Rückblick auf frühere Reisen: Schwarzweißer Vari auf der Nachbarinsel Île aux Nattes von Sainte Marie/Madagaskar

    Vari-Verse

    Wär‘ i ein schwarweißer Vari
    (die Wahrscheinlichkeit erspar‘ i
    mir mal hier zu eruier’n – möcht‘ kein Wirrwarr provozier’n)
    fühlt‘ i wahrlich
    wunderbar mich!

    Lauthals schreiend rumzutoben
    ob am Boden oder droben
    auf der Wipfeln höchsten Zipfeln
    Flauschigweißes Engels-Fell
    (stellenweise nicht ganz hell)
    Kerl der puscheligsten Dern

    Wahrlich, Vari wär‘ i gern!


  • Nachtwanderer & das eintausendneunhundertzweiundneunzigste Gedicht

    Rückblick auf frühere Reisen: Mausmaki by night auf Madagaskar

    Schluss und aus, Maki Maus

    Sie, Marquis Maus, schau’n handlich aus
    ein Fäustling wär‘ Euch ein Full House

    Als heller Kopf scheut Ihr das Licht
    mit knopfbeäugtem Trollgesicht
    welches aufglüht im blendenden Schein meiner Maglite
    und wir starren erstarrt, bis dass Ihr plötzlich weg seid

    Nur mäuschengroß sind Nachtmakisen
    doch Motten fürchten sich vor diesen
    Sie entflieh’n den Grapschern, schrei’n stumm: „Oh, Graus!
    Herrmott, was schau’n die riesig aus!“


  • Brauner Lemur & das eintausendneunhunderteinundneunzigste Gedicht

    Rückblick auf frühere Reisen: Brauner Lemur auf Madagaskar

    Grund zu grunzen, Brauner Lemur!

    Plumper, munt’rer Brauner Lemur
    immer kregel, stets „Juchhe!“ – nur
    nennt zu selten jemand schön dich
    weil dein Anblick zu gewöhnlich

    Hockst halt rum auf allen Zweigen
    tust auch ungesucht dich zeigen
    Kaum zuckt wer ’ne Kamera
    hockt die ganze Horde da!

    Ein als Star hier Geltender
    macht sich rar. Und seltener
    kriegt ihn jemand zu Gesicht

    Dir, du Racker, liegt das nicht


  • Madagaskar revisited & das neunhundertneunundachtzigste Gedicht

    Madagaskar Chamäleon

    Für Verbliebene

    Dein Grab ist längst schon eingeebnet
    Doch das Loch meines Kosmos‘ nicht zu
    Ich spüre sein Gähnen noch hinter der Rückwand
    Von nicht zu verrückenden Schränken
    Und manchmal, da frage ich mehr dich als mich: „Wie-
    So ist der Gewürzstreuer leer?“

    So lang ist das alles schon her …
    Und manchmal, da frage ich mehr mich als die, die
    Grad parallel deiner gedenken:
    „Verzeihst du ein wenig, wie ich noch zum Glück fand?“
    Viel zu friedvoll und ruhig raunst du:
    „Mein Grab ist längst schon eingeebnet!“


  • Codename Babakota & das achthundertfünfzehnte Gedicht

    Indri Baby

    Der Indri Indri und andre

    Symphonien aus Türenquietschen
    schamverstummt vor deinem Sang
    Tonal verwandt – doch fernab, bittscheen
    deinem Schluchz im Abgangklang

    Die schwarze Komponistenmähne
    wächst an Babakotas Ohr
    aus Panda-Plüsch rag’n lange Beene
    und die Arme ooch hervor

    Du bist im Größenmaßgedränge
    wählerischstes Meistertier
    Bärig-stummelnd schwänzt du Länge
    Andre, Indri, neiden’s dir!


  • Berenty & das achthundertvierzehnte Gedicht

    Katta in Berenty NP

    Kattalogik

    Wärst du gern ein Kater, Katta?
    (Die allerbesten Chancen hat er!)
    Doch trotz krauligjauligem Katzengejammer
    und hochgereckt schräggescheckt längsstreifend strammer
    Grazilillytät im Gang
    macht das Kätzchen dir Mätzchen, maunzt:
    Schön, doch zu lang!

    Fläz dich bäuchlings zur Sonne
    maul ein „Pöh!“, seufze „Puh …“
    du katzenunartiges Katta, du!


  • Tor 14 & das siebenhundertachtundzwanzigste Gedicht

    Bambuslemur

    Bambule vs. Bambuslemur

    Du zerbrechlichster Sprössling der Tagesschicht
    versprichst du dir Sprossen? Hier kommt ein Gedicht:

    Es scheint dir so artfremd – das Tollen und Zanken
    Tja, seine Familie sucht sich niemand aus
    Beschwerde führt schüchtern ein wisperndes Janken
    so zartig, so artig, so „Hältst du’s noch aus?“

    Man sorgt sich doch unweigerlich:
    Ist die Welt nicht gefährlich für einen wie dich?
    Ob hier am Busen der Natur
    für einen Bambuszwerglemur
    der Wind nicht gar zu garstig weht
    wo alles sich um Darwin dreht?

    Doch dessen Herz konntest du scheinbar erweichen
    Das mag zum Überleben reichen


  • Tor 13 & das siebenhundertsiebenundzwanzigste Gedicht

    Sifakas

    Entlarvte Sifakas

    Wenn nur nicht dieses Tanzen wäre …

    Dieses tolgepatschelte Hupfgesacke
    dieses hoppladihoppelnde Hickedihacke

    … gebührte dir die ganze Ehre
    erlauchter Dornen-Eminenz
    von weiserweißer Exzellenz

    So superduper, so perwollig
    du personifiziertes Drollig
    huschst schwere- und lautlos auf samtenen Pfoten
    mit höchster Höhen Haltungsnoten
    In den Wipfeln bewegst du dich allzu schön

    Doch will dich jeder tanzen seh’n
    Am Boden


  • Fossa & das dreihundertachtundsiebzigste Gedicht

    Fossa in Kirindy

    Nachhaltige Begegnung. Herbstliche Erinnerung an Madagaskar und den Fossa (dessen „o“ im Madagassischen eher wie ein „u“ intoniert wird).

    Fossanähe

    Ein gewisser Fossa
    Stand mir heut im Wege
    Panisch schrie ich: „Mussa
    Nich in ein Gehege?!“

    Das Tier, es maunzte souverän
    Beim An-mir-vorübergeh’n –
    Führte reines Nichts im Schilde
    Und beschämte mich mit Milde

    Klar
    Es war
    Das abgerundetste Katzentier
    Das auf Wattetatzen hier
    Verwundert meinem Blick auswich
    Geduckt ins Dickicht wieder schlich
    Bis nach auf Stunden
    Gerundeten
    Sekunden
    Auch sein seidig geschmeidiger munter gewundener rundlicher ungemein langer Schwanz
    Ganz
    Entschwunden
    War

    „Hoppsa,“ dachte ich, „so nah
    War ich grade einem Raubtier!“
    Aber nee – die Nähe, glaubt mir
    War mir näher als der Abstand
    Mit dem ich mich letztlich abfand

    Nächstes Mal versuch’ste mehr –
    Kriechst dem Fossa hinterher!


  • Aye-Aye Zwei & das dreihundertzweiundsiebzigste Gedicht

    Aye-Aye auf Aye-Aye-Island

    Mit diesem Text soll die vermutlich größte Sammlung von Lemurengedichten vorerst abgeschlossen werden. All die Unterarten von Sifakas, Wiesel- und Braunen Lemuren, die ich in diesem Jahr ebenfalls erspäht habe, müssen zunächst noch ohne Untergedicht bleiben. Zusammen mit den Lemurengedichten aus „Mehr Kacheln!“ kommen wir auf nunmehr 13 zoologische Halbaffenpoeme. Da muss man sich erst mal einfühlen. Details später.

    Fingertier oder Aye-Aye

    Du spleenpralle Laune von Mutter Natur
    Du ins Dickicht gefallene Comicfigur
    Du göttlich-komödischer Gothicclown
    Du fürs Spotlight des Spottes geborener Faun

    Schon die Undimension deiner Fledermausohren
    Deine schütteren Zotteln, dein buschiger Schwanz
    Sie soufflieren, man hätt‘ nur aus Scherz dich geboren
    Als ein Schlimmer-geht’s-nimmer – nur war’s das nicht ganz:
    Feurig rot schielt ein Augenpaar aus deiner Fratze
    Und maskiert deinen Possentanz „Straight outta hell!“
    Schaurig besoundtrackt vom Krallen-Gekratze
    Des Langfingernagelpaars in XXL
    Und messerscharf raspeln Eispickelzähne
    Gierig beknabberte Hölzer zu Späne

    Es ist so, als wär‘ keine Zelle in dir
    Nur halbwegs verwandt mit ’nem richtigen Tier
    Du bist in allem übertrieben
    Und zwingst uns, grade das zu lieben

    Du bist im Großen wie im Kleinen
    Entschlossen, Schönheit zu verneinen
    Dass wir verstummen wie vorm Grab …

    Und jetzt nimm deine Maske ab!

    Mehr Gedichte über Tiere (und viele Lemuren)


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