Nach Verlassen der Ausstellung
Unentwegt
Angeregt
Geisterte ich auf.
Unersatt,
Füße platt
Wand ich mich hinauf.
Und begann
Irgendwann
Größeres zu sehen.
Leider nur:
Keine Spur
Blieb in mir bestehen.
Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos
Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten
Gedichte zur Kunst und der künstlerischen Inbrunst nebst dem entsprechenden Leiden.
Nach Verlassen der Ausstellung
Unentwegt
Angeregt
Geisterte ich auf.
Unersatt,
Füße platt
Wand ich mich hinauf.
Und begann
Irgendwann
Größeres zu sehen.
Leider nur:
Keine Spur
Blieb in mir bestehen.
Vorsatz statt Anspruch
Die von billigen Effekten Still nicht Abgeschreckten Meistern’s Amüsieren.
Müsst man mal probieren …
Der provozierte Ruheständler
Und immer schleicht die Spießigkeit
Mit bissbereiter Fresse
Um meiner Inbrunst dünnes Kleid
Und sprießt wie bleiche Kresse.
Sie wittert etwas Kleinstgewinn
In meinen größten Nöten
Und krallt sich alles, was ich bin,
Aus unterkühlten Klöten.
Dann tanzt sie ihre Halbgar-Show
Vor vollverdummten Affen,
Die ein Verstummen vom Niveau
In keinem Kosmos raffen.
Wär sie doch nur so standorttreu,
Dass wir uns nie verqueren –
Ich wollte aus Impulse-Scheu
Mich lang schon nicht mehr wehren!
In meinem Rückzug bin ich doch
Längst weit genug gegangen …
Die Frage „Und was wollt ihr noch?“
Hängt gut gegart im Bangen.
Der Marsch durch die Institutionen
So ein bisschen werden einfach mal frech
An ihren Reglern spielen:
Mal zieh’n wir prompt die Finger weg,
Mal frommt es uns zu zielen.
Sie akzeptieren unser Spiel
(wir zähl’n zu den Belachten).
Die Armatur lahmt unfragil –
Doch lässt sie sich entmachten!
Ruhelos ruhend
Wenn der Berg zur Silhouette wird
Und sein Plural sich in einer Einheit verliert,
Möchte ich ruhelos Ruhender sein,
Seh den Himmel nach droben
Auf die Gipfel gehoben
Und aus platzendem Kragen dringt lautlos mein Schrei’n.
Hochgefühl, tiefergelegt
Vom See her weht der Wind und sagt:
„Das Gute hat gewonnen.“
Und in die alten Ufer ragt
Ein Neues, das begonnen.
Ich spür die Brisen, seh die Wellen –
Doch in mir weilt die Skepsis.
Sich auf mehr Hoffnung einzustellen,
Besänftigt nicht die Sepsis.
Es wiegen Halme, Blätter schwingen –
Erobert scheint der Steg,
Erzählbereit von bess’ren Dingen.
Zu guter Letzt: ein Weg.
Man trug den Eifer, unverzagt –
Längst trag ich meine Schwächen,
Werd, da ein frischer Aufblick tagt,
Versinken ins Gebrechen.
Das bisschen angefaulter Mut
Schafft’s nicht mehr zum Triumph.
Zu oft verwässert ward das Blut,
Der Adern Haut zu stumpf.
Das Abgekämpfte stört das Bild
Und schmälert den Gewinn.
Wer jetzt nicht feiert, jetzt nicht wild,
Gehört dort nicht mehr hin.
Eine Busfahrt bei Regen
Der Bus, er durchrädert ein Pfützengespritze,
Feuchtneblig erblinden die Scheiben.
Die vom Sommer noch kürzlich beschienenen Sitze
Erklammt neues Kühl, um zu bleiben.
Es wird Herbst, schreit die tropfnasse Kondensation.
Es bleibt sommerlich, kontert mein Hoffen.
Doch die Busfahrerdurchsagen ändert ein Ton,
Der macht mich bedenklich betroffen.
Ich bestelle dem Sommer zehn Comebackabsichten,
Mit Lieferzeit zwei bis drei Wochen.
Bis dahin mag Regen sein Unheil verrichten,
Den Sommer zur Abheftung lochen.
Es wird Herbst, hört man’s Frühchen der Dunkelheit plärren.
Es bleibt sommerlich, schnauz‘ ich zurück.
Werd‘ mich mit viel Beharr gegen’s Aufgeben sperren,
Bewahr‘ meine Rolle im Stück
„Eine Busfahrt bei Regen“.
Ich mag mich deswegen ja gar nicht beklagen,
Werd‘ weiter vom Hof der Gewissheit verjagen,
Was Schlusspunktesetzer in Hetze platzieren.
Noch geht die Fahrt weiter, kann so viel passieren …
Die Vorstellungsschwäche des Faktischen
Es hat sich der Fluss einst vom Berg aufgemacht –
Da wusst‘ er noch gar nicht wohin.
Und vielleicht hat er erst sich in Zweifel gedacht
Übers Überhaupt, Richtung und Sinn.
Erst zuletzt die Entscheidung: „Ich fließe ins Tal
Und ich wähle als Weg dieses Bett!“
Das Nachhinein schreibt Hier bestand nie ne Wahl.
In seinen ideenfreien Chat.
Crème de la Crème
Ich wünsche mir vor meines Lebens Erblindung
Noch so etwas wie eine Eiscremeerfindung.
Etwas Nützliches, dass dem Genusse entspringt –
Etwas Nutzloses, dass sich als Must-have verdingt.
Ein Gewöhnung verpönendes Mahl des Verwöhnens,
Ein unübergehbares Mal des Versöhnens,
Unwiderlegbar als „Is the world nice?!“-Meme –
Kurzum, ein bisschen so etwas wie Eiscreme.
So ’ne Erfindung der Welt hinterlassen,
Als letzter Akt vorm finalen Erblassen,
Irgendwie etwas wie Eiscreme vererben …
Gut, man kann friedlich auch ohne dies sterben.
Doch das als ein Restzielchen nicht aufzugeben –
Das ist letztendlich mein Anspruch ans Leben.
Sucherlohn für L.
Die Straße, die einst man nach dir mal benennt,
Wird sicherlich gebaut.
Und irgendwer sagt dann, der dich gar nicht kennt,
Du hättest dich echt was getraut.
Vielleicht, dass notorische Parkplatznot gibt
Dort ständigen Anlass zu fluchen?
Auch du warst – posthum, doch nie wirklich geliebt –
Verdammt, lebenslänglich zu suchen …
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