Der Baedecker
Ich stelle einer fremden Stadt Oft zu begierig nach Und schlürfe als ein Nimmersatt Vom Schaugassenbelag.
Ich kenne, vorabinformiert,
Den Frühling, Herbst und Winter.
Doch flirrt im Hier ein Sommertag,
Dann komm ich nicht dahinter.
Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos
Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten
Der Baedecker
Ich stelle einer fremden Stadt Oft zu begierig nach Und schlürfe als ein Nimmersatt Vom Schaugassenbelag.
Ich kenne, vorabinformiert,
Den Frühling, Herbst und Winter.
Doch flirrt im Hier ein Sommertag,
Dann komm ich nicht dahinter.
Nach Verlassen der Ausstellung
Unentwegt
Angeregt
Geisterte ich auf.
Unersatt,
Füße platt
Wand ich mich hinauf.
Und begann
Irgendwann
Größeres zu sehen.
Leider nur:
Keine Spur
Blieb in mir bestehen.
Dieser Songtext greift schon mal vor, da „Die letzten Nächte der Westend Bohème“ ab September 2025 nach Schwabing umziehen. Da braucht es einen neuen Einstiegssong …
Die letzten Nächte der Bohème
Wenn das Licht versinkt Und oben vom Monopteros Ein Kiffertross noch unentschlossen hin zur Freiheit zieht
Dort, wo Schwabing trinkt, Klingt bald jeder Willkommenssong Beklommen an, als wär’s nicht lang mehr bis zum Abschiedslied
Da grüßen wir noch eben Den Rest vom süßen Leben In jedem „Grüß di/Servus!“ weht ja auch ein … Hauch von Abschied
Refr.: Denn was heut so gut beginnt, könnte morgen schon vorbei sein! Der DJ schwankt noch zwischen Sex Pistols und Wham Es ist vielleicht nicht die, aber sicherlich schon eine Der letzten Nächte … für … den Rest der Bohème
Die letzte Runde steht Und ein verirrter Wies’n-Touri Trinkt mit dir am Tresen selig seinen dritten Schnitt
Die Mietspirale dreht Statt Bremse heißt es Gaspedal Und Scheißegal, doch jeder fragt sich, komm’n wir da noch mit?
Da grüßen wir noch eben
Den Rest vom süßen Leben
In jedem „Grüß di/Servus!“ weht ja auch ein …
Hauch von Abschied
Ripostegedicht auf „Was es ist“ von Erich Fried
Was is, hä?!
Es ist überzogen sagt die Vernunft Es ist gefährlich sagt die Gesellschaft Es ist überflüssig sagt die Toleranz Ich diss, wen ich diss sagt der Hass
Es ist unbedacht sagt die Besonnenheit Es ist unehrlich sagen die Argumente Es ist ungesund sagt dein Psychater Ich diss, wen ich diss sagt der Hass
Es ist selbstgerecht sagt die Moral Es ist unreif sagt die Erziehung Es ist lächerlich sagt dir dein Spiegel Ich diss, wen ich diss sagt der Hass
„Und ich piss dir ans Bein!“ sagt
die Liebe
Morgen des Aufbruchs
Der Morgenwind am letzten Tag Ist unerfreulich frisch Und scheu betrachtet man den Sarg Als seinen Frühstückstisch.
Wenn uns die Stadt den Abschied gibt, So woll’n wir Abschied nehmen
Und widmen uns nun, unterliebt,
Den nicht gewünschten Themen!
Slowenien
Ein Tüpfelchen von Sozialismus Konterkariert das Auenland. Der Industrieschlotkatechismus Hält gegen die Idylle stand.
Fünf Häuschen aus Tomatengärtchen Purzeln durch die Täler. Und bunt umhupft von Backsteinpferdchen Winken Erbsenzähler.
Fast scheint’s, als juchzten Kinderlieder Von redlichen Berufen Und hallten aus den Klämmen wider, Beswingt von Kälberhufen.
Doch von irgendwo gilbt noch die Braunkohle ein In den Ehrgeiz, schon sehr viel moderner zu sein.
Mal stockt’s, dann stoppt’s und stets zu slow –
Darum, Slowenien, heißt du so!
Vorsatz statt Anspruch
Ich umrunde Ljubljana Sehr, sehr gern nach nicht getaner Arbeit. Es gelingt die Wendung Ohne Mühsal in Vollendung.
Klar ist, dass man häufiger Rund um Laibach läufig wär, Rundet man schon vor getaner Tätigkeit um Ljubljana.
Vollbracht gilt erst ab Zeitpunkt X –
Wer nicht drauf wartet, startet fix!
Vorsatz statt Anspruch
Die von billigen Effekten Still nicht Abgeschreckten Meistern’s Amüsieren.
Müsst man mal probieren …
Glockenspiel
Ich tauche Langsam Unter Eine Glocke Alkohol.
Ich grinse und frohlocke Und ich proste Auf mein Wohl.
Gleich kippelt es im Willen, Gleich wird er breiig sein. Gleich läuft es aus den Rillen, Und vielleicht spei ich mich ein.
Und ob ich auch beim Alkohol
Mich spielend leicht verzocke –
Wann hätt ich mich so wohl gefühlt
Wie unter
Dieser
Glocke?
Burnout
Es ist eine Art Unterwerfung im Spiel,
Wenn man sich zu sehr übernimmt.
Manch Eifer besteht auf den Schritt ins Zuviel –
Und man ist aufs Gehorchen getrimmt.
– Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)
– Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:
* Costa Rica
* Hawaii
* Indien
* Kuba
* Madagaskar
* Malaysia (Borneo)
* Marokko
* Mauritius
* Namibia
* Seychellen
* Sri Lanka
– Gedichtthemen:
* Alter, Schmerz, Tod
* Autor & Schreiben
* Berg, Fluss & Tal
* Berlin
* Fahrzeuge
* Frühling
* Gebäude & Urbanes
* Geburtstag/Hochzeit
* Geld & Karriere
* Grusel
* Haus & Heimat
* Herbst
* Internet & Technik
* Kleidung
* Kindheit & Jugend
* Körperteile
* Kunst & Inbrunst
* Länder/Kontinente
* Liebe & Beziehung
* Märchen
* Mord & Totschlag
* München
* Musik & Gesang
* Ostern & Weihnacht
* Pflanzen & Natur
* Poetry Slam
* Politik
* Promis
* Regionales
* Religion & Philo
* Reisen
* Rüpeleien & Tiraden
* Schlafen
* See
* Sex & Erotik
* Sommer
* Speis & Trank
* Sport
* Städte
* Strand/Meer
* Silvester & Wechsel
* Tabak & Alkohol
* Tanzen
* Tiere
* Unsinn
* Wind & Wetter
* Winter
SLAMMED! – das Buch – zum Sonderpreis!
Achtzeiler Alter, Tod & Abschied Autor & Schreiben Berg, Fluss & Tal Berlin Berlingedicht Dutzendzeiler Einakter Erde Fahrzeuge Feuer Gebäude & Urbanes Geld, Arbeit, Karriere Grusel Haus & Heimat Internet & Technik Kindheit & Jugend Krummzeiler Kuba Kunst & Inbrunst Körperteile Liebe und Beziehung Luft Marokko Mord & Totschlag München Pflanzen & Natur Politik Reisen Religion & Philosophie Ripostegedichte Rüpeleien Schlaf & Langeweile Sechszeiler Sex & Erotik Speis & Trank Städte Tabak & Alkohol Tiere Unsinn Vierzeiler Wasser Wind & Wetter Zehnzeiler Zweizeiler