Es war da so eine Ahnung, als wenn sich das gute Wetter immer verkrümelt, sobald ich wieder in München ankomme. Heute sieht das anders aus. Aber der Eindruck bleibt - in Form eines Gedichts:
Hoch & Wasser
Die Gewässer sind mit allen Wassern gewaschen
Und Nässe lässt sich von der Nasenspitz naschen
Die Spatzen sind's satt, durch die Stadt zu spazier'n
Weil Platzregen ratzefatz das hinfort spülen
Was sich bereits regte an Sommergefühlen
Nun trommeln die Tropfen aufs hoffende Hirn
Wettertragödien, vermieste Feste. Aber das kann auch vielleicht das Beste sein, was passieren konnte.
Feste, die ins Wasser fallen
All den Festen, die ins Wasser fallen
Bleibt die nicht widerlegte Verheißung erhalten
Sie wären die besten Feste von allen
Gewesen, sofern sie von weniger kalten
Regenfällen gesegnet gewesen ...
Dies sind - wie gesagt - auch berechtigte Thesen
Denn schließlich war, wie jammerschade
Klar das Wetter ohne Gnade
So scheint manches Mal das gescholtene Wetter
Missratenen Festen willkommen als Retter
Der neunte Stopp in Berlin in diesem Jahr. Mit Graupelschauer.
Der Wolkenbruch
Wenn das Blau ein Grauen aufbraut
Aus der Tiefe Schiefer raushaut
Schwärzeres in Schwären aufstiebt
Wolkenfreiheit vor sich her schiebt
Wenn mit wuchtig ersten Winden
Letzte Hoffnungsfetzen schwinden
Dann, mein Lieber ... ahnste was?
Wirste nass
Fürs Abendlicht, fürs Abendlicht
Gab's sicherlich schon manch Gedicht
Drum halt ich meins gleich eher schlicht
Gibt's halt eins mehr - das schadet nicht
Nichts ist so warm wie der Tag nach dem Tag nach dem Tag des gebrochenen Sommerversprechens
Man strauchelt zurück an den Ort des Verbrechens
Und ich wag und ich wag und ich mag es kaum hoffen
Hinterm Vorhang steht einer und ruft: Überraschung!
Das Ende des Vorgangs steht immer noch offen
Ich sag mir: Nu lüg dir nich selbs in die Tasch, Jung!
Es ist noch nicht Sommer, komm, bild dir nichts ein!
Doch allein von der Wärme, da könnt er's fast sein ...