Wind & Wetter

Wenn Wetter, Wind und Tageslicht sich als Gedichtthemen aufdrängen ....

Isartor & das hundertsiebenundneunzigste Gedicht

Am Isartor

Es war da so eine Ahnung, als wenn sich das gute Wetter immer verkrümelt, sobald ich wieder in München ankomme. Heute sieht das anders aus. Aber der Eindruck bleibt - in Form eines Gedichts:

Hoch & Wasser

Die Gewässer sind mit allen Wassern gewaschen
Und Nässe lässt sich von der Nasenspitz naschen
Die Spatzen sind's satt, durch die Stadt zu spazier'n

Weil Platzregen ratzefatz das hinfort spülen
Was sich bereits regte an Sommergefühlen
Nun trommeln die Tropfen aufs hoffende Hirn

Pfingstwetter & das hundertneunundachtzigste Gedicht

Bad Tölz

Wettertragödien, vermieste Feste. Aber das kann auch vielleicht das Beste sein, was passieren konnte.

Feste, die ins Wasser fallen

All den Festen, die ins Wasser fallen
Bleibt die nicht widerlegte Verheißung erhalten
Sie wären die besten Feste von allen
Gewesen, sofern sie von weniger kalten
Regenfällen gesegnet gewesen ...
Dies sind - wie gesagt - auch berechtigte Thesen
Denn schließlich war, wie jammerschade
Klar das Wetter ohne Gnade

So scheint manches Mal das gescholtene Wetter
Missratenen Festen willkommen als Retter

Nürnberg & das hundertfünfundachtzigste Gedicht

Kongresshalle auf dem Reichsparteitagsgelände

Sperrige Idyllen: Der Dutzendsee vor der Kongresshalle auf dem Reichsparteitagsgelände.

Rain comes down

Der Regen befreit diese Stadt nicht vom Dreck
Er pfeift auf die Chance einer schmeichelnden Kühle
Und was mit ihm aufschwemmt, das spült er nicht weg

Haucht spärlichen Tau auf die ewigen Pfühle

Wetterumschwung & das hundertsechsundsechzigste Gedicht

Unter den Inden

Der neunte Stopp in Berlin in diesem Jahr. Mit Graupelschauer.

Der Wolkenbruch

Wenn das Blau ein Grauen aufbraut
Aus der Tiefe Schiefer raushaut
Schwärzeres in Schwären aufstiebt
Wolkenfreiheit vor sich her schiebt
Wenn mit wuchtig ersten Winden
Letzte Hoffnungsfetzen schwinden
Dann, mein Lieber ... ahnste was?
Wirste nass

- Mehr Gedichte zu Wind & Wetter -

Der Himmel über Berlin & das hundertsechsundfünfzigste Gedicht

Tempelhofer Feld

Der Himmel über Tempelhof. Derweil es laut Telefonaustausch im Rest der Republik regnet.

Über Schatten

So 'ne monumentalen
Sonnenstrahlen
Entsprießen nur Himmeln, die wolkenbewattet

Drum gilt auch, wir werden
Hier unten auf Erden
Teils heilsüberströmt, bisweilen beschattet

Helsingin Yöt & das hundertsechsundzwanzigste Gedicht

Helsinki Domplatz

Das letzte Gedicht aus Helsinki. Zu den letzten Stunden des Tages. Oder den ersten Stunden der Nacht. Und dem fehlenden Unterschied.

Das nicht schwindende Tageslicht des Nordens

Nachts sind alle Straßen blau ...

Als stünde der Tag da noch grade im Stau
Auf seinem Weg ins All zurück

Doch spart er sich das letzte Stück
Und bläut hinein in schwarze Nacht
Man freut sich, dass er das so macht

Auch Reiseweg-technisch scheint es äußerst schlau:
Das Dunkel durchströmende nordische Blau

Abendliches Helsinki & das hundertdreiundzwanzigste Gedicht

Helsinki

Der dritte Tag endete auch schön.

Ein weiteres Abendlichtgedicht

Fürs Abendlicht, fürs Abendlicht
Gab's sicherlich schon manch Gedicht
Drum halt ich meins gleich eher schlicht
Gibt's halt eins mehr - das schadet nicht

Warmes Helsinki & das hundertzweiundzwanzigste Gedicht

Helsinki

Der dritte Tag war dann wieder schön.

Warm

Nichts ist so warm wie der Tag nach dem Tag nach dem Tag des gebrochenen Sommerversprechens
Man strauchelt zurück an den Ort des Verbrechens
Und ich wag und ich wag und ich mag es kaum hoffen
Hinterm Vorhang steht einer und ruft: Überraschung!
Das Ende des Vorgangs steht immer noch offen
Ich sag mir: Nu lüg dir nich selbs in die Tasch, Jung!
Es ist noch nicht Sommer, komm, bild dir nichts ein!

Doch allein von der Wärme, da könnt er's fast sein ...

Graues Helsinki & das hunderteinundzwanzigste Gedicht

Helsinki Hafen

Wie gesagt, grau war der Tag.

Grau

Kein Grau ist so grau wie das Grau jenes Tages:
An dem Tag nach dem Tag, da man glaubte
Es würd' schon wieder sommerlich

Am neu empfundenen Sonnenschein lag es
Dass solche Hoffnung hoch man schraubte
Doch so schnell kommt der Sommer nich'

Wie jedes Jahr keinerlei Zuwachs an Schläue
Nur weitere Tiefe am Maßband für Gräue

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