Berg, Fluss & Tal

Naturgedichte, die zwischen Berg und Tal spielen.

Goldegg & das sechshundertachtundfünfzigste Gedicht

Goldegg

Und das im Land der Stänkerei!

Upps, dit wird'ma jetz zu vülle!
Vor Idylle schon ganz knülle
Kann ich hier beim besten Willen
Meinen Durst nach Wut nicht stillen

Heimlich macht sich Heim'ligkeit
Bestens vorbereitet breit
Tilgt jed' Ansporn, Zorn zu fühlen
Bügelt mich statt aufzuwühlen

Düker & das sechshundertsechzehnte Gedicht

Düker am Marienklausensteg

Am Rückzug

Walze, Walze, falze mich
Gestalte gewaltsam mein haltloses Ich
Hilf mir, den sperrigen Unrat an Schmerzen
Aus meinem Schicksal auszumerzen

Ich möchte glatt geschliffen sein
Denn was ich hoffte, trifft nicht ein ...

Isarrausch & das sechshundertfünfzehnte Gedicht

Isarrausch

Der Isar

Das grüne Schmuckband dieser Stadt
Ist ewig neigsam kühl und hat
Jed' Charmedefizit aus den Ufern gespült
Das Obergeflachte mit Plätschern befühlt
Hier gerät Langeweile noch angenehm lang
Wird Alltag zum Urlaub im strömenden Drang

Durch Dich fließt die Kraft, alle Stadt zu besiegen
Und die Blöße, mit der wir Dein Kiesbett beliegen
Ist bloß Unterwerfung - denn, sieh: Unsre Schwänze
Schaukeln im Beat Deines Triebs ihre Tänze!
Sie tauchen ein "Für immer Dein"
Erfrischt und frei in Dich hinein

Salzkammergut & das fünfhundertachtundachtzigste Gedicht

Hallstatt Salzbergwerk

Höhenflug

Beschriebe da einer die Schönheit vom Leben
Ganz ohne sich auf einen Berg zu begeben
Und geriete die Red ihm auch redlich - blieb, ach
Die von ihm beschriebene Welt doch zu flach!

Hallstatt & das fünfhundertsechsundachtzigste Gedicht

UNESCO Welterbe Hallstatt

Das Gipfelkreuz

Was ich von oben sehe
Bekomme ich im Tal
Egal, wie ich es drehe
Nie steh ich optimal

Tamarind Falls & das fünfhundertsiebzigste Gedicht

Tamarind Falls

Wasserfall-Memento

Der Farn klatscht flatternd die Nässe ab
Und glänzt in getropften Juwelen
Das Pausenlose braust hinab
Sein Raunen begrenzt unsre Seelen
Die sich in vermeintlicher Frische baden
Wie der Farn in der Gischt seiner Nachbarkaskaden
Die über das Jahr schmal, mal mächtiger werden
Doch niemals wie wir nur zu Gästen auf Erden

Isar & das fünfhundertdreiundzwanzigste Gedicht

Isarkieselbänke

Mildernde Umstände

Unsre Wut gerinnt an Flüssen
Und schwärmt, wie gut wir's trafen
Da jene fließen müssen
Da wir schon lange schlafen

Tortuguero & das vierhundertneunundneunzigste Gedicht

Tortuguero River

Menschen am Fluss

Und alle haben hier ein Boot
Zumindest im Gedanken
Poetisch preist der Entenkot
Die Ahnen, die ertranken

Und immer fährt wer weit hinaus
Um irgend Glück zu finden
Und lässt zurück ein leeres Haus
Um das die Wellen winden

Das Beobachten ist uns als Wesenszug eigen
Wir verfolgen die Pegel bei Regenguss
Halten Ausschau danach, welche Schiffe sich zeigen
Nur so bleibt man einer der Menschen am Fluss

3.430 m & das vierhundertsiebenundfünfzigste Gedicht

Irazu Krater

Naturreligion

Blind im Nebel, kalt und nass
Irr ich zum Irazu-Krater
Spüre: Ich seh trotzdem was!
Da wurd' ich glatt gläubig, Pater ...

Irazu & das vierhundertsechsundfünfzigste Gedicht

Irazu

The World according to Garland & Mey

Somewhere over the Rainbow und über den Wolken
Ist die Freiheit sich nicht einmal ihrer bewusst
Ganz unbeschwert wird sie hier täglich gemolken

Jemand schrieb auf den Schemel - ironisch -: "Du musst!"

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