München

Fotos aus München, seit 2014 Stammsitz der Reimerei Klötgen. Unzählige Auftritte während der Tour 2016. Und danach quasi alleinige Dienststelle in Sachen meiner Poesie.

Um die Ecke & das siebenhundertzweiundsechzigste Gedicht

Alter Nordfriedhof

Entschluss bei Niesel

Ein Wetter, das nach Friedhof riecht
Im Krebsgang durch die Ganglien kriecht

Ich spür, mein Blut ist einsam grau
Und krüppelt dumm herum im Stau

Und der Tag endet einfach, bevor er beginnt
Da marschieren zu Parties, die hoffnungsfroh sind

Doch ehe ich nun ganz verstumm'
Bring' ich diese Welt noch um!

Milde Krähen & das siebenhunderteinundsechzigste Gedicht

Krähen im Englischen Garten

Der Kosmopolit

Immer muss ich tanzen
Mit den alten Schranzen
Und beherrsch' die Schritte
Nur noch bis zur Mitte!

Geb' dann vor, mein Hampeln wär'
Das Know-how vom Laissez-faire

MUC-Skyline & das siebenhundertsechzigste Gedicht

Skyline München

Eine Vorschau auf ein weiteres 2018er-Projekt von mir - ein Liedtext zu Henry Purcells "But ere we this perform"

Streitarie

Du enervierst enorm
Hast jedes Maß verlor'n
Dein überheblich' Selbstgefall'n
Dein egomanes Fäusteball'n
Du hast mein Glück verdorb'n
Als Dank gilt dir mein Zorn

Elisabethmarkt & das siebenhundertneunundfünfzigste Gedicht

Elisabethmarkt Schwabing

Melancholie

Draußen behupt sich der Abendverkehr,
Und ich pups am Schreibtisch, gedankenschwer.
"Bist Du beschwipst?", fragt mein plappernder Muli –
Und reimt sich geschmeidig auf Lapislazuli.

Isarkaskaden & das siebenhundertachtundfünfzigste Gedicht

Isarkaskaden

Schnurrgeradeaus

Ich schnurr' gerade
Um 'ne Wade
Tipp'se an, klag' zwei Miaus
Fühl' mich so viel anspruchsvoller
Als die Sippe der Wauwaus

Ich bin so sophisticated
Das chatmante Biest im Haus

Shhh - erspar'n Se sich Ihr Murren!
Denn ich schnurr' gerade

Aus

Abschüssig II & das siebenhundertsiebenundfünfzigste Gedicht

Olympiaberg München

Mein Tag

Die Beklommenheit am Frühstückstisch
Bürst' ich noch mit einem Wisch
Weg
Aber schon zur Mittagszeit
Kontert mich die Bitterkeit
Aus
Geht es dann aufs Abendbrot
Lächelt mich der Chancen Tod
An
Frisch zurück gekommen schreit
Dann noch die Beklommenheit:
Da
Wärichwiedermal

Abschüssig & das siebenhundertsechsundfünfzigste Gedicht

Olympiaberg München

Mietz too

Me au
Bedeutet:
Habe Schmerzen!
Deshalb geht's uns so zu Herzen ...

Verewigter Stenz & das siebenhunderteinundfünfzigste Gedicht

Monaco Franze an der Münchner Freiheit

Hochzeitsgedicht

Ja,

ich will mit dir welken
immer langsamer werden
statt Pferde nur noch Esel stehl'n
Auf Wellnessfarm'n mit 66
die uns verblieb'ne Knete zähl'n

Würd' sogar mit dir walken
an Nordischen Sticks
und sorgen dich Falten
ich seh' da doch nix!
Denn eh wir gänzlich gräulich sind
sind wir – zwar heuchelnd – farbenblind

Ich weiß zwar nicht, wie du das siehst
du rattenscharfes Bräutebiest
Doch dein Dekolleté ist mir ewig heilig
und wenn du mir erlaubst, verweil' ich
das mir verblieb'ne Ewigkeitchen
Wang' an Wang' an deinem Seitchen
bis ich tattergreisig im Rollator tapper'
mit innerlich fester, nur äußerlich schlapper
starrsinnsnaher Stetigkeit
Wir hab'n's ja eh nicht mehr so weit

Denn den besten Teil meiner Zeit gab ich dir schon
nun folgt noch die Treuepunkt-Paybackaktion
Doch gäb' man mir noch mal so'n Leb'n zu verschwenden
so schenkt' ich es dir mit fast gleichvollen Händen
und
würd' mit dir welken von heute bis morgen
für jeden Romantisch zwei Stühle besorgen
würd' Wellness und Willkür und Wolken ertragen
und tät's selbst in Kirche und Standesamt sagen:

Lasst den Mond doch mal Mond sein!
Wat will ick mit Sterne?
Ich mein' das ganz irdisch:
Ja, hab' ditt Girl gerne!
Sprech' den ZugeneigtseinsEid an sich:
Ick liebe dir /(Strich) liebe dich

Ich weiß zwar nicht, wie du das siehst
du rattenscharfes Bräutebiest
Nur, dass du jetzt vor Scham erglühst
nicht rot zu werden dich bemühst

Doch rot ist die Liebe, wie sich nun wieder zeigt
Auf dass ihre Röte um kein'n Deut erbleicht!

- Mehr Gedichte für Hochzeiten und Geburtstage -

Siegestor & das siebenhundertfünfzigste Gedicht

Siegestor München

Teddys Erkenntnis

In all den fernen hehren Hallen
Lauern doch nur Bärenfallen
Wer denkt, Gefallen wär' ein Orden
Vergisst zu leicht das Bärenmorden

Die räumen ihre Spitzenplätze
Für unlängst aufgeschlitzte Petze
Und krönen ihren Bärentadel
Per Dolchstoß mit der Ehrennadel

Virtualiösität & das siebenhundertneunundvierzigste Gedicht

U-Bahnhof Giselastraße

Der Jüngling und das Mädchen am Fenster

Heute bin ich displaytrunken
Tief in ihr Profil versunken
Spürt' ihr sternenklares Schimmern
Über meine Netzhaut flimmern

Über Netz und Netz verbunden
Schwelgte ich für fast zwei Stunden

Oh nähr', treuer Akku, du weiter dies Märchen
Und still' die im Stillen behausten Begehrchen

Wohin die Geschicke uns fortan auch treiben
Sie wird ewig
In der Chronik
Meines ersten Browsers bleiben

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