Für zweieinhalb Tage auf dem Tsiribihina.
Im Fluss
Das Leben ist ein langer, ruhiger Fluss
Nur ich stecke mit Hochgenuss
Nach Fahrrinnenslalom und Stromschnellentest
Auf einer der stoischsten Sandbänke fest
Es frug mich manch See- oder sehender Mann
Ob er mir nicht irgendwie raushelfen kann
Und herzlich gestelzt klingt mein "Dankeschön, nein!"
Das muss zwar nicht, aber das darf mal so sein
Dass das lange, ruhige Leben sich wallt
Mein knarzendes Rückgrat mit Kraft überspült
So werd' von der Massen der Wasser, geballt
Ich bis zu den Knien durch die Sandbank gewühlt
Bald schlucke ich Wasser, bald riech' ich Ertrinken
Schon spann' ich die Flügel, noch tiefer zu sinken ...
Dann geb' ich meinen Rumpf 'nen Stoß
Und heb' mich aus dem Sandsumpf los
Ich genieße wie niemals zuvor dieses Treiben
Mit Ruhe und Länge im Einklang zu bleiben
Doch jedem Hindernis zollt nun mein Wissen Respekt
Dass so viel Gewalt in der Stromlinie steckt