Ich möcht‘ nicht, dass du dich mit mir hier vergleichst,
Da mich solche Nähe bedreckt!
Ich gönn‘ dir, dass du deine Ziele erreichst,
Eh weiterer Anspruch verreckt,
Doch gibt’s ’nen Klassenunterschied,
Durch den man keine Trasse zieht:
Meine Geltung – das ist doch der Abstand zu dir!
Gleich dem Grenzziehungszwang zwischen Menschen und Tier!
Hey, ich überroll‘ dich bei allen Vergleichen!
Publikum und Akteure haben lange durchgehalten, das Open-Air-Vergnügen in Zeiten der Indoor-Verbote aufrechtzuerhalten, aber nun müssen wir die Bühne im Garten der Seidlvilla wieder abbauen. Um sie möglichst bald wieder zu reaktivieren.
Spätsommersoirèenausklang
Nicht nur die Harten komm’n in’n Garten,
Auch die Zarten wie Aparten,
Selbst Spaten-Bier-Trinker sind uns willkommen
(Ganz arge Stinker ausgenommen)!
Kommt herbei, Euch vollzusaugen
Über Hahn- und Hühneraugen,
Um der Hirne heit’re Stumpen
Zum Finale vollzupumpen,
Abstandswahrend, halb verloren,
Wird der Spaß dann eingefroren!
„Hab ich nicht längst schon jeden Schmerz
Mit einem Vers beschrieben?“,
Beschwere ich mich himmelwärts,
Schwer pathosübertrieben.
Zum Leidwesen für Schmerzbetroff’ne
Gibt’s die weit nach oben off’ne
(Gott ist unser) Richterskala –
Dass du deine Dichtertaler
Dir hienieden auch verdienst
Ein Teilstück meiner Seele spielt im Brandenburger Sand.
Von außen schräg betrachtet, doch im Grunde unbekannt,
Herrscht letzte Begegnung mit Dschungeligkeit
Aus hausgebor’nen Samen.
Wo Unbewohnt sich an ein Ungewohnt reiht
Zu fremdster Städte Namen.
Und staubig rau wiegt durch die Zeit:
Der Krach von Fichtenzapfen,
Die wir in trauter Einsamkeit
Beim Seenumrund zerstapfen.
Zwischen Hmmel und See gräut ein Streifen sich stadt,
Der scheint wie von beiden zu glimmern.
Ein entspannt in sich wiegendes Quantum von Satt –
Von hier wird sich nie was verschlimmern.
Es beruhigt, dass diese Verlässlichkeit hält,
Dass mein Dort! einen Ort kennt, der ungern zerfällt –
Und sei’s nur im eigenen Vorstellungsflur.
Zwischen Himmel und See ist das Grau wie ein Blau,
Eine sich in sich selbst inszenierende Show –
Als gäb’s Silhouetten auch ohne Kontur.
Irgendwo im Flaschenhals,
Im Würgegriff von Bahn & Car,
Schmiegt sich an vages Andernfalls
Ein gut durchmischtes Inventar
Aus Fachwerk, Baumarkt und Egal!,
Noch trunken von dem Weine,
Der rund sich aus dem Gestern stahl,
Umsprudelnd das Gegreine
Vom nie gewählten Außenvor –
Als talversenktes Häusermoor.
Zwischen den Spaghettigängen
Spielst du mir das Lied vom Tod
Mit wiederkehr’nden Binnenlängen
Im Endlosschliff als Zugangscode
Zu fast mantrösem Spannungsdrill –
Unfassbar laut und greifbar still.
Als Blasebalg in Atemnot
Zu mundharmonischbangen Klängen
Wattiert mich das Dessertverbot
Zwischen den Spaghettigängen.