Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Grusel

Mysteriöses, Düsteres und Unheimliches. Gruselgedichte!


  • 1.200 & das eintausendzweihundertste Gedicht

    Frühlingspracht in Weimar City

    Dorfstraßen

    Und doch können solch Dorfstraßen todbringend sein,
    Man möchte es gar nicht vermuten.

    Kaum lullt dich der Leerstand der Läden hier ein,
    Schon musst du in einer Tour bluten.

    Wer wäre da nicht unentwegt schwer gefährdet?
    Doch du willst Gelassenheit strahlen!

    Vielleicht hat dich grad eine Ahnung geerdet.
    Ein Irgendwer muss heute zahlen.


  • Davoser See & das eintausendeinhundertsiebte Gedicht

    Davoser See

    Den Toten vom Bodensee

    Der Winter lässt den See wie verkleinert entglänzen
    Und die Schwimmer – wie immer – zumutiger werden,
    Die dann derart entlernt in der Ferne auf Erden
    Ozeane durchkraul’n im Vertrau’n neuer Grenzen.

    Schelmisch grüßen die Felchen some Leichenimporte
    Und genüsslich triumphert ein Wasserhuhnflöten:
    Es schluckt gluckernd global unentwegt unser Töten!
    Ob zu anderer Zeit, ob an anderem Orte …


  • Kroko & das eintausenddreiundachtzigste Gedicht

    Krokodil am Yalla Nationalpark

    Die Entscheidungskinder

    „Hängst du heut die Leiche ab?“, hat Mama gefragt.
    „Mach’s doch selber“, mault‘ der Knab, „wenn’s dir nicht behagt!“
    „Willst du wieder mir zuwid’re Widerworte geben?!
    Ganz wie der Papa? Mein Kindchen, häng dich doch daneben!
    Du versprachst, den kalten Mann baldigst zu entsorgen!“
    „Mach ich auch!“ „Dann sag mir, wann!“ „Weiß nicht. Vielleicht morgen.“
    „An dem Haken könnte längst schon eine Lampe hängen –
    Nacht und Tag werd ich dich, Sohn, zur Entscheidung drängen!“


  • Yalla & das eintausendneunundsiebzigste Gedicht

    Leopard im Yalla Nationalpark

    Leopards

    Durchs Gestrüpp huscht ein Schatten gefährliches Sein
    Als ein mahnendes Ahnen: Du bist nicht allein
    Und durch Reißzähne zischeln sich düstre Geschichten

    Hier horten sich Handstreiche, dich zu vernichten

    Du kannst hier nur zurück und vor
    In deinem schmalen Korridor
    Und beiderseits entleert sich Wald

    Und jederherz schweigt sehr sehr bald


  • Giardino Giusti & das eintausendsiebte Gedicht

    Im Giardino Giusti

    Die Kameseilie

    Von der Einsicht, die Welt würde immer vorangeh’n
    Sah ich vier Kadaver versinken
    Man konnte ein Leben ihn’n wirklich nicht anseh’n
    Doch träum‘ ich seither vom Ertrinken
    Meine Sorge um sie
    Führt des Nachts die Regie
    Und obschon auch mein Bett Traulichkeiten umsteh’n
    Seh‘ ich um sie Blaulichter blinken

    Von dem Mantra, der Fortschritt schlüg‘ goldene Routen
    Sah ich drei Metalle verblassen
    Schon wollt‘ ich dem Kelch kein Getränk mehr zumuten
    Erschrocken von gültigen Massen
    So als ging’s Stück um Stück
    Auch schon wieder zurück
    Doch waren nicht wir hier und immer die Guten?
    Wer könnte grad uns ernsthaft hassen?

    Aus dem Glaube, der Drall läs‘ sich aus den Geboten
    Sah ich, wie zwei Seiten sich lösten
    Wie läppisch sprach sich das Gedenken der Toten
    Bevor sie den Schlachtplan entblößten

    Aber eins sah ich noch
    Das verhinderte doch
    Dass wir mit der Anderen Dämm’rung verrohten

    Da wir in die Schlusssequenz dösten


  • London revisited & das neunhundertvierundneunzigste Gedicht

    In der Tate Modern

    Todschick

    An der Schwelle zum Alter empfing mich der Tod
    Mit „Kann ich Ihnen behilflich sein?“
    In der Fremde oft schnell in Erklärungsnot
    Gelang mir zur Antwort ein griffiges „Nein,
    Ich schaue mich vorerst hier nur etwas um.“
    (Und brauch dazu kein Publikum!)

    „Aber gerne!“, entgegnete denkbar devot
    Und von Dienstleistungseifer beseelt
    Der fortan nicht mehr von mir weichende Tod
    „Sie melden sich, wenn Ihnen irgendwas fehlt?
    Wir hab’n jede Krankheit von Krebs bis Katarrh
    Auch noch in andren Größen da!

    Und ich weiß ja, man zögert es gerne heraus
    Auch Ernsthaftes mal zu ertragen
    Doch schlussendlich ist’s ja für viele im Haus
    Die letzte Chance etwas zu wagen!
    Das Leben ist kurz – heißt das elfte Gebot!“
    Bekräftigte nochmals wie freundlich der Tod

    Und obschon ich ihn anfangs mit Argwohn beäugt
    Fühlt‘ ich mich auch etwas geborgen
    Er hat schon Millionen von sich überzeugt
    Und erlöst von der Last aller Sorgen

    Also ging ich zur Probe
    In seine Garderobe
    Nahm mir das nächste Stück und fand
    Dass dieses mir schon prächtig stand
    Wie jedes Stück der Kollektion –
    Das ist vielleicht des Alters Lohn

    An der Schwelle zum Alter empfing mich der Tod
    Und machte mir ein Angebot
    Mir war bis dato gar nicht klar
    Wie nahe ich ihm da schon war


  • Schöner Brunnen & das neunhundertneunte Gedicht

    Schöner Brunnen in Nürnberg

    Die Überzeugten

    Voll Verhängnis bergen Schatten
    Ohnehin verlor’nes Sein
    Und es dringt die Flut der Ratten
    Durch das Tor des Zornes ein

    Satt umrülpst sie die Empfängnis
    Schlingt die Brut in einem Rausch
    Und ihr Wille wird Gefängnis
    Zielgewissheit lenkt den Tausch

    Längst rückt mit gezückter Sichel
    Blutgeschwärzter Mondschein ein
    Meuchelt Zweifel wie Gestichel

    Später auch die Engelein


  • 25 Irrspiegel & das achthundertsiebzigste Gedicht

    Skyline Schwabing

    Roaring Houses

    Die Häuser verlassen nun ihre Gemäuer
    Und der Korridor schlüpft durch die Keller
    Das Wachstum der Steine ist ewig Gesetz
    Was sie stoppte, macht heut alles schneller

    Die alte Bescheidenheit wendet sich heuer
    Gegen jegliche Form von Respekt
    Die Räumlichkeit schluckt nun ein tieferes Netz
    Das im Jenseits der Sinne versteckt


  • 24 Augenwerk & das achthundertachtundsechzigste Gedicht

    Innenhof Schloss Blutenburg

    Ohne Worte

    Derweil meiner Fresse die Zähne zerfielen
    Und ein Pilz aus dem Lippenriss spross
    Schälten sich von meiner Zunge die Schwielen
    So kam’s, dass ich schweigend genoss
    Und nach und nach Loch um Loch wiederbefüllte
    Und Essensrestnester mit Wundfleisch umhüllte

    Weil aber den Zerfall eine Zähheit befraß
    Die jeden Sporn Hoffnung vermüllte
    Kam’s, dass ich um Hilfe zu schreien vergaß


  • 20 Wandgewürm & das achthundertvierundsechzigste Gedicht

    Stuttgart Schlosspark

    Natürliche Hauslese

    Es lesen die Maden in meinen Wänden
    Ein Rezeptbuch für tödliche Wunden
    Verwesendes steht erst in späteren Bänden
    Selbst Mädchen zähl’n da zu den Kunden


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

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