Kamin Home
Wenn in der Kamine Nähe
Ich in Schneeweh’n Runden drehe,
Wähne ich mich unverwundbar!
Gibt’s beim Minusgraddurchzieh’n
Grade aber koa Kamin,
Bin sogleich a Leich‘ i und starr …
Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos
Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten
– 12.02.16 Davos, Poetry Slam, Wallhalla
– 10.-12.02.16 Davos, Skifahren
– 09.01.18 Davos, Offday-Tourstop
Kamin Home
Wenn in der Kamine Nähe
Ich in Schneeweh’n Runden drehe,
Wähne ich mich unverwundbar!
Gibt’s beim Minusgraddurchzieh’n
Grade aber koa Kamin,
Bin sogleich a Leich‘ i und starr …
Vom Damenurin
Der Damen indifferent schwallendes Strullen
Beschämt alles strahlharte Pissen.
Der Götter Genie formte jene Schatullen!
Darinnen bewahrt: all ihr Wissen.
Crossover-Riposte zu „Der Tantenmörder“ von Frank Wedekind und „Der Zauberer Korinthe“ von James Krüss.
Der Krüss’sche Tantenmörder
Es hatte Herr Frank Wedekind
VerWie?-, VerWo?, Verwandte –
Doch dezimierte deren Zahl
Sein Raubmord an der Tante.
Die alte Dame war ja schon
Ganz schwi-, ganz schwa-, ganz schwächlich!
Dass dennoch ihr am Leben lag,
War hier dann nebensächlich.
Denn insgeheim war diese Frau
VerMuh!, verMäh!, vermögend.
Und ihr Geschnaufe in der Nacht
War einfach nervensögend!
Da schlachtete der Fränkieboy
Die Ton-, die Tun-, die Tante
Und hieb so tief in ihren Leib,
Dass sie massivst entspannte.
Ins schwache Fleisch der Neffe stieß
Sein Muss, sein miss-, sein Messer
Und dachte dabei mitleidslos:
„Nun geht’s doch allen besser!“
Des Leichnams Schwere zerrt‘ er in
Den Kill!, den kal-, den Keller.
Vom Tiefgang ähnlich wie ein Grab –
Nur geht es so viel schneller!
Ja, so beerbt man vor der Zeit
VerWie?-, VerWo?, Verwandte:
Man taucht ganz einfach seinen Dolch
Ins Bauchfleisch einer Tante.
Und wenn ihr mich verurteil’n wollt,
Herr Ruch, Herr Rach-, Herr Richter,
Legt bei der Strophe Versmaß an –
Ich bin doch nur ein Dichter!
Mein Hier (Auf der hohen Promenade zu Davos)
Die hohe Promenade ist mein
Saft’ges Winterwonderland –
Hier atme ich des Winters Kraft ein
Und trag Schühchen an der Händ.
Unterm watt’gen Schneestapf schlummert
All die Hast und Last auf Erden,
Und mein schwaches Herzchen wummert
So, als wollt’s noch achtzig werden!
Von den Tannenspitzen rieseln
Eichenkätzchen, hochpossierlich!
Sänftwärts schwebt hinweg mein Kriseln –
Gänzlich tänzelnd latscht’s mich hierlich!
Weltwirtschaftsgipfel
Man rüstet sich zum Legoland,
Dem Fetisch der Fassaden.
Das Mägdlein wird vom Herd verbannt
Und man fleht um die eigene Gnade.
Dieser Nebel Schuld
Der Nebel hier schuldet mir so viel an Gegend,
Das krieg‘ ich doch nie mehr ersetzt!
Im trägen Verdacht mischt sich alles, was lebend –
Das Grau ist hier bestens vernetzt.
Das Graugewölk schuldet mir so viel an Ausblick,
Hier wurd‘ ein ganzer Ort geklaut!
Keinen Dunst, wie ich mich aus der Ebene rausklick –
Hätt‘ ich mich vorher umgeschaut!
Die Nebel-App schuldet mir so viel Erfahrung!
Nur Layer folgt Layer auf Schicht …
Dahinter – vermutenswert – liegt Offenbarung –
Verzettelt in diesem Gedicht.
Der Nebel hier schuldet mir so viel an Gegend,
Mich führt kein Comeback wieder her!
So pack‘ ich als Wissen, die Schwaden umschwebend,
Ein scheues Vielleicht, ungefähr.
Den Toten vom Bodensee
Der Winter lässt den See wie verkleinert entglänzen
Und die Schwimmer – wie immer – zumutiger werden,
Die dann derart entlernt in der Ferne auf Erden
Ozeane durchkraul’n im Vertrau’n neuer Grenzen.
Schelmisch grüßen die Felchen some Leichenimporte
Und genüsslich triumphert ein Wasserhuhnflöten:
Es schluckt gluckernd global unentwegt unser Töten!
Ob zu anderer Zeit, ob an anderem Orte …
Das Hoch
Noch brennt uns der Sommer ins Narkosement
Doch wir können das Wetter nicht halten
Nur loses Gewölk bandagiert den Verstand
Der Blick in die Sonne wirft Falten
Es sei unsre Welt seit Äonen geheilt
Heißt feist uns der Trägheit Versprechen
Der Nachschub wird uns in den Mund abgeseilt
Wen scheren da künft’ge Gebrechen?
Noch dümpelt der Zweifel von nirgendwo her
Es zerdrückt ihn die Schwere der Hitze
Wir fläzen uns bäuchlings zum Durchgangsverkehr
Verarbeiten all das Geschwitze
Die Sonne brennt uns in narkotisches Glück
Als vergäße die Welt sich zu drehen
Die Temperatur findet immer zurück
Und bleibt gern an Nullpunkten stehen
Thomas & Davos
Obschon im Reich vom Zauberberg
sich nur ’ne arme Sau verbarg
nahm int’ressiert Herr Thomas Mann
sich dezidiert des Themas an
Als wenn sich der Körper mit aller Macht gegen meine Abschiedstour stemmen wollte, schleicht sich pünktlich zum Start einer längeren Terminrutsche eine störrische Erkältung in den Vordergrund. Doch vorm Verzagen gilt es sich an gute Momente der tour zu erinnern, die ja – s.o. – noch keine Woche zurückliegen.
Für die Gnad der Strahlen
Für solche Wintersonnenstrahlen
Würd‘ ich fraglos auch was zahlen
Das sag‘ ich, wo ich jetzt grad
Sechzig Franken angespart
Du lachst, da könnt‘ ich lange warten
Echte Wintersonnenstrahlen
Kösten sicher zwölf Milliarten
Und die wär’n in bar zu zahlen
Zwölf Milliarden – wirklich wahr?
Wie lang‘ ich wohl daran spar‘?
Das müsst ich erst kalkulieren …
Bis dahin in Kühle frieren
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