Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

  • Verandern & das zehnte Gedicht

    Verandern & das zehnte Gedicht

    Das Verb verandern sollte unbedingt Eingang in den Wortschatz finden. Für die Tätigkeit massiven Dichtens in einer dieses Tun unterstützenden Balkonumgebung. Muss in diesem Jahr für 366 Gedichte sorgen. Und in jedem zehnten Ei(ntrag) soll ein Langgedicht stecken. Hier also das erste:

    Das Lahmen

    Herr: Es ist Zeit
    Den Ausdruck zu stoppen
    Den Toner zu sparen
    Und schnell zu zerknüllen
    Was mir die Top Twenty der Slam-Poems waren
    Und den Pfuhl jener Suhlgrube mit zu verfüllen
    Wo glücklich wie duldsam ein Nulpenschwarm gammelt
    Und sich drückend der Schulkinderschweißgeruch sammelt
    Wo türsteherlos die Beliebigkeit sintert
    Und ein Sommerversprechen seit Jahr’n überwintert

    Längst gelähmt in Gebärden mit Mundgeruch
    Deren zärtliches Werden scheint doch Grund genug
    Für den Traum von Durchlüftung des ruhenden Geistes
    Du als stets in Entschlossenheit Flüchtender weißt es:
    Da sind viel zu viel Tiere im selben Gehege
    Ist Wille, ist Wille und doch keine Wege
    Ist man ständig auf Flucht vor den prüfenden Blicken
    Weil es weiters misslingt, Dinge weiter zu stricken

    Eh nun Nachgiebigkeit zu Verlorenheit führt
    Dich die Kraftlosigkeit junger Muskeln berührt
    Die mit Till-Schweiger-Kampfgeist Folklore betreiben
    Oder Mainstreamsud-seiernde Heilssprüche schreiben
    Und du duldungsstarr einwirfst, das bessere sich
    Solltest du besser fragen: Was zählt das für mich?

    Freundchen, öffne die Tür – denn im Haus riecht’s nach Abschied
    Und man kommt nicht umhin, hier pathetisch zu werden
    Befindlichkeitsnähe, von der ich stets abriet
    Doch hier kann nur noch Demut den Höhenflug erden
    Erst in Paradiesnähe, dann raubtierumschlichen
    Scheint weitere Aussicht Applauspflicht gewichen

    Von der Zukunft, die wir einstmals hatten
    Wurde viel zu viel schon ohne Wirkung verbraucht
    Wer soll dir denn je deinen Eifer erstatten
    Der all deine Werke wie Schimmel behaucht?
    Kein Platz besser als hier, nur: Du musst hier jetzt weg!
    Auch ein Aufbruch ins Nirgends erfüllt seinen Zweck

    Stimm jetzt nicht deine schwülstigen Kampflieder an
    Mit dem magenleidigen Rülpssopran
    Von Inbrunst und Wortkunst und Prostatafrust
    Von zu dünner Kost, Glutamat und Verlust

    Dein krähenfußgerahmter Blick
    Lässt das Rascheln naher Funktionskleidung ahnen
    Dich prägt jetzt das Schicksal und nicht mehr der Chic
    Zu altbacken klingst du beim zähen Ermahnen
    Der Onlinebestellungsretourennomaden
    Auf Konsensgewissheit verheißenden Pfaden
    Die strategisch naiv das Verwirrende meistern
    Und einander sich halbgar fürs „voll klar!“ begeistern

    Du preist den Genuss, mit dem du dich geprügelt
    Den prickelnden Schmerz wundgeschlagener Knöchel
    Doch auch deine Kampfwut ward unlängst gezügelt
    Erspar deiner Nachwelt das Vorspielgeröchel

    Was immer jetzt klemmt, wird sich auch wieder regen
    Die Welt wird wie immer von selbst sich bewegen
    Nur altgedient hat ausgedient
    Und was du da hegst, wird nie wieder begrient
    Im Haus riecht’s nach Abschied, also öffne die Tür
    Kein Platz besser als hier, doch du kannst hier nicht bleiben
    Wer sich hier verrammelt, muss wissen, wofür
    Den Mietvertrag jedes Jahr neu unterschreiben

    Wen immer du suchst – er wohnt längst nicht mehr hier
    Und das liegt ausschließlich, mein Lieber, an dir!


  • Swim’n’Slam & das neunte Gedicht

    Swim’n’Slam & das neunte Gedicht

    Eine Kombi, an die man sich gewöhnen könnte: nach dem Schnorcheln kurz abduschen, dann doch noch mal an den Strand und ab zum Slam. Spontangedicht nicht vergessen.

    Ferkeleioptionen@Waikiki (nicht genutzt)

    Vorm Slammen schnell noch abzuschwimmen
    Und in den Well’n schlimm abzusamen
    Galant den Restverstand abdimmen
    Dann das Gemächt zurecht sich kramen
    Ein Rüpel sein, ein ungestalter
    Und rülpsend brüll’n: Aloha, Alter!


  • Aloha & das achte Gedicht

    Aloha & das achte Gedicht

    Es gibt diese Auftrittsorte, zu denen man etwas lieber anreist als zu anderen. Und das ist nicht einmal immer die Schuld jener anderen Orte. Handtuch ausbreiten, Spontangedicht schreiben.

    Lässige, highnesslessige Eilande & das Hai-Life

    Trotz Haiwarnung war heut Hawaii
    Wie weiland weitgeh’nd heilandfrei


  • Zwischenstopp & das siebte Gedicht

    Zwischenstopp & das siebte Gedicht

    Zwischen Chicago und Hawaii drängt sich immer noch ein kurzes Nippen am hollywoodnahen Bodenstaub. Die kaputten Maschinen von American Airlines vollbringen das Kunststück, hieraus eine Nacht am Flughafen zu machen. Zeit für ein Spontangedicht und die Bran Van Frage: What the hell am I doing drinking in L.A.?

    Vaflogen

    Ich wollt nur nach L.A., hey –
    Und nun bin ich im All, ey!

    PS: Eigentlich sollte jeder siebte Eintrag mit einem Langgedicht locken. Aber um keine Copyright-Streitigkeiten mit Ferrero vom Zaun zu brechen und wohl auch zur Entschlackung meines Aufgabenzettels, möchte ich nun die Losung ausrufen: Ein Slam-Gedicht in jedem zehnten Ei(ntrag)!


  • Vorbereitungen für den ersten Auftritt & das sechste Gedicht

    Vorbereitungen für den ersten Auftritt & das sechste Gedicht

    Frage: Finde ich in Chicago noch ein Bühnenoutfit für meine Tour? Antwort: Geh shoppen, Dichter! Und lass ein Spontangedicht hören:

    Chi-Chi in Chi

    War der Dog von Doc Schiwago
    Ein Chihuahua aus Chicago?

    Da gohen die Chilenen –
    Frag einfach ein’n von denen!


  • Alles auf Anfang & fünftes Gedicht

    Alles auf Anfang & fünftes Gedicht

    Jetlagsilvester nach einem Tag im Flieger. Führt zum ersten Spontangedicht auf fremdem Boden:

    Wechselgerüchte

    Wie es wohl wird, das neue Jahr?
    Ganz anders als das alte?! Na,
    Als alter Sack erwähn‘ ich, seid
    Gefasst auf etwas Ähnlichkeit!

    Mehr Gedichte zum Jahreswechsel


  • Abflug & das vierte Gedicht

    Abflug & das vierte Gedicht

    Es ist zu früh, um Worte zu verlieren. Aber spät genug für ein Spontangedicht.

    Zum kaskadischen Klappern der Anzeigetafelplättchen

    Viele
    Ziele
    Für de-
    bile
    „Wo würd’st du gern hinflieg’n?“-Spiele


  • Ausritt von Köln & das dritte Gedicht

    Ausritt von Köln & das dritte Gedicht

    Warum hat eine Stadt wie Köln diese idiotischen Computerstimmen-Haltestellenansagen in seinen Öffis? Die habe ich das letzte Mal in Dachau gehört und die Theorie entwickelt, dass sich die Entwickler solcher vollends gescheiterten Technologien vor allen an die willensschwachen Kämmerer unserer Kleinststädte heranmachen, um ihren Mumpitz als zukunftsweisend zu verschachern. Aber Köln sollte sich doch zu fein sein, einen Multimedia-Krämer überhaupt nur in Rathausnähe zu dulden. Der Deal muss wohl in einer willensschwachen Zeit zustande gekommen sein. Ich tippe auf irgendwas mit Karneval. Und hinterlasse flott dieses Spontangedicht:

    CMB/AC/DC (Dom vs. Strom)

    Wenn Greisinnen die Kohl’n hol’n,
    Die Terrier beim Kraul’n howl’n,
    Vorm Stadion die Cool’n hool’n,
    Der’n Wunden nach dem Keil’n heil’n,

    So möchte ich in Kölns Höll’n
    Gleich Angus Young Hells Bells böll’n.


  • Enter Sandman & das zweite Gedicht

    Enter Sandman & das zweite Gedicht

    Für zwei Abende meine Heimstatt für zwei Warmups in Kölle. Bevor es eigentlich losgeht. Und ein schnelles Spontangedicht hinterher, inspiriert von dieser, meiner, unserer orientalischen Bettenburg:

    Wer niemals gebettelt, der lügt, Mann!

    Ob Obdachlosen Loser-Los,
    Mühsals Almosen Musen-Moos
    Oder Start-up-Schnorrer-Schotter –

    Ich nehm‘ mal an und grüß bigotter.


  • Ich packe meinen Koffer und nehme mit:

    Ich packe meinen Koffer und nehme mit:

    Ohne Frage ist Chicago eine Hutbeschaffungsoase. Trotzdem bleibt die Frage: Zweithut ins Gepäck? Dafür aufs Handgepäck verzichten? Aber wenn ja, welcher von diesen soll es sein? Neben Chicagos Eiseskälte will auch Hawaiis Sonne abgewehrt werden. Schwierig. Aber das Grübeln schafft Raum und Zeit für das erste Gedicht dieser Reise:

    Das Gut Hut

    Gott behüt‘ mein bloßes Haupt,
    Meine groß gewahnte Stirne!
    Es weht bitt’rer denn man glaubt,
    Dort, im Jenseits meiner Birne.


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


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