Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Hawaii

– 07.01.16 Honolulu, Hawaii Slam, Hawaiian Brian’s
… und natürlich diesen Auftritt auch für etwas Urlaub genutzt:
– 05.-07.01.16 Ohau
– 08.-11.01.16 Kauai
– 12.-17.01.16 Maui


  • Hawaii revisited & das neunhundertsiebenundsiebzigste Gedicht

    Maui - Black Beach at the Road to Hana

    Nach dem Abbau (und Gründe zu grinsen)

    Wir kamen nicht nur viel zu spät zu dem Fest
    Wir waren noch nicht einmal da
    Uns tarnte die eigne Präsenz nur zum Test
    Wie alles, was löschenswert war

    Die Einladung quillt wie kopiert durchs Revers
    Ich könnt ihre Anzahl nicht schätzen
    Du nimmst, sag ich mir, einfach alles zu schwer!
    Doch vieles scheint leicht zu ersetzen

    Wir sehn uns – nach allem – noch immer im Recht
    Und errechneten schon unsre Zinsen
    Wir hielten die Haltung in diesem Geflecht
    Wir bunkerten Gründe zu grinsen


  • Silvesterjetlag & das fünfhundertste Gedicht

    Buckelwal vor Maui

    Ein Jahr (Slam-Danking)

    Was bleibt am Ende von ’nem Jahr
    Das anders als die andern war?

    Buckelwale und Lemuren
    Hinterließen ihre Spuren
    Aras, Fahrradfahrten, Strände
    War’n ein Paradiesgelände
    Metropolen, Lieblingsstädte
    Klar, ich wünschte mir, ich hätte
    Etwas mehr Zeit dort verbracht
    Als 1 Tag und eine Nacht
    So fiel jeder Abschied schwer
    Dafür, Slam, mein Dankesehr!


  • Saitenwechsel & das vierzigste Gedicht

    Regenbogen Kauai

    Wie ausgemacht, ein längeres Gedicht zu jedem Zehnerschritt in Sachen Gedichtmengensteigerung. Und ein Foto von Kauais Morgenhimmel, das leider auch schon wieder drei Wochen alt ist, aber wunderbar beweist, dass es Orte gibt, bei dem das Bildverarbeitungsprogramm mäkelt: „Und was soll ich hier jetzt noch groß anstellen?“

    Die Symphonie von der Guten Saite

    Pizzicato, summ, summ, summ –
    Das war schon das Präludium.
    Da tanzt und resonanzt es im Holz
    Zum ersten Satz: Des Streichers Stolz

    Wenn ich mein streichzartes Bögelchen führ‘
    Und mehr wie behauchend die Saiten berühr‘,
    So lausche ich flauschig in Rausch mich und spür‘:
    Dies ist wohl des Daseins vortrefflichste Kür.
    Fast kommt der aus Klängen gewobene Flor
    Mir nicht wie von Menschen Geschaffenes vor –
    Eh’r wie hehrste Sphären verehrender Äther,
    Der and’ren verwehrt bleibt – doch mehr dazu später.
    Noch soll keine Unbill mein Hinschwelgen trüben,
    Noch zeichnen wir Streicher alleine die Welt
    Auf Saiten, der’n Schwingung’n vom Üben und Üben
    Gesotten sind, dass es den Kosmos erhellt,
    Wenn wir unisono die Korpora melken –
    Von Genius, Mühen und Sorgfalt genährt –
    Und ein Wohlklang erblüht aus dem ewigen Welken,
    Der uns Audienz bei den Göttern gewährt,
    Dass man sich blass verneigen will
    Vor Kontrabass- und Geigenspill.
    So vieler Bögen Harmonie –
    Sie streichen – weich, als flögen sie!
    Gar hingebungsvoll laden der Klänge Kaskaden
    Des Labsales selig in ihnen zu baden …
    Diese Eintracht im vielstimmig gleitenden Singen
    Wenn zarghaft auf Viersaitern Streichbögen schwingen
    Wie im Spätsommerabendwind wiegende Gräser
    Und dann ertönt Satz 2: Der Einsatz der Bläser

    Wie ein Wettereinbruch, der da stürmt ohne Charme!
    Plötzlich herrscht Benjamin-Blümchen-Alarm:
    Torööö! Oh, nö – ihr ignoranten,
    Groben Bierzeltmusikanten
    Von Militär und Ufftata
    Mit Froschgesang und Jagd-Trara!
    Ihr aufgeblas’nen Backenspacken
    Versabbert Eure Lautattacken
    Mit rohrblätterröhrenden Dröhnen und Tröten
    Wie das quäkende Stöhnen verendender Kröten!
    Monströses Getöse und sudelnd Gedudel,
    Verhunzendes Grunzen sich schnäuzender Pudel!
    Ach, mundstückzerdrückt quält sich Luft zum Gelärme,
    Das auch noch den wohligsten Wohlklang durchdringt
    Und unnuanciert wie vom Blähen der Därme
    Schier kakophonisch Idyllen bestinkt.
    Mann, ihr versifftet bereits Mahlers Symphonien,
    Tschaikowski und den Lohengrin!
    Mann, haltet die Klappen – und auch die Ventile!
    Ihr Bläser mögt laut sein – wir Streicher sind viele.
    Und hat nicht der Lyra-verliebte Apoll
    Marsyas ob seines Geflötes gehäutet?
    Erschein’n auch der Griechen Geschichten leicht oll –
    Ihr ahnt vielleicht, was das für Euch gleich bedeutet?
    Es folgt wohl nicht von ungefähr
    Satz 3: Des Geigers Gegenwehr

    Ihr Hinterbänkler habt gedacht,
    Dass Ihr hier ein’n auf Lauten macht?
    Wohl, Schergen vom Orchestergraben –
    Wollta Ärger? Könnta haben!
    Ich zürne Eurem tumben Tross,
    Ihr Satyrn des Dionysos!
    So ward – im Namen des Apollo –
    Trötentöter ich, jawollo,
    Und pirscht‘ mich an – des Wohlklangs wegen –
    Die röhr’nden Hirschen zu erlegen!
    Vor meines Klappstuhls Schnappschafott
    Verstummten Tuba und Fagott,
    Oboen flog’n im hohen Bogen
    (weil sie halt nicht so viel wogen),
    Um ihre Trompeten beteten
    Die dies Getöse säteten –
    Doch alle Erben der Schalmei
    Wurd’n Blechschrott oder Kleinholzbrei!
    Und klar, auch von den Klarinetten
    War da nicht mehr viel zu retten.
    Zerbrochen die Flöten, peu-a-peu’chen,
    Bestenfalls noch Piccolöchen!
    Und den Bogen empor, deklamier‘ ich den Sieg
    Vom Widerstand – und der Musik!
    Doch nun macht das Ensemble, zu dem ich gehört‘,
    So voll theatralisch auf Wir sind empört!
    Gar strafend starrt mein Dirrigent,
    Weil irgend’ne Flötistin flennt.
    Ach, Undank ist der Welten Lohn –
    Und unsanft greift zu mir auch schon
    Ein Sicherheitsmann, der mir kundtut, ich würd‘
    Vollzugsbeamtlich abgeführt,
    Bekäm‘ zudäm, Schockschwerenot,
    Noch lebenslanges Hausverbot.
    Nun, schafft dies Stück hier noch die Wende?
    So hört die Coda: Happy Ende

    Denn nach einer Nacht, versenkt in Sorgen,
    Lese ich am nächsten Morgen
    Im Schlagzeilentau des Lokaljournalismus:
    „Schwerer Fall von Vandalismus“
    Im Konzerthaus, da wütete, so sagt der Bericht,
    Ein irr geword’ner Bösewicht.
    Doch am Ende des Artikels steht – oh, Triumph ungeahnt –
    Was mir zeigt, dass ich doch zurecht nicht gewichen –
    Dass all die Konzerte, die im Hause geplant –
    Sie würden auf unbestimmt komplett
    Gestrichen.


  • Fernweh & das fünfundzwanzigste Gedicht

    Wailea Beach

    Wenn die letzte Wäsche gewaschen und neubeduftet im Kleiderschrank verstaut ist, bleibt sich nur einzugestehen: Ist durch, die Nummer. Um so lakonischer stimmend fällt der Anblick der gesammelten Fotodokumente aus.

    Urlaubsreprise

    Hotels, Hotels, Ressorts und mores
    Der stete Nachhall eines „Woahs!“s
    Im Labsalluxus-Wiegeschwung

    Und jetzt schon: nur Erinnerung


  • Klimawandel & das achtzehnte Gedicht

    Haleakala auf Maui

    Auch wenn es von der prallen Sonne in den Prasselregen geht – irgendwo ist alles eins, hörte ich mal und hoffe auf dementsprechend milde Umstellung.

    Im Gegen Teil

    Wir kämen in Erklärungsnot
    Bekäm‘ das Meer mal Strandverbot
    Denn ohne jenes wär‘ das eine
    Selbst auch entfernt von seinem Sein, ne?

    So muss für das „Hey, hier ist Nichtraucher!“-Schrei’n
    Auch irgendjemand Raucher sein


  • Strand & das siebzehnte Gedicht

    Waimea Beach

    So langsam heißt es Abschied nehmen von der Winterauszeit und Tourpause auf Hawaii. Vancouver wartet. Aber 18 Zeilen widme ich noch schnell dem Meer, das mich in den letzten Tagen so nett geschaukelt hat.

    Tropfen und Salz (Gott erhalt’s!)

    Willst du Weite erschnüffeln, so riech dich ins Meer
    Wo die prickelnde Gischt schlürft am Pendelverkehr
    Und ein mistiger Nebel den Strand überstreift
    Dass nasales Erahnen gen Horizont schweift

    In der Luft hängt das Atmen der Walfischbäuche
    Und unerforschte Tiefseebräuche
    Hakeln Krakententakel im Gesträuch der Korallen
    Wenn Galapagosechsen in Weiden sich krallen
    Aus Algen, Algen, kalter Lava

    An Riffen geschliffene Schiffskadaver
    Und Fische, bunte Fische, Hai
    Inselkitsch frisch aus Hawaii
    Umsäumt von traumerwärmten Palmen
    Und satt umschwärmten Planktonalmen
    Vom Nasentrakt tropft’s in den Hals:
    Das aller Suppen Ursprungssalz

    Spreiz aus deine Flügel und atme das Meer ein
    Du wirst dieser Weite wohl nie wieder näh’r sein


  • Maui & das sechzehnte Gedicht

    Kaanapali Beach

    Die Offday-Inselperiode meiner Tour schlendert ihrem Ende entgegen. Aber noch hält sich Maui ran in den Dichterinspiration.

    Mauisummary

    Wasserfälle, Wasserfälle
    Und dazwischen Hühnerställe
    Wale, Wale, Wale, Wale
    Abnormale Muttermale
    Sich auf Schlängelpfaden stauen
    Auch beim Morgengrauen schauen
    Erste Sahne Schildvulkane
    Manche stolz gehisste Fahne

    Ein „Malls für alle!“-Implantat
    Nebst Airconditionluftkneippbad
    Und drumherum herrscht nur der Strand
    Mit cool erhob’ner Shaka-Hand


  • Vulkane & das fünfzehnte Gedicht

    Haleakala auf Maui

    Ursprungstäler gestaltende Vorursprungsberge grüßen aus 3.000 Metern.

    Wollen Vulkane

    Einen Vulkan
    Kann Volker
    Volle Kanne gebrauchen

    Mussernichmehr selber rauchen


  • Descendants & das vierzehnte Gedicht

    Hanalei - am Descendants-Strand auf Kauai

    Heute an jenem Strand scheingejoggt, an dem George Clooney bei eben diesem Bewegungsritual dem Liebhaber seiner Descendants-Gattin begegnet. Auch so etwas gehört verarbeitet:

    Von Beiden

    Ergraut wie George Clooney
    Gebaut wie Wayne Rooney
    Da längst nicht so trendig
    Dort weniger wendig
    So wanke ich auf beider Spuren
    Meine Nerdic Walking Touren


  • Off-Days in der Luft & das dreizehnte Gedicht

    Helicopterflug Kauai

    Was soll man nur an den auftrittsfreien Tagen anstellen? Gottseidank gibt es Hubschrauber.

    Heli

    Wir schrauben laut am Traum vom Fliegen
    Um uns sanft in dem Off aller Schwerkraft zu wiegen
    Da huben
    Mulmend
    Magengruben
    Wenn wir so grad die Kurve kriegen

    Doch die Welt überhört, wie ich dies beschwärme
    Im röhrenden Ro-to-to-torengelärme


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

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