Der hässliche Kaffee kann sehr hässlich sein
Doch schmeckt er auch grässlich – er muss in mich rein!
Das bin ich den Bohnen
Die tief in ihm wohnen
Gereift und geröstet, doch mindestens schuldig
Man kann sich gewöhnen
Ans Schluck-um-Schluck-Stöhnen
Die tropische Bergwelt gebahr ihn geduldig!
Protestiert auch der Gaumen und der Magen sagt: „Nee!“
Er bleibt als Vermutung noch immer: Kaffee
Zurück am Entstehungsort meines Gedichts „Hinten im Korn“ – elf Jahre später.
Der Wege wegen
Wenn ich ’nen Pfad hark‘
Dann tu ich’s im Park
Denn draußen vom Park
Steht kein Harkzeug parat
Was auch weiter nicht schad‘
Weil dort gibt’s auch kein‘ Pfad
Denn wenn ich ’nen Pfad hark‘
Dann tu ich’s im Park
(Es braucht ja gar kein Argument –
Man tut nur das, was man auch kennt)
Ich hab mich mit einigen Wassern gewaschen
Verkühlt an dem Inhalt von mancherlei Flaschen
Bin stetig in innere Bäder versunken
Ein guter Freund lobt: „Der ist ständig betrunken!“
Wie schmal auch der Flaschenhals – ich ließ es fließen
Den Strom meines Reibachs in Gläser ergießen
Dir, Wirt, jedenfalls blieb ich niemals was schuldig
Drum bleib auch im Überdruss etwas geduldig!
Wir kriegen das gewisslich hin
Wenn ich erst wieder flüssig bin!
Wem man so beim Spaziergang begegnet. Auf vielfachem Wunsch: ein Spinnengedicht! Was man nicht sieht: Im Netz hing ein wunderschöner, halb verwitterter Morphofalter.
Die binomischen Formeln der Insektenphobie
Spinnen drinnen?
Braucht man Mut!
Spinnen draußen?
Auch nicht gut …!
Und in Spinnen innendrin?
Klingt nicht grad nach Hauptgewinn!
Gut? … da alle einig grienen
Widmen wir uns nun den Bienen:
Bienen drinnen?
Etc. etc.
Wem man so alles im Garten begegnet. Das tatsächlich lauteste Tier der Welt. Versammelt sich jeden Morgen um halb Acht neben meiner Hütte und grölt.
Brüllaffe (Punks not dead)
Du musst nicht gut sein, aber laut
Wer hätte dir das zugetraut
Dass all die streng gesetzten Hürden
Dich gar nicht int’ressieren würden?
(Derweil sie denken, du kannst nicht versteh’n
Hangelst du dich von der Acht auf die Zehn)
Und mosert wer: „Ganz schön bequem!“ – sagst du: „Nein
Die Lautstärke Halten kann anstrengend sein!“
Wo And’re von And’ren Gelehrtes verwalten
Musst du stetig Nichts zu was Großem gestalten
Wem man so alles im Garten begegnet. Ich hatte die unruhigen Bewegungen im Teich hinter meiner Hütte immer für einen nervösen großen Fisch gehalten. Heute sehe ich: Es ist ein – wenn auch sehr kleines – Krokodil! Da habe ich mich schon gewundert. Im Bild unten rechts zwischen den zwei Halmen ein wenig zu erkennen.
Kindliches Schoßgedicht zur neckischen Angsteinflößung
Da ist
Ein Krokodil im Gartenteich!
Erwartete nur Krötenlaich
Rasch abgetaucht zwar, sah ich gleich:
Da harrte was im Gartenteich!
Was frisst
Im Gartenteich ein Krokodil?
In seinem Reich gibt’s nicht so viel …
Es will doch wachsen? Sicherlich
Wenn du kurz wegguckst – frisst es dich!
Heißt der alte Fluss dich noch immer willkommen?
Strahlt die Sonne nach hierhin doch stärker vertraut?
Wieviel deines Muts hat die Zeit dir genommen?
Was ist als Erinnerung sicher verstaut?
Welcher Urinstinkt hat sich im Fels eingenistet
Und verharrt widersagend dem Erdkugeldreh’n?
Welche Comeback-Optionen sind zeitlich befristet?
Welche Änderung meuchelt das Wiederversteh’n?
Du stellst zweihundert Fragen – und der Fluss hört nicht zu
Denn wie tief du hier eintauchst, weißt ausschließlich du
Ich bin in den Prager Gassen versunken
Wie immer verplant und ein bisschen betrunken
Fand selig vor Glücke
Im Strom eine Lücke
Der über die Karlsbrücke burgwärts sich wand
Und drüben versank ich in anderen Gassen
Verlor schnell den Anschluss am Sturmdrang der Massen
Fand ein Plätzchen am Fluss
Saß im Jetzt mit Genuss
Der aus dem nostalgischen Rauschen entstand