Sylter Sand / Die Leiche
Ob es an der Hitze lag
Oder an ’nem Blitzeinschlag?
Ich selber schwieg, als man mich fand
Tot ausgestreckt im Sylter Sand
Schon fast bedecktes Rieselziel
Ein vorbestimmtes Strandfossil
Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos
Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten
Gedichte, die am Strand liegen.

Sylter Sand / Die Leiche
Ob es an der Hitze lag
Oder an ’nem Blitzeinschlag?
Ich selber schwieg, als man mich fand
Tot ausgestreckt im Sylter Sand
Schon fast bedecktes Rieselziel
Ein vorbestimmtes Strandfossil

Am Strand
Ich konjugiere die Vergangenheitsform von Effektivität
Und verfehle dabei noch die Unternorm – von morgens früh bis spät
Im Korridor meines Elans herrscht der Strand, ganz tief gedrückt ans Meer
Wo die Kühle des stiebenden Salzdunsts entspannt – mit Füßen, sandstapfschwer
Wenn du in den Kern meiner Langsamkeit dringst, der sich nur selbst umgarnt
Mag sein, dass du gleichtief und tiefer noch sinkst – nun gut, du bist gewarnt!
Der beglückende Schimmer benässter Haut wird eins mit ihrem Glanz
Vor der noch die windigste Brise abflaut ob solcher Eleganz
Silhouettenbeglättend versiegt die Zeit ins tiefgedrückte Meer
Vor dem Idyllen-Kokon der Einsamkeit entseufzt sich Gegenwehr
Ich konjugiere die Gerundiumsform von Attraktivität
Aus der sonnenbetankt sich der Rest an Strom ganz ohne Puls entlädt

Letzter Inselwechsel vor Madagaskar: Sylt.
In der Gischt
Schlürfend holt sich die gierige Ebbe
Das grade gewonnene Strandgut zurück
Doch wenn wir das nicht beachten
Alles nüchtern betrachten
Waren die paar Sekunden
Die wir mit ihm verbunden
Für ein bis zwei Leben
Schon neidbares Glück

Abschied von der Insel.
Letztes Mal auf Usedom
Gebückt und an Krücken auf Seebrücken geh’n
Sich über die Aussicht entzücken: „Ach, schön …!“
Entrückt das Bestehen des Glückes erseh’n –
Die näher gerückte Zurückfahrt bestöh’n
„Also, nächstes Jahr fahren wir wieder hier her!“
Und dann bleibt ein Stück auf der Seebrücke leer …

Stranden. Im 300sten Gedicht. Ohne großen Aufwand, bitte.
Läppisch
In Inselseligkeit möcht‘ ich kiten
Lässig am Schlepptau im Wrap lauer Zeiten

Tourstress. Nicht.
Der Wert ausgezogener Schuhe (Der Strandurlaub)
Ich erklär dir den Wert ausgezogener Schuhe:
Ab hier is‘ nu‘ Ferien, klar? Fresse, Kind! Ruhe.
Schon spürst du Spur’n von Wohlgefallen
Schnurrend durch die Sohlen wallen
Und Ballen, Rist und Zehen schenken
Uns Ärger-, Stress- und Wehen-Senken
Und die Meter, die barfuße Schritte erspar’n
Befördern das Endstück zum Sinnesorgan
Zum Ruhepol aller Körperfläche
Getaucht in Fußbad, Meer und Bäche
Im in Urlaubsland verstreuten Sand
Pult dösig man mit Sachverstand
Denn das ist der Wert ausgezogener Schuhe
Hasse verstanden? Dann Fresse, jetzt! Ruhe.

Hafenmelancholie bei einsetzender Ebbe.
Festmachen
Dieser Kai ist ein stiller Sehnsuchtsort
Nur von Schaukelgeräuschen der Schiffe umsummt
Eingemehlt schleicht sich der Himmel von Bord
Und das Rufen von Fernweh und Bläue verstummt

Mehr Feedback aus den Dünen.
Kurt & dünig
„Das Wattengras am Dünenrand
Gleicht dem leicht angeschwitzten Strubbelhaar
Vom hoch geschätzten Kurt Cobain!“
Verkündete ich kühn dem Land
„Und wer’s bislang noch nicht so sah
Der sollt‘ es jetzt so seh’n.“

Ein Off-Day On-Shore.
Strandkorb
Ihr Körper irrte übern Sand
Bis sie ’nen leeren Strandkorb fand
Der Korb gab ihr ’nen Korb, sprach: „Nein!
Dein Corpus passt hier gar nicht rein!“
Und schwer enttäuscht sank in den Sand
Ihr Mehrgewicht an Körper ein
Den Körben, die so uncharmant
Soll dieses eine Lehre sein!

Back on board in Hamburg. Alte Gewohnheiten revisited.
Nächster Halt: Landungsbrücken – Ausstieg zu den Hafenfähren
Ohne Landungsbrückenstegbesteigen
Fühle ich mich nicht richtig in Hamburg gelandet
Kuttertuckerunterzuckert, dumpfschiff und barkassenklamm
Hafenflairverfehlte Schnucke, nicht so richtig auf dem Damm
Bin rattig verkehrtrum im Lande gestrandet
Und muss mich zunächst mal im Wellengang neigen
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