Gebückt und an Krücken auf Seebrücken geh’n
Sich über die Aussicht entzücken: „Ach, schön …!“
Entrückt das Bestehen des Glückes erseh’n –
Die näher gerückte Zurückfahrt bestöh’n
„Also, nächstes Jahr fahren wir wieder hier her!“
Und dann bleibt ein Stück auf der Seebrücke leer …
Ich erklär dir den Wert ausgezogener Schuhe:
Ab hier is‘ nu‘ Ferien, klar? Fresse, Kind! Ruhe.
Schon spürst du Spur’n von Wohlgefallen
Schnurrend durch die Sohlen wallen
Und Ballen, Rist und Zehen schenken
Uns Ärger-, Stress- und Wehen-Senken
Und die Meter, die barfuße Schritte erspar’n
Befördern das Endstück zum Sinnesorgan
Zum Ruhepol aller Körperfläche
Getaucht in Fußbad, Meer und Bäche
Im in Urlaubsland verstreuten Sand
Pult dösig man mit Sachverstand
Denn das ist der Wert ausgezogener Schuhe
Hasse verstanden? Dann Fresse, jetzt! Ruhe.
Back on board in Hamburg. Alte Gewohnheiten revisited.
Nächster Halt: Landungsbrücken – Ausstieg zu den Hafenfähren
Ohne Landungsbrückenstegbesteigen
Fühle ich mich nicht richtig in Hamburg gelandet
Kuttertuckerunterzuckert, dumpfschiff und barkassenklamm
Hafenflairverfehlte Schnucke, nicht so richtig auf dem Damm
Bin rattig verkehrtrum im Lande gestrandet
Und muss mich zunächst mal im Wellengang neigen
Die Romantik der Seefahrt beginnt bereits ein paar Dutzend Kilometer vor der Küste.
Hanse
Dass die Luft dieser Stadt so bedächtig nach Salz riecht …
Sie stammt aus den Lungen der alten Matrosen!
Der’n Unbestimmtheit noch meeresschwer wiegt
Keine Lush-Outlet-Düfte verveilchenter Rosen
Selbst ein Start-Up’ler tritt hier als Seebär an Deck
Schmettert „Mann über Bord!“, dass Sekret-Brisen brodeln
Und gestern-empfänglich stopft man jedes Leck
Mit den Winden, auf denen die Drecksmöwen rodeln