Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Religion & Philosophie

Weltreligionen und spirituelle Erhellungen sowie religiöse Bräuche, Themen und Protagonisten in Versen.


  • Osterspaziergang & das hundertundneunte Gedicht

    Osterseen

    Über Ostern Pause gemacht. Auch hier im Blog. Und dennoch an Euch gedacht:

    Ostersuche

    Tradiert durch Gottes Kind und Sohn
    Drapier ich meinen Finderlohn
    Mit aus Ritzen stibitzten Eier-Color
    Das der Hase, der nächtens im Weiher erfror
    Dort sorgsam für seine Würfe gehortet
    ‚S ward von mir gierig mit Spürsinn geortet
    Und auch der Kakaomassenhohlraumfigur
    Kam ich schlussendlich auf die Spur
    Steckt da, in des Leichnams Backentaschen
    Noch lecker süßer Kram zum Naschen?
    Ist das, was zuletzt seinen Magen gefüllt
    Eventuell von Schokolade umhüllt?
    Ich geb‘ keine Ruh, bis ich jedes entdecke
    Der Schleckerei’n trächtigen Hasenverstecke!

    Doch den Beutezug werd‘ zum Dekors ich drapieren
    Und klug schaff‘ ich in meinem Nest
    Ein Plätzchen, um drinnen den Sinn zu zentrieren
    Von dem ich träume, treu und fest
    Denn
    Jede Suche macht nur Sinn, wenn
    Wir in ihr was andres finden


  • Göttingen & das achtundsechzigste Gedicht

    Göttingen

    Göttingen. Nicht mehr im Anatomiesaal, sondern im Jungen Theater, dafür mit formschön geschnittenen Lichtspielen hinterm Vorhang.

    Gen Göttingen

    Gen Göttingen dringen die Finger der Götter
    Und wringen den Larynx der Götterverspötter


  • Hoch hinaus & das fünfzigste Gedicht

    Davos Walhalla-Bar

    Und schon ist das Jahr 50 Gedichte alt. Wie zu jedem Zehnerschritt gibt es einen langen, bislang unveröffentlichten Slam-Text.

    Der spätbarorokokoschokrokoladile wolkenumwobene speckige Putto

    Oh, Du spätbarorokokoschokrokoladil-
    er wolkenumwobener speckiger Putto,
    Dort im Harfen- und Engelstrompetenfanfar’nspiel,
    Hör: Ich darbe am irdischen Daseinsdreckbrutto!

    Ist denn netto für mich noch ein Plätzchen dort oben
    Im Seraphim-Cherubim-Engel-Gedränge?
    So nutz‘ ich die Restzeit, frohlocken zu proben,
    Das „Luja!“ zu schrein, Hosianna-Gesänge.

    Du und ich, Du, wir werden uns prächtig versteh’n
    (sofern dies nicht jetzt bereits unlängst gescheh’n),
    Denn scheint meine Schulzeit auch recht weit entfernt –
    Ich hab da mal neun Jahre Englisch gelernt.
    Diese bis zur Entrückung beglückende Sprache!
    Wie verirrt wirkt ihr schier irisierender Rhythmus
    Inmitten der klanglos belanglosen Brache
    Des fitnessverbissenen Frühklassizismus,
    Der auf Inbrunst verweigernder Grätendiät
    Alle himmlische Pracht und Ornate verschmäht!

    Welch Balsam ist da die Gesamtsinnlichkeit
    Deiner lausbubkeck-rosigen Pausbäckigkeit!
    Du, als leibhaft-beseelende Lichtgestalt,
    Erspar mir dies Diesseits! Wenn möglich, alsbald.

    Ich will Rokoko statt Rohkost-Flow!
    Will Goldbrokat statt Brokertratsch,
    Statt Mailterror Rocaille-Dekor!
    Gib meiner barocken Barhocker-Sehnsucht ein Nahziel,
    Du spätbarorokokoschokrokoladil-
    er wolkenumwobener speckiger Putto!

    Egal, wie man’s rechnet – ob netto, ob brutto,
    Es zeigt sich: Ich komme hier unten nicht weiter.
    Und da mein bisschen Legende schon rinnet dahin,
    Gilt mein Paternoster der Jakobsleiter –
    Die gäb‘ meinem Leben erhebenden Sinn!

    Oben robbt‘ ich dann durch Wolkenflausch,
    Durch cumulust’gen Dunst mich empor,
    Beschwingt vom ersten Manna-Rausch,
    Zur Eckfahne vom Himmelstor,
    Wo in schwungvollen Posen am Bildausschnittrande
    Tummeln sich die Puttogrüppchen
    Wie ’ne quirlige, handzahme Meerschweinchenbande,
    Ein kindlich ergebenes, fröhliches Clübchen,
    Welches mondköpfig lächelnd und entzückend verzückt,
    Lockig gescheitelt, insignienbestückt
    Mimt den Babyface-Fanclub der Erzengel-Helden
    Die da mahnen und warnen und Großes vermelden.

    Na, es ist die Cloud ein artenreicher
    Engel- und Zierratespeicher!
    Doch mir schwebt nur ein Dasein als Putto im Sinn –
    Ich denk‘, von der Größe kommt’s auch besser hin.

    Ihr schwebt so spielerisch leicht, so erlöst wie pomadig,
    So spätbarorokokoschokrokoladig,
    In nackiger Unschuld und arglosem Spiel,
    So bürschchenhaft pummlig, geschlechtslos-subtil,
    Ganz barbrüstig und unbehost,
    Nur sittsam von ’nem Tuch umkost.

    Gerne winde auch ich mich in vergoldeten Fleece.
    Doch was ich diesbezüglich bewund’re, ist dies:
    Dass, so tänzerisch auch Eure Posen,
    Ihr zeigt Euch stets auch ohne Hosen
    In alles bedeckender Züchtigkeit –
    Ein Punkt, wo Ihr echt tüchtig seid!

    Denn, sorry, dass ich das jetzt so direkt sage,
    Bei mir ist es so, dass in jedweder Lage
    Mein Togatuch zur Seite rutscht
    Und das Gemächt ins Freie flutscht,
    So dass sich mein Anblick verkürzt, gar verroht zum:
    Entglittenem Glied über pendelndem Skrotum.
    Schaut’s Publikum dann himmelwärts,
    Sieht’s immer nur ’nen Pimmelscherz.

    Ja, das ist das Los des Slam-Poeten:
    Er mag zwar große Sprüche beten
    Und in huldvoller Ehrfurcht nach Höherem streben –
    Sein Körper weiß, in diesem Leben
    Kürt die Jury Spleeniges
    Und Unter-Gürtel-Linieges
    Also leiert er von sich das alte Geschwengel
    Und feiert den Sieg als gefallener Engel.

    So entgrenzt unser Streben nach irdischer Gunst
    Sogar noch des Rokokos Ausstattungskunst.
    Doch jedes Stück, das überschmückt,
    Zum End‘ Dich wieder niederdrückt.
    Denn wer mit Entblößung sein Textfeld bestellt,
    Der erntet kein Wort zur Erlösung der Welt.
    So muss man weiter unten bleiben
    Und muntermüde Schundzeug schreiben.

    Dass ich dessen bewusst, trotzdem unverdrossen
    Und herzhaft entschlossen
    Nach all Deiner Gnad ziel‘,
    Du spätbarorokokoschokrokoladil-
    e, himmelhochjauchzende Luftgestalt,
    Ist, weil ich gelob‘ mich zu bessern, ja wirklich, schon bald –
    Ganz sicher in den näxten Täxten!
    Da halt‘ ich bedeckt, was man besser versteckt,
    Schreib‘ ’ne Spur eleganter, im Worte gewandter,
    Dass ich ohne Mätzchen und Weh mich dann kleid‘
    Für’s Plätzchen in der Ewigkeit.
    Denn Slammer sein ist nicht so schwer – but to be a putto sehr!


  • Aloha & das achte Gedicht

    Waimea Beach

    Es gibt diese Auftrittsorte, zu denen man etwas lieber anreist als zu anderen. Und das ist nicht einmal immer die Schuld jener anderen Orte. Handtuch ausbreiten, Spontangedicht schreiben.

    Lässige, highnesslessige Eilande & das Hai-Life

    Trotz Haiwarnung war heut Hawaii
    Wie weiland weitgeh’nd heilandfrei


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


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