Der Charly (Das Lotterleben nach der Revolution)
Die Könige sind alle längst pensioniert
Und Karl Marx sagt, dass hätte er so nicht gewollt
In Freizeitgewändern wird hier nun flaniert
Selbst Karl Moik hat genervt mit den Augen gerollt
Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos
Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten
Gedichte und Fotos aus der Hauptstadt. Meine Heimstatt von 2002-2014 und schon von daher immer noch mindestens einmal im Monat im Tourkalender.

Der Charly (Das Lotterleben nach der Revolution)
Die Könige sind alle längst pensioniert
Und Karl Marx sagt, dass hätte er so nicht gewollt
In Freizeitgewändern wird hier nun flaniert
Selbst Karl Moik hat genervt mit den Augen gerollt

In dieser Stadt
Ich hab ja Berlin noch nie fotografiert
Weil Berlin kommt eh immer zurück
Die Schönheit hat mich dort auch nicht int’ressiert
Berlin ist mal Pech, ist mal Glück
Und was man grad als schön empfunden
Wird nur mit Stöhnen überwunden
Mit dem Abstand geh ich jetzt befreit durch die Stadt
Und erfreu‘ mich dran, wie viel‘ Reserven sie hat

(Über-)Kreuzreim? Paarreim? Weder noch?
Friedrichshain in Berlin
Ersma wollten alle herzieh’n
Nu woll’n alle drüber herzieh’n …?
Hab dein Toll-Sein dir verzieh’n
Soll’n die ander’n sich verzieh’n!
Heilige Stadt
Bleib du noch Idylle
Für einen Moment
Der mich vom Gebrülle
Des Nahenden trennt
Bleib du jene Stille
Vorm vorletzten Schritt
Mich kräftigt kein Wille
Ich bitt‘ nur, ich bitt‘

Der Start in in dritte Woche nach Re-Aktivierung dieses Blogs. Wie versprochen, soll es 2017 fünf Gedichte pro Woche geben. Eigentlich an jedem Werktag. Aber manchmal bin ich als mobiler Offliner etwas spät dran … Geduld – am Ende werden es spätestens zum Sonntag fünf Gedichte sein!
Bärenhunger
Ein paar Tage vor dem Fasten
Hasten all die Cineasten
Nach Berlin – zur Berlinale
Und verteilen zum Finale
Fast erlegt – das Fell der Bären
Unter den’n, die fällig wären
Den’n hingegen nichts verlieh’n
Die da hungern statt zu fasten –
Sie dreh’n sich nochmal gen Berlin
So wie fast alle Cineasten

Pfand der Helden
Ich leerte auf der Autofahrt
Mit Zielpunkt „Leergutautomat“
Vier Flaschen Wermut – ohne Pfand
So nahm denn wahr das halbe Land:
„Seht her, er trinkt nicht nur für’s Geld …!
Man ehre dich, du Leergutheld!“

Ein Korallenriff aus Baukränen gibt mir zu verstehen: Auch meine alte Hood of F’Hain bekommt jetzt eine Mall! Aber anderswo bleibt die Zeit stehen. Seit immer.
Krankram
Ey, Berlin, wat wird’n ditte –
Bauste dir ’ne neue Mitte?
Nochma eene Innenstadt
Klotzte uns hier hin? Sach, wat
Wird’n ditte, jetzma echt?!
Ach, ’ne Mall? Okay. Nich schlecht …
Halt zum x-ten mal ’ne Mall
X-beliebt bei Jung und Aal
Nix für unjut – der Passion
Frönste ja seit Jahren schon
Mag sein, Berlin wird sich aus Freude am Bauen
In eenem Jebäude mal selber verstauen

Das zweite Mal in diesem Monat in der Stadt der Projekte. Das x-te Mal in diesem Jahr. In Berlin.
Der Traumtänzer
Für deine Pläne bräucht‘ es drei weitere Welten
Doch die Götter – sie halten sich grade zurück
Wie oft fehlte dir nur der Platz, um zu gelten?
Du hast mit den Schöpfern von Rahmen kein Glück!
Wenn die Welt erst beginnt, dich Versager zu nennen
Wappnest du dich schon längst mit ’nem neuen Projekt
Du bist und du bleibst einfach ewig im Rennen
Und hältst dich in puncto Erreichtes bedeckt
Kostümierst dich so gerne mit Excel-Tabellen
Und negierst deine Neigung zum Festangestellten
Du würdest dich ja deinen Aufgaben stellen
Doch bräuchte es dafür: drei weitere Welten
Ripostegedicht auf Der römische Brunnen von Conrad Ferdinand Meyer.
Der römischere Brunnen
Es prasselt, es pläddert und plätschert und spritzt
Und sammelt sich erst auf der untersten Stufe
Sind Stile der Wasser kreativ bis gewitzt
Sprudelt es über und drüber! Ich rufe:
Ey, kennt keiner den Herrn Meyer mehr?!
Den Becken-Eins-bis-Drei-Verkehr?
Was soll sich hier an Sinn entfalten
Wenn keine Wasser innehalten
Und nicht ihr Fluss zur kurzen Rast
Von Marmorschalen wird gefasst?
Wenn alles nur strömt und gar nichts mehr ruht
Ist das für das Image des Brunnens nicht gut!
Dies hat sich seit Jahr’n als Metapher bewährt …
Wie schon der Herr Meyer höchst trefflich erklärt

Museale Sehnsüchte.
Das Mus der Dinge
Was hab’n wir nicht alles schon tot hier begraben?
Und nichts hallt noch nach, bist du, Freund, nicht Museum
Doch du bist nicht Museum – Museum? Du nicht
Wir zwäng’n uns in engste Erinnerungswaben
Und all unsre Bilder und Schilder, die Wildheit
Fall’n eine Welt später nicht mehr ins Gewicht
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