Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Alter, Tod & Abschied

Gedichte über das Älterwerden, den Lebensabend, Krankheiten. Und den Tod.


  • FJS & das sechshundertsiebte Gedicht

    Flughafen München

    Unter Mentoren

    Und weiterhin noch keine Pause
    Ein Kosmos voll wedelndem Schwanz
    Der Pfarrer bestellt mir ’ne Brause
    Und schiebt mich nach vorne: „Jetzt tanz!“


  • Isarufer & das sechshundertvierte Gedicht

    Disteln am Isarufer

    Die Scheidenden

    Wir werden bei diesem Fest nicht mit dabei sein
    Wir sind schon beschäftigt mit Sterben
    Wir möchten, selbst wenn man uns bäte, nicht, nein
    Die Wiederaufbauten bewerben

    Es macht nach den Jahren, die wir nun verdrängen
    Für uns keinen Sinn, noch zusammenzuhängen
    Glück auf nun – es scheint wohl für alle das Beste
    Wir feiern den Abschied und Ihr Eure Feste


  • Kleinkram & das sechshundertdritte Gedicht

    Kirche von Väterchen Timofej

    Dem Detail

    Und doch habe ich nie an der Schönheit gezweifelt
    Ich vermisste nur etwas Verstand
    Und böt‘ sich die zweite Chance, blieb es dabei, Welt:
    Ich behielt‘ diesen zahnlosen Trumpf auf der Hand
    Um ihn mir stündlich anzuseh’n
    Und sein täglich Erwachen zu preisen
    Das Wissen genießend, hier richtig zu steh’n
    Und schmähendes Mitleid strikt von mir zu weisen

    Denn niemals hat diese Schönheit an Wert eingebüßt
    Nur sie traf nicht sehr oft auf Versteh’n
    Sie hat unbeirrt weiter die Ahnung versüßt
    In den totesten Winkeln vom Tagesgescheh’n
    Dem trüben Blick fehlt das Detail
    Doch entscheidet nicht er, ob es da ist
    Sein Urteil ist auch gar nicht nötig mehr, weil
    In diesem Moment Du schon ungewohnt nah bist!


  • Der Pilz & das sechshundertzweite Gedicht

    Olympiapark

    Das Leben im Glückspilzgarten

    Du ahnst die Welt mit Optimismus hinfort
    Und ich kann Deinen Sturz kaum erwarten
    Doch Du findest trotz Blindheit das passende Wort
    Und eroberst Dir weitere Staaten

    Und mitten im Camp der stochastischen Duldung
    Hast Du Dir ein Blockhaus gebaut
    Ich gleite durchs Koma der Weiterverschuldung
    Schrei wirklich um Hilfe und doppelt so laut

    Nun bleibt für den Ausgleich auch nicht mehr die Zeit
    Und wahre Verachtung verklärt sich zu Neid


  • Fürstenberg & das fünfhundertneunzigste Gedicht

    Postamt Fürstenberg an der Havel

    Im Tempelgarten zu Neuruppin

    Lieg‘ erschöpft im frisch Gemähten
    forsch reckt sich das Überstand’ne
    Ob auch die, die dies hier säten
    schätzten das Nicht-Mehr-Vorhand’ne?

    Wie viel Lieger lagen hier
    zu Apollons Füßen?
    Wie viel Mal gelingt es dir
    Wiederseh’n zu grüßen?

    Kommst vielleicht nie wieder her
    lauschig war’s, doch austauschbar
    Draußen lockt so viel Noch-Mehr
    sagst du dir – wie jedes Jahr

    Schön wär’s nur, wenn ich zum Ende
    solche Ruhe wieder fände
    mitten frisch geschnitt’nem Gras

    Dass, wenn ich siech niederliege
    sanftes, leichtes Heimweh kriege
    nach dem Sommer dieses Jahrs


  • Tornow & das fünfhundertneunundachtzigste Gedicht

    Tornow Kirche

    Leaving Las Vegas

    Aus dem fahrenden Zugfenster späht man nach Glück –
    Unerfahren ließ man es am Spieltisch zurück.
    Nun lugt es, weiß schillernd vor Möglichkeiten,
    Sich hier gediegen auszubreiten.
    Man nippte nur am Immergleichen –

    Neigungsprüfern auszuweichen,
    Galt es in der knappen Zeit.

    Nun, nach Abfahrt, tut’s Dir leid.


  • Wörthsee & das fünfhundertfünfundvierzigste Gedicht

    Wörthsee

    Dem Abendroten

    Ich steh
    Am See
    Dem abendroten
    Und denke an die lieben Toten
    An Minuten, verschwendet im Tran meiner Kindheit

    Denn skandalös endlich und rar war’n und sind Zeit
    Und Aufmerksamkeit, die im Damals geboten

    Wär’n sie jetzt hier, am Abendroten
    So berichtete ich den verschwundenen Leuten
    Wie viel ihrer Wunden mir heute bedeuten
    Dass manch ihrer Witze ich heut erst versteh

    Und in dem Moment scheint es, als lächle der See

    Mehr Gedichte zum Alter, Sterben und Tod


  • Blüte & das fünfhundertzweiundvierzigste Gedicht

    In voller Blüte

    Unauslöschlich. Ein Frühlingsgedicht

    Nun, natürlich hatte ich Frühling geordert
    Doch irgendwie bin ich grad voll überfordert
    Denn mit der Flut der Lebensjahre
    Verstummt der Mut der Ausschussware
    Und Jämmerliches klagt sich ein
    Als Dauergast im Kämmerlein

    Wie maßlos und wie ungestüm
    Prasst nun manch Knospen-Ungetüm
    Vorm abgeklung’nen Lebensschwung
    Bin sehr, sehr lang schon nicht mehr jung

    Ich neide ihm, wie viel an Kraft
    Er aus dem Nichts beisammen schafft
    Als wüchse jedes Jahr die Mast
    Des Frühlings oder der Kontrast
    Zu mir, in dem sich nichts mehr regt
    Der sorgsam seinen Garten pflegt

    Man muss für das Preisen vom heiligen Schein
    Ja gar nicht selbst beteiligt sein
    Und manche Pracht zeigt sich erst gerne
    Aus unauslöschlich weiter Ferne


  • Prägendes & das fünfhunderteinundvierzigste Gedicht

    Balkonbegrünung März

    Der Sessel

    Und all der Prägesamt ist nun abgesessen
    Dieser Platz wird wohl nicht noch mal weitervererbt
    Die Käufer des Sessels längst tot und vergessen
    Flüstern: „Seid euch gewahr, dass auch ihr einmal sterbt!“

    Wir sind zum Überschwang verdammt
    Vergänglicher als Prägesamt


  • Großbrand Schwabing & das fünfhundertsiebenundzwanzigste Gedicht

    Nach der Evakuierung: Blick vor die Wohnungstür

    Eine Woche später: Man riecht es noch, man sieht es nebenan und glaubt immer noch kaum, wie knapp man daran vorbeigeschrammt ist.

    Der Glimpfling

    Wie prall, wie hilflos eingepfercht
    Steckt in tumber Zentralgewalt patschig dein Leben!
    Und alles, was von irgend Wert
    Trennt nur noch ein Schrittchen vom „Hat’s mal gegeben –
    Ist längstens gewesen!“

    Wie willst du das lesen:
    Als Ende oder Neuanfang?
    Von solchem Punkt geht’s nirgends lang …!

    Doch das Schicksal verwöhnt dich mit Strickleitertricks –
    Und so gähne denn weiter vorm Rachen zum Nix!


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


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