Stattkind
Sich unter Feinden
Einzugemeinden
Ist ein wundersames Spiel.
Niemand kennt mei‘
Nur auf Standby
Wandnah wandernd‘ Landei-Ziel.
Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos
Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten
Gedichte mit politischem Hintergrund oder entsprechender Attitüde.
Stattkind
Sich unter Feinden
Einzugemeinden
Ist ein wundersames Spiel.
Niemand kennt mei‘
Nur auf Standby
Wandnah wandernd‘ Landei-Ziel.
Pfiffstorm
Balduin Pfiff ist stets auf den Fersen der Übeltäterei.
Er ist der bewährte alerte Gewährsmann: Das Bös-Sein bleibt nie frei!
Er entlarvt den Affront in der lässigen Beugung,
Entsprechend bestraft er mit Pfiff-Überzeugung.
Was braucht’s einen Richter? Was braucht’s Polizei?
Ein Balduin Pfiff ist doch immer dabei!
Weltwirtschaftsgipfel
Man rüstet sich zum Legoland,
Dem Fetisch der Fassaden.
Das Mägdlein wird vom Herd verbannt
Und man fleht um die eigene Gnade.
Und schließlich mein drittes Ripostegedicht zu Fontanes „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“
Herr von Ribbeck junior im Havelland
Herr von Ribbeck junior im Havelland
Ein Birnbaum auf seinem Erbgrund stand
Und kam die goldene Herbsteszeit
Rief er: „Ihr lieben Bauernleut‘
Ward schon als Kind nicht reich an Hirnen
Doch pflegtet ihr, die weichen Birnen
Euch cool und geschwind in die Mäuler zu drücken –
Nun sollt ihr dies Zeug für die Kühlhäuser pflücken!
Ihr nennt mich zwar den Knausersohn
Doch zahl ich euch den Mindestlohn!
Der reicht für euch (plus Family)
Für ein McDonald’s-Sparmenü!
Ich weiß, dass es meinen Herrn Vater nicht störte
Dass das, was ihr aßet, euch gar nicht gehörte
Doch stillt ein Empfangen von mildtät’gen Gaben
Ja nicht das Verlangen nach Mehrung von Haben!
Wer immer alles gleich verzehrt
Wohl niemals seinen Reichtum mehrt!
Ich weise den Weg euch zu kostbarer Währung
Und fort von dem Joch bloßer Rohkosternährung!
Denn kommt die goldene Herbstzeit
Stell ich euch ein zur Lohnarbeit!
Wofür du deinen Lehnsherrn lobst
Ist nicht der Freibezug von Obst!
So hat euch mein Vater zufrieden gestellt
Aber ich öffne euch nun die Tore zur Welt!“
Bald wurd’n die Blagen ründlich breit
Im Havelland, zur Gründerzeit
Und gleich wurde vom Volk er erfolgreich genannt:
Der Herr von Ribbeck junior im Havelland
Ripostegedicht auf Rilkes „Das Karussell“
Das nächste Karussell
Gib Acht, mein Kind, wenn der Schatten dreht!
Dann hat hier im Weiler fast nichts mehr Bestand
Denn ein Bund von Gefährten erschafft sich sein Land
Und Umtrieb spricht ein Hetzgebet
Sie alle haben Wut in ihren Mienen
Und große Böen weh’n mit ihnen
Und dann und wann auch ein toter Elefant
So gart das Hier in noch stiller Gewalt
Schnurrt vor Sattheit so träge wie drückend
Maues Gebläh scheint wie in sie gekrallt
Und jedem liegt stets ein Beweis auf der Zunge
Man erhebt wie zum Schwur seine rechteste Hand
Da bölkt’s wie von Zähheit gezeichnetem Schwunge
Und dann und wann auch ein toter Elefant
Wer will sich noch in Verkommenheit üben?
Wer tätschelt Gebelle mit werbenden Zungen?
Wer eint alle wachsam zerstrittenen Jungen?
Schauder und Aufstand gerier’n sich in Schüben
Und dann und wann auch ein toter Elefant
Und Volk geht hin und weiß nicht, was es wendet
Und kräht nur dreist und hat kein Ziel
Ist roh und zürnt wie vom Grauen geblendet
Und teilt sich den Traum vom gewonnenen Spiel
Ein Mahnmal wird leicht übersehen
Wenn’s Wissen erblindet und verschwindet
Weshalb so ein Dickhäuter fiel
Temperament/tur
An dem wackligen Punkt zwischen Simmern und Sieden
Ist schon so viel verheizt und noch gar nichts entschieden
Doch alles rüstet sich zum Kampf
Drängt auch dich zur Position:
Wo beziehst du die Bastion?
Willst du Eis sein? Oder Dampf?
Im Unterschied
An meinem ersten
Geburtstag in sauberer
Unterwäsche fraß ich die
Sparkasse auf. „DIE
Sparkasse oder EINE
Sparkasse?“, fragte ein in
Reinster Angriffslust badendes Gegenüber. Das
mache einen Unterscheid! – zur Erklärung ergänzend.
„Für mich nicht!“, überwand
Ich meine oft wehrlose Antworterei. Zusätzlich mit:
„Saubere Unterwäsche – DAS macht einen Unterschied!“
Der Müllsammler
Dieser Schuh wäre noch zu gebrauchen in anders geordneter Welt
Es schmettert der Sinnöden Fauchen, wenn’s feintaktig Ambosse prellt
Die Äcker für schlechtes Gewissen sind unakrobatisch bestellt
In die Böschungen wird nicht gebissen, nur gesinnungsharmonisch gebellt
Hier könnt‘ sich ein Mögliches spannen über Sterne, Himmel und Zelt
Doch ohne Tat zieht es von dannen – ich bin’s, der sich zu ihm gesellt!
Ich hege mein Abseits wie andre ihr Geld
So kann ich in Reichtümern tauchen
Als wäre in anders geordneter Welt
Ein solcher Schuh noch zu gebrauchen
Bei meiner Lesebühne P&P wünschten sich die Zuschauer mit großer Mehrheit ein Ripostegedicht auf Jan Böhmermanns Erdogan-Schmähgedicht. Ich nahm mich der Aufgabe an, unter besonderem Fokus darauf, das Gedicht in einer einem Staatsmann angemessenen Qualität zu verfassen – nicht wie die eher dahingerotzten Böhmermann-Verse, die vermutlich vor allem auch wegen mangelnder lyrischer Qualität beanstandet wurden.
Ich bin bei der bereits etablierten Unterleibsthematik geblieben – weswegen hier im Netz auch nur die „entschärfte“ Version veröffentlicht wird. Vielleicht ja ein Beitrag zur Befriedung des aufgekommen Streits.
Die Eichel Recep Erdogans (Ein respektvolles Schmähgedicht)
Altersfleckgrindig, vom Speckglanz gefettet
Zuckt nach ’nem Spuckkrampf, nun ölig gebettet
Im spermaverkrusteten Schamhaargewölle
Gleich einer Verwesungsmief hortenden Hölle:
Die Eichel Recep Erdogans
Ein Teich gekippten Pferdeharns
Vermochte nicht an ihr Aroma zu reichen
Kein Dom voll weichgekochter Leichen
Könnte jene versengende Fäulnis entsenden
Wie ’ne Eichel, gestreichelt von Erdogans Händen
Schon als ein In-die-Hosen-Kacker
War er ein echter Motherfucker
Beim Drang auf Mamas Schoß zu rutschen
Ging’s bloß um: „Los hier – Pimmel lutschen!“
„Denn Frauen,“ lehrt sich Erdogan
„Sind Herdtier und mir Untertan!“
So war Recep Ätztyp Erdogan
Im Pre-K-Alter schon erfahr’n
Und seine ädrig durchknorpelte Schwellkörperpracht
War ihm immer zur Hand bei dem Weg an die Macht
Fast göttlich verstand Erdogan
Auch der Mullah Puller hochzufahr’n
Mit religiös verbrämter Kraft
Ging’s jetzt um den Alleinherr-Schaft
Und ganz oben, da keimt die Recep-Eichel
Umschleimt von Alte-Männer-Speichel
Und buttergelb verkästem Samen / Ja, fußgeruchgetauft sind alle
Ergüsse, die aus Erdi kamen / Und fermentiert in Retro-Galle
Und jeder, der von diesem Gestank noch nicht blind
Lehrt jetzt sein türkisch verwurzeltes Kind:
„Fass lieber Herd und Ofen an
Als irgendwas vom Erdogan!“
Wie könn’n wir Mutter Erd erspar’n
‚Nen weit’ren Tag mit Erdogan?
Bevor da wer ’nen Würgreiz kriegt
Sobald von der Türkei man spricht –
Eins der schönsten und spannendsten Länder Europas!
… in der Hand des der Steinzeit verpflichteten Opas!?
Entledigt euch seiner, oh, ihr freundlichen Leute
Tut’s mit Wut, notfalls Blut, aber tut es – noch heute!
ABC-Schützen
Und ein weit’res Wort soll büßen
Dass du so empfänglich bist
Dir kann schon den Tag versüßen
Wenn was U-N-U-M-G-Ä-N-G-L-I-C-H-(!!) ist
Zürne der Majuskeln Eiter!
Stopp den Treck der Letternschar!
Treib dein Spielchen emsig weiter
Bis du schweigst – für immerdar …
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