Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Politik

Gedichte mit politischem Hintergrund oder entsprechender Attitüde.


  • Krieg & das eintausendeinhundertneunzehnte Gedicht

    Firedensengel München

    Stattkind

    Sich unter Feinden
    Einzugemeinden
    Ist ein wundersames Spiel.

    Niemand kennt mei‘
    Nur auf Standby
    Wandnah wandernd‘ Landei-Ziel.


  • Wacker Beck & das eintausendeinhundertsechzehnte Gedicht

    Figur vorm Bäcker Wacker Olten

    Pfiffstorm

    Balduin Pfiff ist stets auf den Fersen der Übeltäterei.
    Er ist der bewährte alerte Gewährsmann: Das Bös-Sein bleibt nie frei!

    Er entlarvt den Affront in der lässigen Beugung,
    Entsprechend bestraft er mit Pfiff-Überzeugung.

    Was braucht’s einen Richter? Was braucht’s Polizei?
    Ein Balduin Pfiff ist doch immer dabei!


  • Davos & das eintausendeinhundertneunte Gedicht

    Ausblick auf Davos Platz

    Weltwirtschaftsgipfel

    Man rüstet sich zum Legoland,
    Dem Fetisch der Fassaden.
    Das Mägdlein wird vom Herd verbannt
    Und man fleht um die eigene Gnade.


  • Flughunde & das eintausenddreiundsiebzigste Gedicht

    Flughundebäume bei Thanamalwiwa

    Und schließlich mein drittes Ripostegedicht zu Fontanes „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“

    Herr von Ribbeck junior im Havelland

    Herr von Ribbeck junior im Havelland
    Ein Birnbaum auf seinem Erbgrund stand
    Und kam die goldene Herbsteszeit
    Rief er: „Ihr lieben Bauernleut‘

    Ward schon als Kind nicht reich an Hirnen
    Doch pflegtet ihr, die weichen Birnen
    Euch cool und geschwind in die Mäuler zu drücken –
    Nun sollt ihr dies Zeug für die Kühlhäuser pflücken!

    Ihr nennt mich zwar den Knausersohn
    Doch zahl ich euch den Mindestlohn!
    Der reicht für euch (plus Family)
    Für ein McDonald’s-Sparmenü!

    Ich weiß, dass es meinen Herrn Vater nicht störte
    Dass das, was ihr aßet, euch gar nicht gehörte
    Doch stillt ein Empfangen von mildtät’gen Gaben
    Ja nicht das Verlangen nach Mehrung von Haben!

    Wer immer alles gleich verzehrt
    Wohl niemals seinen Reichtum mehrt!
    Ich weise den Weg euch zu kostbarer Währung
    Und fort von dem Joch bloßer Rohkosternährung!

    Denn kommt die goldene Herbstzeit
    Stell ich euch ein zur Lohnarbeit!

    Wofür du deinen Lehnsherrn lobst
    Ist nicht der Freibezug von Obst!
    So hat euch mein Vater zufrieden gestellt
    Aber ich öffne euch nun die Tore zur Welt!“

    Bald wurd’n die Blagen ründlich breit
    Im Havelland, zur Gründerzeit

    Und gleich wurde vom Volk er erfolgreich genannt:
    Der Herr von Ribbeck junior im Havelland


  • Der tote Elefant & das eintausenddreiundsechzigste Gedicht

    Totes Elefantenbaby im Bwabwata Nationalpark

    Ripostegedicht auf Rilkes „Das Karussell“

    Das nächste Karussell

    Gib Acht, mein Kind, wenn der Schatten dreht!
    Dann hat hier im Weiler fast nichts mehr Bestand
    Denn ein Bund von Gefährten erschafft sich sein Land
    Und Umtrieb spricht ein Hetzgebet
    Sie alle haben Wut in ihren Mienen
    Und große Böen weh’n mit ihnen
    Und dann und wann auch ein toter Elefant

    So gart das Hier in noch stiller Gewalt
    Schnurrt vor Sattheit so träge wie drückend
    Maues Gebläh scheint wie in sie gekrallt

    Und jedem liegt stets ein Beweis auf der Zunge
    Man erhebt wie zum Schwur seine rechteste Hand
    Da bölkt’s wie von Zähheit gezeichnetem Schwunge

    Und dann und wann auch ein toter Elefant

    Wer will sich noch in Verkommenheit üben?
    Wer tätschelt Gebelle mit werbenden Zungen?
    Wer eint alle wachsam zerstrittenen Jungen?
    Schauder und Aufstand gerier’n sich in Schüben

    Und dann und wann auch ein toter Elefant

    Und Volk geht hin und weiß nicht, was es wendet
    Und kräht nur dreist und hat kein Ziel
    Ist roh und zürnt wie vom Grauen geblendet
    Und teilt sich den Traum vom gewonnenen Spiel
    Ein Mahnmal wird leicht übersehen
    Wenn’s Wissen erblindet und verschwindet
    Weshalb so ein Dickhäuter fiel


  • Steele-West & das eintausendneununddreißigste Gedicht

    Am S-Bahnhof Steele-West

    Temperament/tur

    An dem wackligen Punkt zwischen Simmern und Sieden
    Ist schon so viel verheizt und noch gar nichts entschieden

    Doch alles rüstet sich zum Kampf
    Drängt auch dich zur Position:
    Wo beziehst du die Bastion?
    Willst du Eis sein? Oder Dampf?


  • Isarschnellen & das eintausendvierzehnte Gedicht

    Isarschnellen bei Unterföhring

    Im Unterschied

    An meinem ersten
    Geburtstag in sauberer
    Unterwäsche fraß ich die
    Sparkasse auf. „DIE
    Sparkasse oder EINE
    Sparkasse?“, fragte ein in
    Reinster Angriffslust badendes Gegenüber. Das
    mache einen Unterscheid! – zur Erklärung ergänzend.

    „Für mich nicht!“, überwand
    Ich meine oft wehrlose Antworterei. Zusätzlich mit:
    „Saubere Unterwäsche – DAS macht einen Unterschied!“


  • Neubaugebiet & das eintausenddreizehnte Gedicht

    Neubaugebiet am Olympiapark

    Der Müllsammler

    Dieser Schuh wäre noch zu gebrauchen in anders geordneter Welt
    Es schmettert der Sinnöden Fauchen, wenn’s feintaktig Ambosse prellt
    Die Äcker für schlechtes Gewissen sind unakrobatisch bestellt
    In die Böschungen wird nicht gebissen, nur gesinnungsharmonisch gebellt
    Hier könnt‘ sich ein Mögliches spannen über Sterne, Himmel und Zelt
    Doch ohne Tat zieht es von dannen – ich bin’s, der sich zu ihm gesellt!

    Ich hege mein Abseits wie andre ihr Geld
    So kann ich in Reichtümern tauchen
    Als wäre in anders geordneter Welt
    Ein solcher Schuh noch zu gebrauchen


  • Helgoland revisited & das neunhundertsiebenundneunzigste Gedicht

    Auf dem Weg zur Langen Anna

    Bei meiner Lesebühne P&P wünschten sich die Zuschauer mit großer Mehrheit ein Ripostegedicht auf Jan Böhmermanns Erdogan-Schmähgedicht. Ich nahm mich der Aufgabe an, unter besonderem Fokus darauf, das Gedicht in einer einem Staatsmann angemessenen Qualität zu verfassen – nicht wie die eher dahingerotzten Böhmermann-Verse, die vermutlich vor allem auch wegen mangelnder lyrischer Qualität beanstandet wurden.
    Ich bin bei der bereits etablierten Unterleibsthematik geblieben – weswegen hier im Netz auch nur die „entschärfte“ Version veröffentlicht wird. Vielleicht ja ein Beitrag zur Befriedung des aufgekommen Streits.

    Die Eichel Recep Erdogans (Ein respektvolles Schmähgedicht)

    Altersfleckgrindig, vom Speckglanz gefettet
    Zuckt nach ’nem Spuckkrampf, nun ölig gebettet
    Im spermaverkrusteten Schamhaargewölle
    Gleich einer Verwesungsmief hortenden Hölle:
    Die Eichel Recep Erdogans

    Ein Teich gekippten Pferdeharns
    Vermochte nicht an ihr Aroma zu reichen
    Kein Dom voll weichgekochter Leichen
    Könnte jene versengende Fäulnis entsenden
    Wie ’ne Eichel, gestreichelt von Erdogans Händen

    Schon als ein In-die-Hosen-Kacker
    War er ein echter Motherfucker
    Beim Drang auf Mamas Schoß zu rutschen
    Ging’s bloß um: „Los hier – Pimmel lutschen!“
    „Denn Frauen,“ lehrt sich Erdogan
    „Sind Herdtier und mir Untertan!“

    So war Recep Ätztyp Erdogan
    Im Pre-K-Alter schon erfahr’n
    Und seine ädrig durchknorpelte Schwellkörperpracht
    War ihm immer zur Hand bei dem Weg an die Macht
    Fast göttlich verstand Erdogan
    Auch der Mullah Puller hochzufahr’n
    Mit religiös verbrämter Kraft
    Ging’s jetzt um den Alleinherr-Schaft

    Und ganz oben, da keimt die Recep-Eichel
    Umschleimt von Alte-Männer-Speichel
    Und buttergelb verkästem Samen / Ja, fußgeruchgetauft sind alle
    Ergüsse, die aus Erdi kamen / Und fermentiert in Retro-Galle

    Und jeder, der von diesem Gestank noch nicht blind
    Lehrt jetzt sein türkisch verwurzeltes Kind:
    „Fass lieber Herd und Ofen an
    Als irgendwas vom Erdogan!“

    Wie könn’n wir Mutter Erd erspar’n
    ‚Nen weit’ren Tag mit Erdogan?
    Bevor da wer ’nen Würgreiz kriegt
    Sobald von der Türkei man spricht –
    Eins der schönsten und spannendsten Länder Europas!
    … in der Hand des der Steinzeit verpflichteten Opas!?

    Entledigt euch seiner, oh, ihr freundlichen Leute
    Tut’s mit Wut, notfalls Blut, aber tut es – noch heute!


  • Sylt revisited & das neunhundertsiebenundachtzigste Gedicht

    Strand von Westerland

    ABC-Schützen

    Und ein weit’res Wort soll büßen
    Dass du so empfänglich bist
    Dir kann schon den Tag versüßen
    Wenn was U-N-U-M-G-Ä-N-G-L-I-C-H-(!!) ist

    Zürne der Majuskeln Eiter!
    Stopp den Treck der Letternschar!
    Treib dein Spielchen emsig weiter
    Bis du schweigst – für immerdar …


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