Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Politik

Gedichte mit politischem Hintergrund oder entsprechender Attitüde.


  • Regattasteg & das zweitausendsechshundertelfte Gedicht

    Olympia Regattastrecke bei Oberschleißheim

    Im Gleichschritt

    Wir zieh’n mit unsrer Meinungsmannschaft durch unsre eigne Stadt.
    Sträubt sich wer gegens Durchmarschier’n, so latschen wir den platt.
    Postüberzeugt kopier’n wir die Methoden der Verhassten –
    Man sollte die Gefolgschaft nie mit Skrupeln überlasten!
    Es gibt per se nie Unfairness unter den Gerechten –
    Höchstselbstbefugt fungieren wir als Abschlächter des Schlechten.

    Doch – der erstbeste Schrei hat sich selbst langsam satt
    Und schreibt schon am nächsten Kapitel der Stadt.


  • Briefwahlzentrum München & das zweitausendsechshundertsechste Gedicht

    Briefwahlzentrum München Freimann

    Wahllich wahrlich!

    Wählerstimmen schnalzen stolz
    Mit den Umwählzungen …
    … uhrknallscheues Urnenholz
    Hat kein Schall durchdrungen.


  • Feldmoching Reptiles & das zweitausendsechshundertfünfte Gedicht

    Auf dem Spielplatz am Feldmochinger See

    Friedliche Revolution

    Manch neue Selbstverständlichkeit
    Zeigt zähen Ärgers Endlichkeit.


  • Stuhlmann & das zweitausendfünfhundertneunundneunzigste Gedicht

    Stuhlmannbrunnen in Hamburg Altona

    Ripostegedicht auf „Typisch Mann? Kartoffelgedicht“ von Regina Meier zu Verl (die letzten zwei Zeilen aus dem Original übernommen)

    Typisch deutsch? Kartoffelgedicht

    In jeder Küche unumgänglich
    Und auch im Umgang unverfänglich
    Steht die auch Erdapfel genannte,
    Durch grüne Politik entmannte,
    Aus deutschem Boden geriss’ne Kartoffel,
    Nun unter dem EU-Pantoffel.

    Diese Knolle heißt Sieglinde,
    Obwohl sie lieber Siegfried wär,
    Drum grollt sie toll herum: „Wie finde
    Ich nur zu alter Stärke her?
    Ich galt durch Stärkehaltigkeit
    Als Berserker hier weit und breit!
    Doch Ruhm und Ehrfurcht sind perdu
    Als Beilage im Welt-Menu.
    Kartoffel ist ein Hauptgericht!
    Von Wut durchkocht, behaupte ich:
    Die Eupürierer woll’n uns breiig!
    Rührmühlen der Schande! schrei ich!“
    Die Deutsch-Kartoffeln laufen blau an,
    Wenn sie um braune Schalen trauern.

    Nun, trotz unsres Gefall’n an Normen:
    Kartoffeln gibt’s in vielen Formen:
    Püree, Gratin, Kroketten, Chips
    Als Rösti oder Pommes Frites
    Ja, es serviert, wer’s edgy mag,
    Kartoffeln gern zum Vegi-Tag.
    Das solltest du niemals vergessen
    Und jetzt lass mich in Ruhe essen!


  • Chiemgau & das zweitausendfünfhundertvierundachtzigste Gedicht

    Auf der Birkenallee von Bernau zum Chiemseeufer

    In den Speiseechokammern

    Es gär’n die Verschwörer, Empörer im Brät
    Vom virtuellen Lackmus-Grill,
    Dessen Glut jeden Nonsens zum Thema aufbläht –
    Weil das der Algorithmus will!


  • Chiemseeausstieg & das zweitausendfünfhundertdreiundachtzigste Gedicht

    Am Chiemseeufer in Bernau

    In aller Stille

    Nur, weil der Kleinlaut
    Sich nicht mehr raustraut,
    Darf das Großmaul schnabulieren.

    Dass er vormals vorlaut war,
    Stellt hernach ein Nachruf klar.

    (Schon mal vorzuformulieren!)


  • U3 Endstation & das zweitausendfünfhundertneunundsechzigste Gedicht

    U3-Station Moosach

    Epilog 2024 (Rückblick 13)

    Gut, manche Wunden und Gefahren
    Sind akut seit hundert Jahren
    1924 schluckt, dass Sie versteh’n, was ich meine,
    Die Sowjetunion die kleine Ukraine.
    Die USA beschränken das Einwanderrecht,
    Aufruhr in Georgien und in Deutschland, allmächd,
    Löst Friedrich Ebert – ohne Mehrheit – den Reichstag auf.
    Und ein junger Mann hat in dem Jahr seinen Lauf:
    Zu fünf Jahren verknackt, im selben Jahr schon entlassen –
    Hat gereicht, um im Knast sein „Mein Kampf“ zu verfassen.
    Ja, Zweitausendvierundzwanzig war
    Nicht nur „Zauberberg“ und Kafka-Jahr …
    Da sind viel‘ Parallelen – aber auch Unterschiede!
    Wenn wir die nicht mehr stärken würd’n, wär es perfide.
    Schon bald werd’n die Greul hier, die Gräben und Sorgen
    Um dieses Jahr, nächstes Jahr, heute wie morgen
    All dies hier und auch wir im Zeitstrahl verdimmen …
    Obschon unsre Meinung’n dann immer noch stimmen!
    Sie merken: Statt des Vorhangs senkt sich jetzt das Niveau
    Und markiert, dass wir durch sind mit unserer Show!


  • St. Martins-Platz & das zweitausendfünfhundertachtundsechzigste Gedicht

    U3-Station Moosacher St. Martinsplatz

    Dezember 2024 (Rückblick 12)

    Assad schreibt man jetzt Ass a.D.,
    Was freilich ich als Hoffnung seh!
    Oft scheint das: Na, schlimmer kann’s ja nicht werden
    Das uns beschiedene Glück hier auf Erden.
    Und manch einer nimmt’s gleich ungelenk
    Zum „Da könn’n doch die Syrer zurück jetzt!“-Geschenk.

    Im Libanon herrscht Waffenruh,
    Zumindest gilt dies ab und zu.
    Georgien hält fest die Proteste im Zaum –
    Und die suchen sich Tag für Tag doch ihren Raum.
    Ein Blitzkriegsrecht bringt Südkorea
    ’nen neuen Präsidenten näher
    Im Ego-Duell zwischen Le Pen und Macron
    Gibt’s ’nen neuen Premier nach drei Monaten schon,
    In Rumänien wird man die Wahl wiederholen
    Und ungefragt tönt aus dem Nichts Dieter Bohlen
    Er böte sich gerne als Musk-Ersatz an
    Wenn für Kanzler Merz einmal Not wär am Mann.
    Donald Trump reist zum Neustart von La Notre Dame.
    Quasimodo gefällig? Weil wir grad ein’n hab’n …
    Die Länder, die kurz unregierbar erschienen,
    Verständigen vorerst sich auf gute Minen,
    Lange hat man sich da durch Konstrukte gequält
    Und dann doch noch den Voigt und den Woidke gewählt.
    Oft heißt’s ja, sobald alles läuft wie nach Plan:
    Hat eigentlich nicht weh getan!


  • Zweiter Advent & das zweitausendfünfhundertfünfundsechzigste Gedicht

    Zweiter Advent at home

    November 2024 (Zeit der Trennungen, Rückblick 11)

    Das US-Wahlergebnis ist nichts für Mimosen,
    Da trennt sich die Wirklichkeit von den Prognosen.
    Triumphbewampt wurd Kampfschlumpf Trump zum Stumpfsinn frackenden Comebackstampfer.
    Ein schmoll’nder und von Groll durchprollter alles ramm’nder Volldampfdampfer
    Macht nun widdewittwieder, wie’s ihm gefällt
    Sich seine Trumptydumpty-Welt.
    Gerichtsverfahr’n werd’n eingestellt,
    Notorisch gegen links gebellt
    Und von ’nem gesundenden Menschenverstand
    Trennt sich ein uns sonst so verbundenes Land.
    Hier erlischt gelbes Licht im Regierungsgehampel.
    Bleiben nur Rot und Grün – halt ’ne Fußgängerampel!
    Man ahnt ja auch, der Christian
    Würd eh viel lieber autofahr’n.

    Frau Baerbock trennt sich von dem Herrn Bock, China kappt ein Ostseekabel,
    Pflegekräfte aus Kolumbien schieb’n wir ab und leicht blamabel
    Schließt Italien in Albanien seine Lager für Migranten.
    Pistorius fasst den End-Schluss: Die SPD braucht keine Top-Aspiranten!
    Der Tesla-Protest wird aus den Bäumen geräumt,
    Derweil das „Team Robert“ am Küchentisch träumt.
    In Sachsen wird sich auseinander sondiert,
    Da anderswo das BSW koaliert,
    Amsterdam pogromiert gegen Fußballfanjuden,
    Aus Berlin ruft’s: „Bei uns würd’n die ebenfalls bluden!
    Und im selben Kiez drohen den Homos Gefahren!“
    Es werkelt Frau Merkel an ihr’n Memoiren.
    Australien sperrt den TicToc-Kram
    Für alle unter 16.
    Dass auch dieses Jahr wieder viel, viel zu warm –
    Da könn’n wir drüber wegseh’n!
    Von Klimagipfeln scheidet man
    Mit zahnlosen Versprechen
    Da schlammig Spaniens Fluten warn’n:
    Das wird sich bitter rächen!
    Russlands Drohnenangriffe brechen neuen Rekord,
    Man erhält dabei jetzt auch von China Support.

    Jetzt wär’s höchste Zeit mal für schöne Geschichten?!
    Nun, hilfreicher wär’s, wenn ihr langsam erkennt:
    Ich kann diesem Jahr keine Niceness andichten –
    Dass ihr euch von allzu viel Zuversicht trennt!


  • Essener Eisbär & das zweitausendfünfhundertzweiundsechzigste Gedicht

    Lichtwochen in der Essener Innenstadt "Ein Tierpark aus Licht"

    Der Marsch durch die Institutionen

    So ein bisschen werden einfach mal frech
    An ihren Reglern spielen:
    Mal zieh’n wir prompt die Finger weg,
    Mal frommt es uns zu zielen.

    Sie akzeptieren unser Spiel
    (wir zähl’n zu den Belachten).
    Die Armatur lahmt unfragil –
    Doch lässt sie sich entmachten!


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

* Costa Rica
* Hawaii
* Indien
* Kuba
* Madagaskar
* Malaysia (Borneo)
* Marokko
* Mauritius
* Namibia
* Seychellen
* Sri Lanka


Gedichtthemen:

* Alter, Schmerz, Tod
* Autor & Schreiben
* Berg, Fluss & Tal
* Berlin
* Fahrzeuge
* Frühling
* Gebäude & Urbanes
* Geburtstag/Hochzeit
* Geld & Karriere
* Grusel
* Haus & Heimat
* Herbst
* Internet & Technik
* Kleidung
* Kindheit & Jugend
* Körperteile
* Kunst & Inbrunst
* Länder/Kontinente
* Liebe & Beziehung
* Märchen
* Mord & Totschlag
* München
* Musik & Gesang
* Ostern & Weihnacht
* Pflanzen & Natur
* Poetry Slam
* Politik
* Promis
* Regionales
* Religion & Philo
* Reisen
* Rüpeleien & Tiraden
* Schlafen
* See
* Sex & Erotik
* Sommer
* Speis & Trank
* Sport
* Städte
* Strand/Meer
* Silvester & Wechsel
* Tabak & Alkohol
* Tanzen
* Tiere
* Unsinn
* Wind & Wetter
* Winter


Best of Poetry

Ripostegedichte

Die Oscarballaden

Poetry Slam Gedichte & Videos

Poetry Slam meets Klassik

SLAMMED! – das Buch – zum Sonderpreis!

Über den Autor


Achtzeiler Alter, Tod & Abschied Autor & Schreiben Berg, Fluss & Tal Berlin Berlingedicht Dutzendzeiler Einakter Erde Fahrzeuge Feuer Gebäude & Urbanes Geld, Arbeit, Karriere Grusel Haus & Heimat Internet & Technik Kindheit & Jugend Krummzeiler Kuba Kunst & Inbrunst Körperteile Liebe und Beziehung Luft Marokko Mord & Totschlag München Pflanzen & Natur Politik Reisen Religion & Philosophie Ripostegedichte Rüpeleien Schlaf & Langeweile Sechszeiler Sex & Erotik Speis & Trank Städte Tabak & Alkohol Tiere Unsinn Vierzeiler Wasser Wind & Wetter Zehnzeiler Zweizeiler