Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

  • Neisse & das zweihunderteinundsechzigste Gedicht

    Neisse & das zweihunderteinundsechzigste Gedicht

    Drei Tage Görlitz, Straßentheaterfestival. Zwischen den Ländern.

    Der Latz (Ein simples Gedicht)

    Da ruh’n die Beschwerden verschlabberter Leben
    Die selbstlos befehligt einst gaben sich hin
    Um Grenzverlauflinien ’ne Wölbung zu geben

    Die standen kurz so in den Landkarten drin
    Dann folgte der teure Strich nächsten Bestreben
    Nach Bögen, nach Streckungen, Senken und Heben
    Sei’s nur für den Blitz einer Satisfaktion
    Da verschlabbert man eben mal weitere Leben …

    Sieh zu, dass du nie mit am Tisch sitzt, mein Sohn!


  • Zgorzelec II & das zweihundertsechzigste Gedicht

    Zgorzelec II & das zweihundertsechzigste Gedicht

    Drei Tage Görlitz, Straßentheaterfestival. Rübergemacht.

    Eklat c’est moi

    Das Kälbchen tippelt durch das Gras
    Das Schwälbchen gibt beim Fliegen Gas
    Das Welpchen hat an allem Spaß
    Mein Selbchen sehnt sich nach Eklats


  • Zgorzelec & das zweihundertneunundfünfzigste Gedicht

    Zgorzelec & das zweihundertneunundfünfzigste Gedicht

    Drei Tage Görlitz, Straßentheaterfestival. Von der anderen Seite.

    Stadtmarketing kompakt

    Will gen Görlitz, weil .. – ja, weiße:
    Girl it’s nice there at the Neisse!


  • Görlitz & das zweihundertachtundfünfzigste Gedicht

    Görlitz & das zweihundertachtundfünfzigste Gedicht

    Drei Tage Görlitz, Straßentheaterfestival.

    Old School

    Verzeihen Sie die Schlägereien
    Die ich fröhlich diktierte dem Vers und der Hand
    Weil ich jeden Faustkick als pure Romantik
    Und Lebensbeweis aller Dichtung empfand
    Als ging es um Kräfte, Organe und Säfte
    Ums alte Gehöft für das erstmals Geäffte …

    Ich hab mich verschätzt, man mag mir das verzeihen!

    Und schau teilzeitvergrätzt auf das Strohfeuerspeien


  • On the road again & das zweihundertsiebenundfünfzigste Gedicht

    On the road again & das zweihundertsiebenundfünfzigste Gedicht

    Ach, was war das für eine entspannende Zeit: zehn Tage Tourpause. Und jetzt weiter im Text.

    Das Leseband

    Es hängt das Lesebändchen stur
    Sinnlos baumend, scheinbar munter
    Zweckverwaist als Buchmontur
    Sich nicht rein, nur rücklings runter

    Wie ist noch dieses Buch gewesen
    Das ich scheinbar hab gelesen?
    Sagt das Band, ich wollt dran denken
    Es schnellstmöglich zu verschenken?

    Oder meint es: „Gib dem Buch
    Einen weiteren Versuch!“
    Ist’s ein Signal, es sei so schlecht geschrieben
    Dass nicht mal sein Bändchen drin hängen geblieben?

    Nun war ja des Bändchens ureigener Sinn
    Zu zeigen, wie weit ich gekommen bin
    Doch mitleidsbefreit sagt das Band jetzt: „Du Tor!
    Bist so weit als wie zuvor …“


  • Abreise & das zweihundertsechsundfünfzigste Gedicht

    Abreise & das zweihundertsechsundfünfzigste Gedicht

    Es geht wieder los. Mächtig: acht Stunden bis Görlitz.

    Astronautenkost

    Mir ist so, als wenn ich in kosmischer Ödnis
    Vor etwa zehn Jahren ein Trümmerstück sah
    Das ich nun erinn’re, da mir grad so öd is‘
    Schon rätselnd, ob’s wirklich ein Trümmerstück war
    Und nicht bloß der Wunsch, den ich da vor Dekaden
    Nach Steinen verspürte im ähnlichen, faden
    Daseinsgequäle in kosmischer Ödnis

    Obwohl es auch sicherlich epochal blöd is‘
    Gleich das anzuzweifeln, was hier je von Gewicht war
    In der endlosen Weite aus dem, was ich nicht sah


  • Eibsee & das zweihundertfünfundfünfzigste Gedicht

    Eibsee & das zweihundertfünfundfünfzigste Gedicht

    Letzter Tag in München (bzw. nähere Nachbarschaft), bevor es wieder auf Tour geht.

    Eibsee

    Du bist flüssiger Berg, ein Gedächtnis von Masse
    Zu Klarsichtfolie geleetiert
    Erstrahlst in opalen-karibischer Klasse
    Dass alle Gestelztheit des Lebens gefriert

    Ich tu in Demut meine Züge
    Und lass mich durch die Felsen treiben
    Ich schlucke Kiesel zu Genüge
    Und sink gen Gipfel, dortzubleiben


  • Olympiaturm & das zweihundertvierundfünfzigste Gedicht

    Olympiaturm & das zweihundertvierundfünfzigste Gedicht

    Immer noch anderthalb Tage Freizeit, bevor es wieder auf Tour geht.

    Der Parasit

    Der Schatten der Bäume flüstert leise:
    „Leg dich, Dichter, hin zu mir!
    Ich bin alt, erhaben, weise …
    Will in ein Gedicht von dir!“

    „Nun,“ sprach ich, „das lässt sich machen
    Sollst mein Werkeln heut bedachen!“

    Doch dann bin ich eingeschlafen
    In des Zwielichts kühlen Hafen
    Und trotz treu bescherter Träume
    Schrieb ich nie was über Bäume

    Hab mich oft dort rumgetrieben
    Wegen der Behaglichkeit
    Doch sie selbst blieb unbeschrieben

    Das tut mir unsagbar leid


  • Olympiaberg & das zweihundertdreiundfünfzigste Gedicht

    Olympiaberg & das zweihundertdreiundfünfzigste Gedicht

    Noch anderthalb Tage Freizeit, bevor es wieder auf Tour geht.

    Die Ärsche der Anderen / Generation Y

    Nach dem Abi-Ball in die Charakter-Arthrose
    Man postet gemeinsam ein „Ich – ich – ich!“
    Empfängt jedes Like wie ’ne Baccararose
    Und taggt seine Schwüre mit #weißichnochnich
    Man wittert die lauernden Niederlagen
    Und fordert vom Leben, mal fairer zu sein
    Die Überauswahl lässt sich kaum noch ertragen
    Drum richtet man sich im Ironischen ein
    Und kommt überein, es sei wichtig im Leben
    Sich selber mal – Yolo! – ’nen Arschtritt zu geben

    Lasst den Fokus der Welt von dem hehren Ich wandern!
    Entdeckt mal als Ziele: die Ärsche der Andern!


  • Lindenblüte & das zweihundertzweiundfünfzigste Gedicht

    Lindenblüte & das zweihundertzweiundfünfzigste Gedicht

    Noch zwei Tage Freizeit, bevor es wieder auf Tour geht.

    Die Linden im Juli

    Mit süßer Schwere benebeln die Nacht
    Die sich spät in den Blütenduft mischenden Linden
    Deren Fertilität mit der üppigsten Macht
    Dampft vor honigem Willen ins Frühlingsentschwinden
    Schon scheint sich ihr Ruch mit der Nacht zu vereinen
    Als Bündnis für die Ewigkeit
    Solch stolzer Duft muss doch was Bleibendes meinen
    Und sich isolieren vom Feldzug der Zeit …?

    Als Wunsch besteht dies, keine Frage
    Im Lindenduft der Juli-Tage
    Doch spürst du in ihm auch das bittere Wissen:
    Du wirst ihn alsbald schon sehr lange vermissen


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