Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

  • Tor 17 & das siebenhunderteinunddreißigste Gedicht

    Tor 17 & das siebenhunderteinunddreißigste Gedicht

    Ruhr im Magen

    Wohin mit Essen?
    Dort, Mund! Hamm.
    Was ich mir in mein Mäulchen ramm‘
    Ist mitunter richtig viel
    Und erfordert wenig Stil

    Wird abgeschmackt mit Pommes Schranke
    Drum vorab ein frommes Danke
    An den Schwerverdauungstrakt
    Dass er auch die Frikka packt
    Dann ist mir der Hauptgang Wurst
    Pilsken löscht den Pennerdurst

    Manna vom Friteusengott
    Kommt gut an bei uns im Pott!
    Denn das rutscht gut durch den Magen
    Grad, wenn man sich’s pur reinzieht
    Spürt man Fettes Unbehagen
    Und sein inn’res Ruhrgebiet


  • Tor 16 & das siebenhundertdreißigste Gedicht

    Tor 16 & das siebenhundertdreißigste Gedicht

    Berlin, kulinarisch

    Buletten aus Charlottenburg
    Tea-to-go in Tegel
    Dönerwerk aus Schöneberg
    Für die Blagen Bagel

    Prenzelberger Brezel-Backwar’n
    Spanferkel aus Spandau
    Pankows Pfanne heißt jetzt Wok
    Nichts, was ich nicht ankau!

    Von frischen Hai’n in Friedrichshain
    War ja schon zu lesen
    Selbst für Nockerln aus Neukölln
    Lockern wir die Spesen

    Was allzu unverdaulich – sprich:
    „Iss das ma‘ selbst – ich trau mir nich‘!“
    Verklappen wir als Berlin-Food
    ’nem Easyjetset-Tunichtgut


  • Tor 15 & das siebenhundertneunundzwanzigste Gedicht

    Tor 15 & das siebenhundertneunundzwanzigste Gedicht

    Ein Tief überm Hochofen Duisburg­Nord

    Ein Tief überm Hochofen Duisburg-Nord.
    Sieht aus, als geschieht hier heut Nacht noch ein Mord …
    Fauchend stiebt Glut sich durch Eisen und Schlacke,
    Ein Schummel-Schimanski seufzt planlos: „Attacke!“
    Und das Tief schaufelt Wolken aus Finsternis.

    Schummrig erzählen erwählte Relikte,
    Von Marxloh schrillt willig ein türkisches Fest,
    Am Straßenrand lungern nach Hochfeld Geschickte,
    Und stets flüstert einer: „Das ist nur ein Test!“
    Ständig bleckt der Überbiss.

    Und dann ist auch das wieder alles Geschichte.
    Als Tatort verdorrt – nur noch Hort der Gedichte
    Von Arbeit, Arbeit, Migration,
    Vom Strandurlaub im Ungewiss –
    Wer länger bleibt, der kennt es schon.


  • Tor 14 & das siebenhundertachtundzwanzigste Gedicht

    Tor 14 & das siebenhundertachtundzwanzigste Gedicht

    Bambule vs. Bambuslemur

    Du zerbrechlichster Sprössling der Tagesschicht
    versprichst du dir Sprossen? Hier kommt ein Gedicht:

    Es scheint dir so artfremd – das Tollen und Zanken
    Tja, seine Familie sucht sich niemand aus
    Beschwerde führt schüchtern ein wisperndes Janken
    so zartig, so artig, so „Hältst du’s noch aus?“

    Man sorgt sich doch unweigerlich:
    Ist die Welt nicht gefährlich für einen wie dich?
    Ob hier am Busen der Natur
    für einen Bambuszwerglemur
    der Wind nicht gar zu garstig weht
    wo alles sich um Darwin dreht?

    Doch dessen Herz konntest du scheinbar erweichen
    Das mag zum Überleben reichen


  • Tor 13 & das siebenhundertsiebenundzwanzigste Gedicht

    Tor 13 & das siebenhundertsiebenundzwanzigste Gedicht

    Entlarvte Sifakas

    Wenn nur nicht dieses Tanzen wäre …

    Dieses tolgepatschelte Hupfgesacke
    dieses hoppladihoppelnde Hickedihacke

    … gebührte dir die ganze Ehre
    erlauchter Dornen-Eminenz
    von weiserweißer Exzellenz

    So superduper, so perwollig
    du personifiziertes Drollig
    huschst schwere- und lautlos auf samtenen Pfoten
    mit höchster Höhen Haltungsnoten
    In den Wipfeln bewegst du dich allzu schön

    Doch will dich jeder tanzen seh’n
    Am Boden


  • Tor 12 & das siebenhundertsechsundzwanzigste Gedicht

    Tor 12 & das siebenhundertsechsundzwanzigste Gedicht

    Überlebensstrategien regionaler Witz-Evergreens. Heute: Der Sprecherwechsel

    Kennen Sie den Witze-Dino
    A: Wo gehse? B: In Kino. ?
    Des‘ Niveau zunächst noch fad is‘
    A: Wat läuft da? B: Quo Vadis.

    Weil das Dol-Match er nicht meistert
    Fragt der A den B: Wat heißtat?
    Worauf jener unverzagt
    Wiederrum „Wo gehse“ sagt

    Jetzt sagt A statt B: In Kino.
    Darob ward’s ein Witze-Dino
    Denn so geht es immer weiter
    Sprecher: wechselnd – Stimmung: heiter


  • Tor 11 & das siebenhundertfünfundzwanzigste Gedicht

    Tor 11 & das siebenhundertfünfundzwanzigste Gedicht

    Auf Urlaub

    Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist: grau.
    Das Haus dort am See? Nö. Die Berge? Genau!
    Außerdem noch: Die Wiese, der gestrige Stau,
    Die Kühe, die Sonne, der See – alles grau!

    Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist: bunt.
    Ja, Kerl, dat is Käse – du lügst doch, du Hund!
    (Wir steh’n vorm erloschenen Hochofenschlund)
    Dies Metallischmattgraue, dies gräuliche Schwatt
    Der düstere Himmel, die hässliche Stadt
    Von hier oben ins schwärzliche Nichts zu seh’n und
    Sich dran zu erfreuen, na, das nenn ich: bunt.


  • Tor 10 & das siebenhundertvierundzwanzigste Gedicht

    Tor 10 & das siebenhundertvierundzwanzigste Gedicht

    Die Siedler von Catan(berg)

    Hinten bei den Teppichstangen
    Hab’n wir früher abgehangen –
    Für uns gab’s sonst nichts zu tun –

    Lauschten, was der Nachbar schaut:
    „Mensch, stell‘ den Kasten nich‘ so laut!“
    „Dann hör‘ doch weg, Du blödet Huhn!“

    Dann kam Euer Umzug – ich selbst blieb noch lange.
    Doch nie hing ein Teppich dort über der Stange.
    Der Rost hat sie dann abgebaut –
    Und ich, ich hab‘ TV geschaut.


  • Tor 9 & das siebenhundertdreiundzwanzigste Gedicht

    Tor 9 & das siebenhundertdreiundzwanzigste Gedicht

    Hinten heraus

    Hinten heraus, da ist München so klein
    Da ist München noch nicht einmal Stadt
    Da kannst du dein Zeter und Mordio schrei’n
    Da fahren die Pendler dich platt

    Hinten heraus, da wird nicht gezählt
    Da hat man sein Leben nicht selber gewählt
    Da loggt man als Ziel ein:
    „Ich möchte mobil sein!“
    Um zu bleiben bei dem, was man hat


  • Tor 8 & das siebenhundertzweiundzwanzigste Gedicht

    Tor 8 & das siebenhundertzweiundzwanzigste Gedicht

    Anschluss Mannheim, vier Minuten

    Anschluss Mannheim, vier Minuten
    Umsteigzeit. Das heißt: sich sputen!

    Nur heißt’s auch bei fünfzig Prozent meiner Fahrten:
    „Der Zug nach Berlin konnte leider nicht warten“

    Sechzig Minuten im Bahnhofsgebäude
    den Dealern von Kaffee und Brötchen zur Freude
    Die bilden die Lobby, so lässt sich vermuten
    für anschlussausschließende Umsteigminuten


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

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