Mein verpanikter Blick in Speisekarten
Flickt sich zäh sein Menu. Wie lang wird der Wirt warten?
Immer gibt es dort Worte, die mir nicht bekannt,
Ich berechne die Werte, die rechts lauernd am Rand –
All das drängelt in meine Entscheidung mit rein,
Bis zur drohenden Frage: „Was darf’s denn dann sein?“
Das Spielfeld zu groß und die Felder zu zahlreich –
Den Einsatz verlier’n durch die flascheste Wahl? Leich-
ter wär’s mit der Einsicht, dass man noch entdeckt
Und nicht vorab wissen kann, was uns noch schmeckt.
„Hast du mir etwas mitgebracht,
Von deiner Zeit im fremden Land?“
„Fühl mal hier, autsch!, sachte, sacht … –
Da schwelt ein feister Sonnenbrand!
Ein eher ärmlich‘ Souvenir,
Schien erst wohl dessen Wärme mir,
Doch ich fand, die lang vermisste
Stand fast zwanghaft auf der Liste
Dräng’ster Mängel im Daheim!“
Als würde ich tatsächlich etwas verpassen,
Entschüd ich mich, dieses heut bleiben zu lassen
Und jenes auf irgendein Wann zu verschieben.
Als güb‘s letzte Chancen, die mir noch geblieben.
Als würd irgendwann irgendwen interessieren,
Welch Dinge mir heute halt nicht mehr passieren.
Aber ich bleibe hektisch und nehm alles mit,
Als gült‘s, etwas langfristig doch zu vermissen.
Zwar müde, doch unbeirrt geh ich den Schritt –
Als würde ich‘s nicht wissen.
Alle Rechte bei Frauke Gnadl, die das Gedicht im Rahmen der Kuba-Spendenaktion 2024 von mir gekauft hat.
Die Berggipfel strahlen aus vielfacher Ferne,
Wenn sie trotz Aprilhochs noch schneebedeckt sind.
Im Sommer ersteigt man Erhabenheit gerne
Und ist ob der leichten Erreichbarkeit blind –
Doch das Gondelgedöns rattert bloß Blasphemie!
Klar, so groß wie die Berge, das werden wir nie –
Jedoch unerreichbar woll‘n wir sie nicht nennen!
Nach Fahrscheinkauf rauf richten wir die Antennen
Nebst den Mitgliedschaftsantrag für unsern Verein.
Im April gilt: Was abweist, ist Weis/sheit allein!
Weiß nicht mehr, wie sich einstmals ein Weg von mir lief,
Muss neubeginnnah mit dem Rinnstein mich messen,
Mit jeder Berechnung lieg ich chronisch schief.
Aber hat mich nicht grade ein Wissen gestriffen?
Hab ich mich hier vorschnell als nutzlos begriffen?
Lässt sich dort ein Anhaltspunkt wiederverknüpfen?
Werd folglich ich unbeschwert alles durchhüpfen?
Nein, den Weg zu dem Glück, das mich einst hier enthemmt,
Find ich nicht mehr zurück. Und die Stadt bleibt. Mir fremd.
Sag, war der Abstand deiner Ohren
Von Anbeginn so angeboren?
Vor- wie rückwärts krumme Füße
Sind doch eines Scherzbolds Grüße?
Oder so gewachsen
An den schrägen Hacksen?
Führt denn der’n enorme Starrheit
Dich zu einer Form von Wahrheit?
Ich will es für dich hoffen!
(Ergebnis ist noch offen)