Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Tanzen

Wenn Schrittfolgen das Metrum bestimmen – Gedichte, die dem Thema Tanz zuzuordnen sind!


  • Camping & das zweitausendfünfhundertachtundzwanzigste Gedicht

    In einem Bierzelt der Wiesn 2024

    Unter Unbekannten

    Sei und bleibe Lichtblick – mir scheint
    Als wüchse der Dunkelheit Kraft ohne Maß.
    Es ist dein Kostüm ihr natürlicher Feind
    Und wallt ums Musikstück, das ich schon vergaß.

    Wir wahren den Abstand, doch sind nicht entfernt –
    Wie ein Liebespaar ohne Vollzug.
    Dies ist mir Geschenktes und nicht bloß erlernt:
    Ein Lichtblick. Vielleicht auch Betrug.


  • Königspalast Rabat & das eintausendachthundertneunundneunzigste Gedicht

    Eingan zum Königspalast von Rabat

    Reptilienstepper

    Wir tanzen auf den Rücken von Krokodilen
    Und jeder verlor schon ein Bein.
    Wir zählen uns beide als manche von vielen,
    Denn man tanzt ja nicht gerne allein.

    Und wir komm’n nicht umhin, uns einander zu danken,
    Aneinander gelehnt nicht mehr kritisch zu schwanken –
    Wär’n wir auch prinzipiell bereit
    Zu früh bestand’ner Wackligkeit.

    Ob wir je zurück an das Ufer gelangen?
    Ob ich einbeinig doch besser flieg?

    Wenn andre auch um unsre Sicherheit bangen –
    Noch immer läuft unsre Musik!


  • Ententeich Mönchgrün & das eintausendachthundertelfte Gedicht

    Ententeich in Mönchgrün

    Herzschritttänze

    Jeder Ort verbirgt eine Paartanzenklave,
    Die ist nicht mal Einheimlichkeiten bekannt,
    Dort ist manch bekennender Schrittfolgenskalve
    In gänzlich zerrüttende Rhythmen entbrannt.

    Hier stellt sich dein Herzschlag dem Takt der Musik,
    Manövrierend ums Wörtchen Erregung.
    Der Form halber flötet man „très sympathique!“ –
    Doch es geht um Bewegung, Bewegung.


  • Alba & das achthundertneununddreißigste Gedicht

    Alba Duomo

    Aber aber

    Aber all dieses alberne Alba-Blabla
    Vom miese salbadernden Barbapapa
    Der als Bar-Inventar bat: Bailando Lambada?
    Aber aller Balanze beim Tanze ganz bar war


  • Milde Krähen & das siebenhunderteinundsechzigste Gedicht

    Krähen im Englischen Garten

    Der Kosmopolit

    Immer muss ich tanzen
    Mit den alten Schranzen
    Und beherrsch‘ die Schritte
    Nur noch bis zur Mitte!

    Geb‘ dann vor, mein Hampeln wär‘
    Das Know-how vom Laissez-faire


  • Regierungsviertelinsel & das sechshundertfünfundneunzigste Gedicht

    Regierungsviertelinsel

    Eierschale Zenner im Winter, von der Insel der Jugend betrachtet

    Auf Baccara mit Achim schwoofen …
    Ach, im Prinzip jeht’s uns ja juut!
    Ick jeh mir noch ’ne Weisse koofen!
    Wer weiß, wie lang’s deen Knie noch tut …

    Wir tanzten eenen janzen Sommer
    Eierschalendiscofox
    Unser Drive kam nich vom Drive-In
    Burger Stinker – Zenner rocks!

    Nu is aus unserm Biere Garten
    die letzte Ernte einjefahr’n
    Ick werd‘ auf den Saisonstart warten
    und auf sechs Dutzend Weisse spar’n

    Ditt Handy klingelt. „Ja?“ Der Achim!
    „Mit dem Knie – ditt wird nüscht mehr…!“
    Baccara und i can Boogie
    allet janz schön lange her


  • Roland & das vierhundertfünfundvierzigste Gedicht

    Roland Bremen

    Der Tänzer

    Herrmann, mann, frag mich!
    Herr, das ertrag ich
    Keinen Tanztee länger!
    Du alter Rattenfänger
    Wie kannst du es wagen
    Grad mich nicht zu fragen?!
    Wann wählst du mich aus
    Als rattige Maus?

    Wir lassen’s all die andren seh’n
    Wenn wir uns dann im Tanze dreh’n!
    Wie fiebrig sie schelten
    Aus schmerzlich verprellten
    Nassen Tanzteephantasien
    Die nur als Chance vorüberzieh’n!

    „Was schmeißt sich denn die Grande Madame
    An diesen Gecken Hermann ran?!
    Hat sie denn kein Gramm Stolz im Bauch?!“

    Ich muss gesteh’n, so dacht‘ ich auch

    Und denke es vielleicht noch länger
    Fragst du mich nicht, du Rattenfänger


  • Oscar & das fünfundsiebzigste Gedicht

    Elbsandsteingebirge

    Gedichtstau! Wer hätte das gedacht? Von der Ost-Tour am Wochenende schweben noch fast zehn Gedichte in der Warteschleife, aber die Nummer 75 soll doch ein Langtext sein – aus der neu entwickelten Reihe der Oscar-Balladen, die davon ausgeht, dass neue Balladenstoffe den optisch übermittelten Mythen entspringen könnten. Hier, mit optischem Rückblick auf den Mittagsspaziergang in der Sächsischen Schweiz am Freitag, Teil 1 der Ladies-Edition der Oscar-Balladen:

    Nina Sayers (Black Swan, Natalie Portman)

    Du bist der perfekteste Schwan, Nina!
    Stiebt auch ins Idyllne des Lebens Intrige,
    Bleibt Deine Verwandlung im Plan, Nina!
    So stirbst du denn schließlich im höchsten der Siege.

    Reut oder freut Dich das jähe Vergehen
    Einer, die von der Spitze ins Eis eingebrochen?
    Kannst Du Dich schon in ihren Fußstapfen drehen?
    Du bist ihnen emsig entgegen gekrochen.

    Kapp Dir knapp Deine Nägel in Mamas Nest,
    Denn das Rosa der Haut – es muss unzerkratzt scheinen.
    Eine Hand wird zur Kralle, sobald man sie lässt.
    Hör wie plüschentwachsene Stofftiere greinen:

    Da ist Blut in Deinem Schuh, Nina –
    Du bist nicht die Richtige für diese Rolle!
    Man sucht das Prinzesschen, doch Du, Nina,
    Bewahrst Deine bestens bewährte Kontrolle!

    Schaffst Du es, vom Ufer Dich abzustoßen?
    Gibst Du Dich hin dem schwarzen Kleid?
    Deine Lippen sie tragen die Farbe der Großen –
    Auf Kosten Deiner Ehrlichkeit.

    Sieh dort im Spiegel die Undankbarkeiten!
    Wo ist nur Mamas Mädchen hin?
    Möchtest Du Deinen Weg via Kränkung erstreiten,
    Entnabelt für den Neubeginn?

    Stetig verrät Dich der Schorf auf dem Rücken –
    Es nährt ihn die Zerrissenheit.
    Lässt der garstige Zwang sich durch nichts unterdrücken –
    Bist du wohl zu alldem zu wenig bereit!

    Königin könntest Du sein, Nina –
    Also öffne die Flügel fürs dunklere Ich!
    Im Nest war’s behaglich und rein, Nina –
    Nun entzieh Dich der Welt, die gewacht über Dich!

    Wart nicht auf ein Morgen im alten Leben!
    Alles, was jetzt geschieht, das entlockte Dein Ehrgeiz.
    Der hat Dir seit jeher Kontrolle gegeben,
    Doch nun liegt im Schwindel der Hingabe mehr Reiz.

    Spür das fedrig Leichte der Abgründigkeit,
    Neue Lust im Urinduft der Nachtclubtoilette,
    Treib ins Leben und zeig Dich zu allem bereit,
    Zerreiß Dir die Zeh’n für die Prachtpirouette,

    Die Deinen Durchbruch markiert, Nina –
    Und endlich entschwebst Du dem neidenden Reigen!
    Noch scheinst Du uns etwas blockiert, Nina?
    Du spürst die Verwandlung – kannst Du sie auch zeigen?

    Macht das Licht wieder an – hier wird noch geprobt!
    Denn die zweite Besetzung, sie steht immer bereit
    Und Ersetzbarkeit wird nicht vom Erdball gelobt.
    So gebär Deinen Zwilling und stell dich dem Fight!

    Gib niemals zu, dass der Druck Dich vernichtet,
    Sondern zwing dich, die Augen in Blut einzutauchen!
    Du hast Deine rosige Heimstatt vernichtet,
    Um als schwärzeste Schwänin zum Angriff zu fauchen.

    Da tropft Blut von Deinem Kleid, Nina!
    Dreh Dich wie im Trance zu des Publikums Tosen,
    Genieß es als Lohn für Dein Leid, Nina,
    Lass Dich von dem Beifallssturm zärtlich umkosen!

    Der Spiegelsplitter steckt in Dir.
    Doch du hast es gefühlt: Es war alles perfekt.
    Die ganze Welt steht Dir Spalier,
    Hat den flatternden Traum eines Lebens geschmeckt.

    Du warst der perfekteste Schwan, Nina –
    Doch wird Dein Triumph hier im Siege versiegen.
    Du hast Deine Chance nicht vertan, Nina –
    Das Sprungtuch, es fing Dich. Und nun bleibst du liegen.


  • Opernball & das siebenunddreißigste Gedicht

    Wiener Opernball

    Man kann das zeitliche Zusammenfallen von Wien-Besuch und Opernball als Dichter natürlich nicht vollends unkommentiert lassen.

    Der Opernball zu Wien, Schlussakkord

    Ertönt die letzte Walzerwiege
    Schnapp ich mir ’ne Tänzerin
    Die schon auf der Hausflurstiege
    Gibt sich mir in Gänze hin

    S’ist Opernball, s’ist Opernball
    Und ich bin der Herr General

    Doch nach der letzten Walzerwiege
    Warnt mich meine Tänzerin
    Dass ich bloß nichts Böses kriege
    War’n heut‘ so viel‘ xxxxxxxx xxxx…

    S’ist Opernball, welch‘ schöner Spleen!
    S’ist Opernball heut‘ nacht, in Wien


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