Starnberger See

… immer wieder einen kurzen Sprung von München wert, um kurz ab- und einzutauchen.

Starnberger Seesicht & das eintausendfünfhundertvierundsiebzigste Gedicht

20. November 2020

Die Lefzen der Lektüre

Am See in aller Seelenruh ein Gruselbuch zu lesen – !?
Bald wirst du selbst – Huch! – angeseh’n als abnormales Wesen.

Luft See Starnberger See Zweizeiler
Letzter Entwurf & das siebenhundertvierzigste Gedicht

27. Dezember 2017

Die da werden von der Wintersonne

Die Schatten werden nicht nur länger, sondern int’ressanter
Wer vermisste schon das Quengeln Sonnenbadverbrannter?

Der letzten Tage Sonnenschein
Birgt das Wissen von einem zerschlissenen Jahr
All das Brüllende, Brennende dringt nicht mehr ein
Und er stellt dich Gestalt gnädig riesenhaft dar

Alter, Tod & Abschied Erde Körperteile Sechszeiler Starnberger See Winter
Tor 12 & das siebenhundertsechsundzwanzigste Gedicht

12. Dezember 2017

Überlebensstrategien regionaler Witz-Evergreens. Heute: Der Sprecherwechsel

Kennen Sie den Witze-Dino
A: Wo gehse? B: In Kino. ?
Des‘ Niveau zunächst noch fad is‘
A: Wat läuft da? B: Quo Vadis.

Weil das Dol-Match er nicht meistert
Fragt der A den B: Wat heißtat?
Worauf jener unverzagt
Wiederrum „Wo gehse“ sagt

Jetzt sagt A statt B: In Kino.
Darob ward’s ein Witze-Dino
Denn so geht es immer weiter
Sprecher: wechselnd – Stimmung: heiter

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Tor 11 & das siebenhundertfünfundzwanzigste Gedicht

11. Dezember 2017

Auf Urlaub

Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist: grau.
Das Haus dort am See? Nö. Die Berge? Genau!
Außerdem noch: Die Wiese, der gestrige Stau,
Die Kühe, die Sonne, der See – alles grau!

Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist: bunt.
Ja, Kerl, dat is Käse – du lügst doch, du Hund!
(Wir steh’n vorm erloschenen Hochofenschlund)
Dies Metallischmattgraue, dies gräuliche Schwatt
Der düstere Himmel, die hässliche Stadt
Von hier oben ins schwärzliche Nichts zu seh’n und
Sich dran zu erfreuen, na, das nenn ich: bunt.

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Tor 10 & das siebenhundertvierundzwanzigste Gedicht

9. Dezember 2017

Die Siedler von Catan(berg)

Hinten bei den Teppichstangen
Hab’n wir früher abgehangen –
Für uns gab’s sonst nichts zu tun –

Lauschten, was der Nachbar schaut:
„Mensch, stell‘ den Kasten nich‘ so laut!“
„Dann hör‘ doch weg, Du blödet Huhn!“

Dann kam Euer Umzug – ich selbst blieb noch lange.
Doch nie hing ein Teppich dort über der Stange.
Der Rost hat sie dann abgebaut –
Und ich, ich hab‘ TV geschaut.

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Tor 8 & das siebenhundertzweiundzwanzigste Gedicht

8. Dezember 2017

Anschluss Mannheim, vier Minuten

Anschluss Mannheim, vier Minuten
Umsteigzeit. Das heißt: sich sputen!

Nur heißt’s auch bei fünfzig Prozent meiner Fahrten:
„Der Zug nach Berlin konnte leider nicht warten“

Sechzig Minuten im Bahnhofsgebäude
den Dealern von Kaffee und Brötchen zur Freude
Die bilden die Lobby, so lässt sich vermuten
für anschlussausschließende Umsteigminuten

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