Erstes vierzeiliges Vielfaltgedicht (Wer den Aufprall nicht aufhält, als Abfall hinabfällt)
Viele Falter fielen,
Genick geknickt an Fensterscheiben,
Flatterlos gen Bodendielen,
Wo sie lang noch liegen bleiben.
Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos
Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten
Gedichte, in denen Menschen oder Tiere ums Leben gebracht werden …

Erstes vierzeiliges Vielfaltgedicht (Wer den Aufprall nicht aufhält, als Abfall hinabfällt)
Viele Falter fielen,
Genick geknickt an Fensterscheiben,
Flatterlos gen Bodendielen,
Wo sie lang noch liegen bleiben.

Der Kükenmuser
Wir wollen in Würde den Bruderhahn schreddern
Als Prälaten pragmatischer Liebe,
Uns nicht mehr in frommen Gedanken verheddern,
Als wenn uns ein Schuldasyl bliebe!
Wir haben der Duldsamkeit Segen erklärt –
Und stell’n ihn aus Coolness in Frage.
Wenn Unredlichkeit uns bald nicht mehr ernährt,
Verbessert das nicht unsre Lage!

Von glücklichen Hühnern
„Tock, tock, tock!“, gluckt’s aus der Henne,
Die ich gockelglücklich nenne,
Wie sie sich mit Nochschopf regt!
Eh man sie zum Kochtopf legt.

Der Sargträger entdeckt einen Unterschlüpfer
… und er sagt:
Es ist untersagt,
Sich unter den Sarg zu begeben!
Denn
Wenn nun der Sarg
Unzerzagt
Unvermittelt runtersackt,
Zahlst du’s
Mit dem Leben!

Über Boten
Es schmiegt sich der tote
Griechische Bote
So schmuck in die Stunde
Nach Nachricht der Kunde
Vom Schicksalsschlagschlick Soundso.
Geschickt hetzte er zum Orte
Seiner letzten Worte
Mit der Loslast vom ungern Gehörten –
Jetzt mimt er den schwungvoll Zerstörten.
Gehört als Brauch ja auch zur Show.

Kamin Home
Wenn in der Kamine Nähe
Ich in Schneeweh’n Runden drehe,
Wähne ich mich unverwundbar!
Gibt’s beim Minusgraddurchzieh’n
Grade aber koa Kamin,
Bin sogleich a Leich‘ i und starr …

Crossover-Riposte zu „Der Tantenmörder“ von Frank Wedekind und „Der Zauberer Korinthe“ von James Krüss.
Der Krüss’sche Tantenmörder
Es hatte Herr Frank Wedekind
VerWie?-, VerWo?, Verwandte –
Doch dezimierte deren Zahl
Sein Raubmord an der Tante.
Die alte Dame war ja schon
Ganz schwi-, ganz schwa-, ganz schwächlich!
Dass dennoch ihr am Leben lag,
War hier dann nebensächlich.
Denn insgeheim war diese Frau
VerMuh!, verMäh!, vermögend.
Und ihr Geschnaufe in der Nacht
War einfach nervensögend!
Da schlachtete der Fränkieboy
Die Ton-, die Tun-, die Tante
Und hieb so tief in ihren Leib,
Dass sie massivst entspannte.
Ins schwache Fleisch der Neffe stieß
Sein Muss, sein miss-, sein Messer
Und dachte dabei mitleidslos:
„Nun geht’s doch allen besser!“
Des Leichnams Schwere zerrt‘ er in
Den Kill!, den kal-, den Keller.
Vom Tiefgang ähnlich wie ein Grab –
Nur geht es so viel schneller!
Ja, so beerbt man vor der Zeit
VerWie?-, VerWo?, Verwandte:
Man taucht ganz einfach seinen Dolch
Ins Bauchfleisch einer Tante.
Und wenn ihr mich verurteil’n wollt,
Herr Ruch, Herr Rach-, Herr Richter,
Legt bei der Strophe Versmaß an –
Ich bin doch nur ein Dichter!

Den Toten vom Bodensee
Der Winter lässt den See wie verkleinert entglänzen
Und die Schwimmer – wie immer – zumutiger werden,
Die dann derart entlernt in der Ferne auf Erden
Ozeane durchkraul’n im Vertrau’n neuer Grenzen.
Schelmisch grüßen die Felchen some Leichenimporte
Und genüsslich triumphert ein Wasserhuhnflöten:
Es schluckt gluckernd global unentwegt unser Töten!
Ob zu anderer Zeit, ob an anderem Orte …

Nun sterben schon die mit den kindlichen Namen I
Nun sterben schon die mit den kindlichen Namen.
All die Davids und Laras verwesen.
Verwaist sind die Logins der ehemals Warmen,
Manche Tweets werden nie mehr gelesen.
Zu deiner Zeit den Speicherstick den Deinigen zu geben
Versäume nicht, oh Wanderer, als Ziel von deinem Leben!

Die Entscheidungskinder
„Hängst du heut die Leiche ab?“, hat Mama gefragt.
„Mach’s doch selber“, mault‘ der Knab, „wenn’s dir nicht behagt!“
„Willst du wieder mir zuwid’re Widerworte geben?!
Ganz wie der Papa? Mein Kindchen, häng dich doch daneben!
Du versprachst, den kalten Mann baldigst zu entsorgen!“
„Mach ich auch!“ „Dann sag mir, wann!“ „Weiß nicht. Vielleicht morgen.“
„An dem Haken könnte längst schon eine Lampe hängen –
Nacht und Tag werd ich dich, Sohn, zur Entscheidung drängen!“
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