Ich stecke im Berufsverkehr
Und kenne mich nicht aus
Mein Handgepäck ist viel zu schwer
Weiß quasi nix von Staus
Ich hätte gern wie ihr zu tun
Doch künstler‘ durch das Leben
Begünstigt mich dies Dasein nun?
Plagt euch grad Neid? – Nö. – Eben.
Nun ist der Entwurf mit gebrochenen Flügeln
Weit neben das Reißbrett geworfen
Noch halten sich Mären von blutigen Knien
Die selbst als Geschichten verschorfen
Um Deutungsspielräume mag ich mich nicht prügeln
Gewinnen tun eh nur die andern
Ich werde mich still aus dem Zimmer verzieh’n
Und wandern und wandern und wandern
Die Sonne hat so schein gestrahlt
Als hätte man sie angeleckt
Ich hab sie schnellgelb angemalt
Am ob’ren Bildrand festgezweckt
Dort strich ich ihr – so geistig schlicht
Wie all die andern: ein Gesicht
Und wenn auch mein Malwerk die Sonne verdeckt
So weiß ich: Ihr Strahl ist noch immer beleckt
Der Zug der Tausend ist zu schnell beendet
Lass uns Milliarden sein!
Gedanken entäußern, die in uns verschwendet!
Im Glanz unsres Harnischs vom prachtvollen „Nein!“
Die Dünnheit des Denkens begünstigt es leider
Dass jemand wie du sich hier breit machen kann
Es schützt dich der Spruch, dem Erfolg folgten Neider
(Den ich in ’ner ganz schwachen Stunde ersann)
Du starbst nach ’nem Auftritt, im Billighotel
Gekrümmt auf ’ner toten Matratze
Die fremde Umgebung verzeichnete grell
Den finalen Versuch einer Fratze
Du starbst nach ’nem Auftritt, im Billighotel
In allem zu fern von Zuhause
Die Show war vom Ansatz hoch professionell
Und du hieltst das Niveau bis zur Pause
Du starbst nach ’nem Auftritt, im Billighotel
Neues Publikum starrt durch die Tür
Es musste so kommen, doch kam’s dann sehr schnell
Und im Raum steht die Frage „Wofür?“