Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Körperteile

Jedem Körperteil sein Gedicht …


  • Schiefen & das eintausendsiebenhundertsiebenundneunzigste Gedicht

    Bei Übersee am Chiemsee

    Ripostegedicht zu „I love your smile“ von Shanice

    Dein Lächeln (ist alles, was ich brauche)

    Mein Zehennagel und dein Lächeln –
    Sie wär’n ein wunderschönes Paar!
    Die Restkörper prägt Nebensächeln –
    Im besten Falle unsichtbar.
    Ach, herzlich klein wär mein Int’resse
    An der Ödnis deiner Fresse,
    Gäb’s nicht unter deiner Nase
    Jene rettende Oase:

    Dein Lächeln. Ich liebe dein Lächeln.

    Die Lippen und Mundinnenwinkel
    Könnt als Rahmen ich ertragen –
    Aber weit’rem Schöngetrinkel
    Möchte vorab ich entsagen!
    Ach, ließest du dich operieren
    Und vom Ballast separieren,
    Weil niemand dein Gesicht vermisst –
    Das einzig Liebenswerte ist:

    Dein Lächeln. Ich liebe dein Lächeln.

    Dies Lächeln ohne die Visage
    Ist des Begehrens Kernessenz!
    Doch mit Mogelpack-Verarsche
    Betrügt dein Lächeln seine Fans:
    Sag, wer hat denn bloß, in aller Welt,
    Den ganzen Humbug mitbestellt?!
    Ich denke, ich müsste in einem fort speien,
    Glänzte da nicht vor den Karieszahnreihen:

    Dein Lächeln. Dein Lächeln,

    Welches wohltuend-himmlische Ruhe verspricht:
    Denn Deppen, die lächeln, rappen nicht!

    Doch liebt dich, Lächeln, um nichts misszuverstehen,
    Nur ein einziger Nagel von meinen zehn Zehen!


  • Werraidyll & das eintausendsiebenhundertfünfundneunzigste Gedicht

    Blick auf die Werdchen-Insel von Eschwege

    Haariges

    Um-ein-Haariges lockte das Knapp ans Geschehen
    Und es kräuselte Schrecken
    Um haarscharfe Ecken.
    Jetzt glättet sich’s kammstramm fürs nächste Verdrehen.


  • Regenersatz & das eintausendsiebenhundertneunzigste Gedicht

    Hofbühne E-Werk Eschwege

    Fett katern

    Du verknarzte Morgenfresse
    Starrst mich an mit Quallenblick!
    Schwemmhaut zeigt an mir Int’resse,
    Attributet mich mit dick.

    Im Gequelle brütet wohl
    Immer noch der Alkohol.
    Abscheu beißt mir ins Genick:
    „Alter, is dein Leben sick!“

    Bis dann gnädig aufs Verpfuschen
    Strahlen meiner Dusche duschen.

    Alsbald strafft zum halb so wild
    Sich mein braves Spiegelbild.


  • Sudelfeld & das eintausendsiebenhundertzweiundsechzigste Gedicht

    Im Sudelfeld unterm Wendelsteingipfel

    Mit dem falschen Bein Aufstehen

    Mir tut mein falsches Bein heut weh
    Und ist auch gar nicht, wie ich seh,
    Wie mir versprochen amputiert –
    Man fragt sich „Was’n da passiert?
    Wie kam denn wohl das abpe Bein
    Zurück in meine Hüfte rein?“

    Der Plan, mich beinfrei auszuruh’n,
    Beginnt nun frech mir wehzutun.
    Phantomschmerz als Gefahr war klar –
    Doch nicht so einmal hier, mal da –
    Das ist mir alles zu abstrakt:
    Gleich morgen wird es abgehackt.


  • Gumpenwasserfall & das eintausendsiebenhundertachtundfünfzigste Gedicht

    Die Legerwaldgraben-Wasserfälle bei Bayrischzell

    Die Grünen Gumpen

    Ich tauche meine Quanten stets
    In die Grünen Gumpen.
    Ich überhör die Frage „Geht’s?“,
    Da lass ich mich nicht lumpen.
    Wenn schweinchenpink der Rist erstrahlt,
    Hat sich das Britzeln ausgezahlt
    Und alles Leben kehrt zurück –
    Welch frostgebor’nes warmes Glück!


  • Ismaning & das eintausendsiebenhundertvierzigste Gedicht

    Schatten im Feld beim Ismaninger Kanal

    Haben Se’n Schatten, oder wat?!

    Entschuld’jen Se bitte ma, wat soll hier datt ’n?
    Se steh’n da jrad feistfüßig uff meenen Schatten!
    Mag sein, ditt is da, wo Se herkomm so üblich –
    Vom Punkt Kultiviertheit fänd ick’s ja betrüblich –
    In Kenia, je’nfallz, jilt: Respekt vor die andern!
    Bedeutet: Person nebst Silwette umwandern!
    Hier bremsen vom Anstand errichtete Ampeln
    Den Frevel, auf andrerleuts Seele zu trampeln!

    So, lernt ditt jefällichst ma, Fehltrittchaoten:
    Im Schatten steht imma „Betreten vaboten“!


  • Zwergern & das eintausendsechshundertfünfundachtzigste Gedicht

    Blick vom Jochberg auf die Halbinsel Zwergern im Walchensee

    Fünfte Auftragsversewoche 2021: Gewünscht wurden Gedichte zu den Themen Corona-Plauze, Olivenschiffchen, Quetzal, Granteln, Gendersternchen, Wetten Dass und Reizarmut.

    Die Corona-Plauze (Steigende Korpulenzzahlen!)

    Nichts ist dir erlaubt, was man ausfressen kann,
    So fressen wir nüchtern uns Bierplauzen an.


  • Holzfäller & das eintausendsechshundertsechsundsechzigste Gedicht

    Baumfällarbeiten im Englischen Garten

    Wangenfelle

    Vom flaumigen Schimmer
    Zur struppigen Härte –
    Es wachsen uns immer
    Die lästigsten Bärte!

    Fehlt die Zeit, sie zu entfernen,
    Muss man sie zu leiden lernen.


  • Lechtal & das eintausendsechshundertvierundfünfzigste Gedicht

    Blick ins Lechtal vom Füssener Kalvarienberg

    Das erste Frühlingsgezwitscher

    Im Durchschnitt verliert man bei Vogelgesang
    Pro Stunde drei Kilo Gewicht.
    Für dich, kleines Tönnchen, ist kurz über lang
    Der Gang raus ans Tageslicht Pflicht!
    Denn die Tönchen der Vögel sind so unbeschwert,
    Da wird manches Röllchen gleich mit aufgezehrt.
    Und Frühling lädt ein in die frühere Zeit,
    Da warst selbst noch du nicht so ausladend breit!

    Derweil sich die Baumkrone eintiriliert,
    Scheint Leichtigkeit allseits entlockt.
    Von Düften beschwingter Gesang jubiliert
    Im Park, der von Lastern durchjoggt.
    Aus tänzelndem Hüftgoldglanz murmelt’s verschwommen:
    „Frühling, du bist’s – ach, ich hab zugenommen!
    Mach du nun uns Winterbeladene schlank!
    Ja, Frühling wird es, Gott sei dank!“


  • Platzhirsch & das eintausendsechshundertneunzehnte Gedicht

    Weihnachtshirsch in der Maxvorstadt

    Erste Auftragsversewoche 2021: Gewünscht wurden Gedichte zu den Themen Yoga, Serienbingen, Netflix, Geschwurbele, E-Mobilität, Marilyn’s Army, Hochzeitsfotografen und Fanfiction.

    Meister Yoga (auf dem Weg zum Sonnengruß)

    Mein Herabschauender Hund
    Schielt klammheimlich nicht gen Grund,
    Sondern in den vor
    Ihm grad steil empor-
    Gereckten Po.

    Ein echter Hund tät’s ebenso,
    Um Neuigkeiten abzugleichen
    (statt Handy-Displays zu bestreichen)
    Per Schnüffel-Scan der Backenrille
    Samt Nose-Rosette-Killekille.

    Was bloßer Anblick noch entbehrt,
    Wird tiefen Einblicks dann gewährt –
    Durchströmt von der glimmerndsten Innerlichkeit,
    Die immerzu „Ja, ich erinner‘ mich!“ schreit:
    Vor der Topnews-Inflation
    Gab uns Kommunikation
    Das instinktiv-intuitive Erkennen,
    Gesäße wie Hintern von Ärschen zu trennen –
    Eh dass in zu viel Wort verschwimmt,
    Ein Urteil, das oft nicht mal stimmt.

    Wir dehn’n uns als solcher Erkenntnis‘ Rudel,
    Bestätigt vom Sakral-Gedudel –
    Sind Hunde, die die Welt versteh’n,
    Doch demütig nach unten seh’n.

    Und kurz entfacht Hoffnung auf bessere Zeiten –
    Eh wir in die – ach! – Schiefe Ebene gleiten.


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

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