Entschieden resigniert
Dort schließt was. Und da schließt was ab.
Es neigt, was Fläche war, hinab –
Das zeigt sich nicht dem Sehen!
Man nennt Termine, löscht den Grund,
Zuckt seufzend mit den Schultern und
Ist schon dabei, zu gehen.
Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos
Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten
– 27.02.16 Eschwege-Niederhone, Poetry Slam, Schlüsselblume
– 04.02.17 Eschwege-Niederhone, Solo-Show, Schlüsselblume
– 25.06.21 Eschwege, WORTimAKKORD – Klassik slams Poetry, E-Werk Open Air
– 16.09.23 Eschwege-Niederhone, WORTimAKKORD – Klassik slams Poetry, Schlüsselblume
Entschieden resigniert
Dort schließt was. Und da schließt was ab.
Es neigt, was Fläche war, hinab –
Das zeigt sich nicht dem Sehen!
Man nennt Termine, löscht den Grund,
Zuckt seufzend mit den Schultern und
Ist schon dabei, zu gehen.
Gartenzubehör (Wo ein Wille ist, droht eine Kanne)
Die Gießkanne flüstert nur: „Ja, ich kann gießen!“ –
Mit der Gießwolle lässt sich das Nichtstun genießen.
Haariges
Um-ein-Haariges lockte das Knapp ans Geschehen
Und es kräuselte Schrecken
Um haarscharfe Ecken.
Jetzt glättet sich’s kammstramm fürs nächste Verdrehen.
Mutwillig
Meinen Mutwillen sollte ich Wutwillen nennen:
Ein bissiger Hund, der auf niemanden hört
Und sich weigert, Verwundbarkeit anzuerkennen –
Der nebenher, selbstherrlich, einfach zerstört.
Er labt im Furor sich am eigenen Schaden,
Hüllt sich in als Ungeduld tarnende Decken.
Will ich mich nicht weiters im Selbstmitleid baden,
Muss ich mich vorm Hund meines Wutmuts verstecken.
Letztes Coronapoem (?)
Dank irgendwelcher Mauschelleaks
Gelangt ich heut zum zweiten Pieks –
Und mit diesem Gedicht, sollt sich nicht noch was wenden,
Wollt ich die Corona-Rubrik auch beenden.
Gelegenheitsgedicht (Im Wartezimmer)
Nimm dir für das Wartezimmer
(kann’s dir echt nur raten) immer
Irgendetwas mit zum Schreiben!
Dann kann von dem Zeitvertreiben
Doch noch etwas übrig bleiben.
Davon zeugt auch dies Gedicht.
(wenn man’s streng sieht: eher nicht)
Dieses Lied, revisited
Dieses Lied weiß noch immer, wie jung wie uns fühlten,
Als wir ohne Schimmer die Nachtstadt durchwühlten
Auf Suche nach den für uns stimmigsten Plätzen
Im Wissen, man wird unser Mittun dort schätzen.
Konsens zelebrierte ambiges Ambiente,
Wir feierten Trends stets im Status al dente,
Doch was wir mal gewannen, verloren wir ganz.
Nur dies Lied liegt mir noch in den Ohren: Kerl, tanz!
Fett katern
Du verknarzte Morgenfresse
Starrst mich an mit Quallenblick!
Schwemmhaut zeigt an mir Int’resse,
Attributet mich mit dick.
Im Gequelle brütet wohl
Immer noch der Alkohol.
Abscheu beißt mir ins Genick:
„Alter, is dein Leben sick!“
Bis dann gnädig aufs Verpfuschen
Strahlen meiner Dusche duschen.
Alsbald strafft zum halb so wild
Sich mein braves Spiegelbild.
Der Geschmack des Ungereiften
Es scheint die Bläue des mittleren Himmels wie gerade neu geschlüpft
Vom Winter bebrütet, den Übermut preisend und fesch sich ein Platz zwischen Wolken erhüpft
Eskortiert es den ersten Sonnenstrahl, der in diesem Jahre zählt
Und aufdringlich die trägen Samen aus ihrem zähen Schlafe quält
Schon säugt das kecke Vorhutblau die daseinsscheue Ahnung
Und all das „Freu dich nicht zu früh!“ – es gilt nicht mehr als Warnung
Frisch von einem Tourwochenende zurück, beginne ich die Gedicht-Woche mit einem Ripostegedicht, das sich die Zuschauer meiner Lesebühne Poetry & Parade gewünscht haben. Neckischerweise gelüstete ihnen nach einem Antwortgedicht zu einem nicht-existenten Text, nämlich „Max und Moritz“ von Wilhelm Busch. Crossover-Wünsche erzeugen Crossover-Lyrik:
Eine maxistische Romitze
Als sie fast acht Streiche miteinaden
Vollbracht unter mancherleuts Buh’n
Kam Ihnen das Subversive abhanden
Wie andern Witwen ein Hahn oder Huhn
Menschen necken, Tiere quälen,
Äpfel, Birnen, Zwetschgen stehlen,
Das war früher angenehmer
Anerkannt als Prüfungsthema,
Juveniles Sich-Probieren
Will die Welt ja akzeptieren
Doch dies wandelt sich zum Bösen
Wenn man Kind schon längst gewesen
Sie sahen sich an und wussten nicht weiter
Versuchten sich an alter Kinderei
Man war ja bereit und wurd immer bereiter
Man tat bisher, doch empfand nichts dabei
Das Ritzeratze! voller Tücke,
Füllt nicht mehr die Sinnes-Lücke
Und das Schneider, meck, meck, meck! –
Scheint ein schaler Daseinszweck
Auch der Pfeiffen stopf, stopf, stopf!
Sättigt keinen hellen Kopf
Der schon bald verkommt zur Fratze
Trotz der Käfer, kritze, kratze!
Man winkt ab statt gekonnt aus dem Fenster zu schiffen
„Ach, wen trifft’s schon in unserem Viertel nach vier?“
Die Zeit in dem Kaff, die verbracht man mit Kiffen.
Nebenan übte Lehrer Lämpel Klavier.
Max klagt Moritz: „Wehe, wehe
Ob ich das noch lang durchstehe?
Unsre Streiche sind doch Kacke!“
Drohend klingt’s schon Rickeracke!
Von der Mühle, die die beiden
Schier zergrübelt über Leiden
Jeder krault sich noch ein Ei
Und wünscht sich den Tod herbei
Jeder denkt, die sind perdü!
Aber nein! – Noch leben sie!
Auch wenn’s dünkt, es sei vorbei
Mit der Übeltäterei
Sie ging’n oft ins kleinste Kittchen am Ort
Manch Richter schien das so zu passen
Als Insassen war’n sie kaum fort, wieder dort
Sie sassen für alles, mit Ausnahme Mord
Und konnten es einfach nicht lassen.
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