Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Kleidung

Gedichte, in denen Kleidungsstücke die Protagonisten sind.


  • London revisited & das neunhundertvierundneunzigste Gedicht

    In der Tate Modern

    Todschick

    An der Schwelle zum Alter empfing mich der Tod
    Mit „Kann ich Ihnen behilflich sein?“
    In der Fremde oft schnell in Erklärungsnot
    Gelang mir zur Antwort ein griffiges „Nein,
    Ich schaue mich vorerst hier nur etwas um.“
    (Und brauch dazu kein Publikum!)

    „Aber gerne!“, entgegnete denkbar devot
    Und von Dienstleistungseifer beseelt
    Der fortan nicht mehr von mir weichende Tod
    „Sie melden sich, wenn Ihnen irgendwas fehlt?
    Wir hab’n jede Krankheit von Krebs bis Katarrh
    Auch noch in andren Größen da!

    Und ich weiß ja, man zögert es gerne heraus
    Auch Ernsthaftes mal zu ertragen
    Doch schlussendlich ist’s ja für viele im Haus
    Die letzte Chance etwas zu wagen!
    Das Leben ist kurz – heißt das elfte Gebot!“
    Bekräftigte nochmals wie freundlich der Tod

    Und obschon ich ihn anfangs mit Argwohn beäugt
    Fühlt‘ ich mich auch etwas geborgen
    Er hat schon Millionen von sich überzeugt
    Und erlöst von der Last aller Sorgen

    Also ging ich zur Probe
    In seine Garderobe
    Nahm mir das nächste Stück und fand
    Dass dieses mir schon prächtig stand
    Wie jedes Stück der Kollektion –
    Das ist vielleicht des Alters Lohn

    An der Schwelle zum Alter empfing mich der Tod
    Und machte mir ein Angebot
    Mir war bis dato gar nicht klar
    Wie nahe ich ihm da schon war


  • Juli-Eis & das neunhundertdreiundsiebzigste Gedicht

    Juli Eisreste in Südtirol

    Outdoorwear oder Der mit dem Wolf skint (Sterben in den Bergen II)

    Hans, du Wolfshaut!
    Dir vertrauten:
    All die noch nicht Aufgetauten.


  • Passform & das neunhundertzweite Gedicht

    Bild 23

    Neu? Steht dir!

    Die Deckenbeleuchtung der Shoppingauslagen
    Wrang possierlich ein Lächeln aus deinem Gesicht

    Wie lang schikanierte dich Outfit-Verzagen?
    Nun erlöst dich die Zärtlichkeit textiler Schicht

    Und rundum erneuert begrüßt dich dein Leben
    Mit Engelsfanfarentriumphmärschebeben

    Die Passform schmiegt siegreich sich um deine Lenden

    Oh, alles – ja, alles – wird sich nun wenden!


  • Vercelli & das achthundertzweiundvierzigste Gedicht

    Basilika Sant Andrea Vercelli

    Sindone di Torino

    Dass ich nach dem Grabtuch
    Einen ganzen Tach grub
    War auf seine Art ’ne Tat
    Durch die ich Turin vorm Ruin hab bewahrt


  • Tempodrom & das siebenhundertachtundachtzigste Gedicht

    Tempodrom

    Der Eleve

    Ich schob den Rock ihr sanft nach oben …
    Doch die Textilie blieb nicht droben
    Ich zog an ihrem Slip dadrunter …
    Der fiel an ihren Beinen runter
    Ich schob den Rock noch mal nach oben
    Denn was misslingt, das muss man proben


  • Tor 5 & das siebenhundertneunzehnte Gedicht

    Herbstlaub

    Zur richtigen Handhabe von Schuhen (Turnsport)

    Schließe deinen Sportturnschuh
    Gut vor jedem Turnsport zu
    Tu’s nie zu lässig und tu es mit Ruhe

    So hast du stets zue
    Zuverlässige Schuhe


  • Dhobi Ghat & das sechshundertsiebenunddreißigste Gedicht

    Dhobi Ghat

    Kleider machen

    Wie viel Kilo Schweiß und alter Staub / wurden aus diesem Hemd schon gewaschen?
    Wie viel Tausend Taler kursierten wohl durch / jeder dieser Hose Taschen?
    Die altkluge Haut ist mit Verlaub / nur die Hälfte der ganzen Erzählung
    Was an Garderobe da in mich gefurcht / war meine beste Empfehlung


  • Restschnee & das fünfhundertsechste Gedicht

    Schneefall im Januar

    Heute killt der Regen die sorgsam über Wochen angesammelten Schneeberge. Eine Erinnerung.

    Der Burnouter zum Schnee

    Schnee, du alles bedeckende Ruhe

    Bleib mir weg von meine Schuhe!
    Denkst du Held, mit weißen Rändern
    Ließe sich die Welt verändern?!

    Obwohl das sein mag, alldieweil
    Ich ahn‘ längst, dass das Gegenteil:
    Schwarze Ränder unter Augen

    Als Weltenveränd’rer gar nix taugen


  • Neustart in halblang & das fünfhunderterste Gedicht

    Weihnachtsgeschenk

    Nachdem 2016 hier in 500 Gedichten meine Poetry-Slam-Abschiedstour dokumentiert wurde, soll mindestens bis zum Erscheinen des Tourtagebuchs im Herbst 2017 weiter gedichtet werden. Über 5 Millionen Zugriffe auf die Gedichte im Jahr 2016 lassen ein lyrisches Bedürfnis im Netz vermuten, das ich gerne weiterhin bediene. Da aber der Roman zur Tour ebenfalls geschrieben sein will, heißt die Losung für 2017: Jetzt aber mal halblang!

    Das soll sich keinesfalls auf die Länge der hier veröffentlichten Gedichte beziehen (die 500 Gedichte von 2016 hatten eine durchschnittliche Länge von gut zehn Zeilen) – sondern auf das avisierte Ziel von 250 Gedichten im neuen Jahr. Das scheint nach letztem Jahr beinahe wenig …

    Mein Drinnenleben

    Flocken die fallen und Socken die schocken –
    Zwei Gründe mehr, in der Wohnung zu hocken!


  • Usedom & das zweihundertneunundneunzigste Gedicht

    Strand Heringsdorf Usedom

    Tourstress. Nicht.

    Der Wert ausgezogener Schuhe (Der Strandurlaub)

    Ich erklär dir den Wert ausgezogener Schuhe:
    Ab hier is‘ nu‘ Ferien, klar? Fresse, Kind! Ruhe.

    Schon spürst du Spur’n von Wohlgefallen
    Schnurrend durch die Sohlen wallen
    Und Ballen, Rist und Zehen schenken
    Uns Ärger-, Stress- und Wehen-Senken
    Und die Meter, die barfuße Schritte erspar’n
    Befördern das Endstück zum Sinnesorgan
    Zum Ruhepol aller Körperfläche
    Getaucht in Fußbad, Meer und Bäche
    Im in Urlaubsland verstreuten Sand
    Pult dösig man mit Sachverstand

    Denn das ist der Wert ausgezogener Schuhe
    Hasse verstanden? Dann Fresse, jetzt! Ruhe.


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

* Costa Rica
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