Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

Geld, Arbeit, Karriere

Gedichte zu den Themen Geld, Karriere, Reichtum – und die liebe Arbeit.


  • Zweigleisig & das eintausendsechshundertfünfundzwanzigste Gedicht

    Auf dem verschneiten Moorweg 1 in Benediktbeuern

    Erste Auftragsversewoche 2021: Gewünscht wurden Gedichte zu den Themen Yoga, Serienbingen, Netflix, Geschwurbele, E-Mobilität, Marilyn’s Army, Hochzeitsfotografen und Fanfiction.

    Der Hochzeitsfotograf

    Sein schwarzer Quader ist Pilgerstätte
    Der schönsten Tage des Lebens.
    Frömmelnd strömen sie selig ihm zu, so als hätte
    Die Akklamation des Entschwebens
    In seinem Fokus ihren Platz.
    „Du schaust bezaubernd aus, mein Schatz!“

    Das schönste Paar der Welt zu erschaffen
    Bei gegebener Kalamität?!
    Sind Belichtung und Photoshop hinreichend Waffen?
    Hält der Schutzmantel der Pietät,
    Um für Jahrzehnte zu verklär’n?
    „Ich konnt‘ mich damals gar nicht wehr’n!“

    Eisern hält der Dompteur aller Blenden
    Die Kaaba zum Abschuss bereit,
    Um der Euphorie Glanz als Motiv zu vollenden.
    „Du hattest ein so schönes Kleid!“
    So schreitet stracks ins Immerdar,
    Was einen Tag lang Wahrheit war.

    Und was
    Beseelt solchen Zeugen von nur Schönsten Tagen?
    Nun, das muss man ihn bei Gelegenheit fragen …


  • Vom Traum, alles & das eintausendsechshundertvierzehnte Gedicht

    Die Skulptur "Vom Traum, alles hinter sich zu lassen" von Andreas Kuhnlein  in der St. Josephskirche in der Maxvorstadt

    Erfolg

    Bislang hat dir alleine der Raum zugeschaut,
    Man ist an dir vorüber gehypt
    Und das Publikum hat eine Mauer gebaut,
    Die unüberwindbar verbleibt.

    Dessen Ignoranz feiert im Graben ein Fest,
    Bei dem man beherzt für sich selbst applaudiert.
    Man zeigt sich erkenntlich und denkt sich den Rest,
    Sitzt da und toleriert.


  • 1972 & das eintausendsechshundertzehnte Gedicht

    Olympia Regattanturm bei Feldmoching/Oberschleißheim

    Eigen Heime

    Am Stadtrand formiert sich das Kleine Glück,
    Erschwing- wird zur Gemütlichkeit.
    Der Stillosmix probiert ein Stück,
    Das nicht nach Rezensionen schreit.

    Die City rümpft pikiert die Nase
    Und wiegt sich in der Meinungsblase.

    Eh man ins Drive-Now-Auto steigt,
    Die Händchen „Schön war’s, danke!“ fächeln,
    Noch bis zum Ring die Fassung schweigt,
    Erlöst vom süffisanten Lächeln.


  • Regattaanlage & das eintausendsechshundertneunte Gedicht

    Olympia Regattanlage bei Feldmoching

    Das Scheit

    … ist erkennbar nur Teil,
    Aber dennoch massiv,
    War mal Pascha in einem Verband,
    Dankt die Trennung dem Beil,
    Floh dem Co-Daseinsmief –
    Umso rascher wird es nun verbrannt.


  • Kultiviertes Wohnen & das eintausendfünfhundertachtundsechzigste Gedicht

    Seiteneingang zur Borstei München

    Der Wohltäter (aus „Aufgestaut“)

    Ich ermittle, vermittle citynahe Objekte
    Für ein altengerechtes Wohnen –
    Sprich: Ich platziere Noch-nicht-von-der-Erde-Bedeckte
    In unsere Fußgängerzonen.
    Denn denen ist die Ebenerdigkeit
    Wie ein Beet im Garten Eden!
    Denen blüht die Zweite-Frühlingszeit
    In unrentablen Läden,
    Deren „Sorry, wir schließen!“-Schild wir gern verschmerzen
    Für barrierefrei-glückliche Best-Ager-Herzen!

    Doch noch stellt sich gegen den Einzug der Alten:
    Die sinnlose Masse der Kleinkrämerläden!
    Wo jeder sich fragt: „Wie könn’n die sich da halten!?“ –
    Die macht Tradition egoistisch und zäh, denn
    Ej, was legitimiert hier bei strenger Betrachtung
    Die Meisterhandwürste aus eigener Schlachtung?!
    „Da werde ich immer mit Namen begrüßt!“ –
    Und mit Charme wird die arg kleine Auswahl versüßt.
    Nur: Der Shop um die Ecke ersetzt dort kein Bett –
    Und wozu gibt’s eig’ntlich das Internet?!
    So sperrt sich stur der Einzelhandel
    Gegen der Gemeinschaft Wandel!

    Doch nie sammeln sich Wartende vor einem Laden –
    Nur vorm Postamt, die Online-Retouren-Nomaden,
    Die reihen sich täglich, Paket an Paket,
    Als sichtbarer Trend, der auch künftig besteht!
    Mir als Kaufmann gebührt es nicht, das zu verdammen –
    Ich zähle da nur eins und eins mir zusammen
    Und gelange recht schnell an die erste Million!
    (Wohl zum ersten Mal, dass diese Läden sich loh’n.)
    Statt Buchhändler, Feinkost- und Weinmost-Anbieter
    Verdien’n unsre Straßen solventere Mieter!

    Noch räkeln sich dort Bussi-Bussi-Boutiquen,
    Doch muss man nicht erst deren Kontostand leaken,
    Um als Fazit zu ziehen: Das geht sich nicht aus!
    Wenn ein Gläubiger anklopft, muss eh alles raus!
    Denen hängt schon die Schuldenlast modrig im Nacken –
    Von mir kommt das Angebot, schneller zu packen!

    Ich mein’, es gibt Dinge, die ich für gemein halt‘ und schlecht –
    Doch dies ist nur ungemein altengerecht!?


  • Wauwaubau & das eintausendfünfhundertneunundfünfzigste Gedicht

    Bunte Hundekottüten gesehen in Essen-Überruhr

    Die Steiger und das Steigern

    Ich weigere mich couragiert!
    Wenn jeder Bürger Steiger wird
    Rückt bald der Ruf, den dies einst hatte
    Auf Stufe »Mir doch superlatte!«
    Scheint auch ein Steig zuweilen klein
    Du steigerst dich da in was rein!
    Denn hat es je wen int’ressiert
    Ob der Herr Ober Oberst wird?
    Der Maier wär’ maist lieber Mai
    Der Bayer beißt sich mit good bye
    Die Praia preist den Hermann Prey
    Der Geier Geist bleibt gerne gay
    Oh nein, das Heil vom Trottoir
    Liegt sicher nicht im Kompara-
    Tiv, da liegste schief, mein Jung’!
    Das kommt von der Versteigerung
    Und zeigt, wie weit man abgeirrt
    Wenn jeder Bürger Steiger wird!


  • Neustadt Arena & das eintausendfünfhundertsechsundzwanzigste Gedicht

    Tribüne am Brandenburgischen Haupt- und Landgestüt in Neustadt (Dosse)

    Der Profiteur

    Ich schmeiß ’ne Fete
    Mit der Knete
    Fetter Konjunkturpakete!
    Knete meine Händ‘ und bete,
    Dass sie reicht für eene zweete!


  • Zürich-West & das eintausendfünfhundertvierte Gedicht

    An den Viaduktbögen in Zürich-West

    Vom Suchen und Finden der Geltung

    Mit dem Reichtum wächst auch die Bedeutung.

    Vielleicht hat man‘s dich anders gelehrt?
    So wappne dich für die Enttäuschung:
    Es zählt nur der zählbare Wert.

    Etwas leichtfertig hast du den Schmeichlern geglaubt,
    Dein Kühnheitsdrang hielt‘ sie gebannt.
    Allein das aus Reichtum sich reckende Haupt
    Wird uneingeschränkt anerkannt.

    Es bedeutet ein Haus, wenn‘s ein Anwesen ist,
    Es bedeutet der, der darin wohnt.
    Der Grund, dass man dich da grad treudoofer misst:
    Man gönnt sich, dass das gar nicht lohnt.

    Erzähl ihn‘n die rührenden Aufsteigerstories –
    Doch beginne sie stets gut betucht!
    Klar, findet man kurz, dass Herr Außenvor boah! is –
    Aber einer wie du wird gesucht.


  • Im Weissen Hasen & das eintausendvierhundertsechsundsiebzigste Gedicht

    Treppenhaus im Hotel Weisser Hase Passau

    Verbrieftes

    „Gut gelaufen, Träger!“, rief ich,
    Da sein Liefern weiter lief.
    Denn ein Lob des Boten schickt sich –
    Sehr geschickt war auch sein Brief!


  • Waldsee Zehlendorf & das eintausendvierhundertneunundsechzigste Gedicht

    Spiegelungen im Waldsee in Berlin Zehlendorf

    Die Grauen (wenn’s jauchzt am See)

    Im unverdienten Haus im Grünen
    Grienen all die Erbschein-Hünen,
    Reich beferkelt von den Bachen,
    Die so herzergreifend lachen,
    Wenn dem Herrn ein Witz gelingt

    Und ein Borstenblitz durchdringt
    Hehr schwerstgrau das Grüne

    Um Blagen, Braut und Hüne.


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


Gedichte/Fotos ausgewählter Tourstationen:

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