Verse für die Melancholiker, denen man Erde, Herbst, Abend, Erwachsenenalter zuordnet.
Die besinnlichen und leisen Gedichte.
Von Aphorismen bis zur Vanitasdichtung.
Sollte Ihnen ein hier eingereihtes Gedicht eher den anderen Kategorien Erde, Luft oder Feuer entsprechen, bitte ich, mir eine Nachricht über www.hirnpoma.de zukommen zu lassen!
In dem Ort hängen immer noch Werbehinweise
Von längst aufgegebenen Läden.
„Wen trifft’s wohl als Nächstes?“, umflüstert’s sie leise –
Und das Schicksal schreit an die Wand: „Jeden.“
Ich würde mich an die Gerechtigkeit ketten,
Um irgendein Gut vor dem Schlechten zu retten,
Ganz unterkühlt von Traurigkeit …
Man fühlt die aufgebrauchte Zeit.
HeideumsäumtUnd etwas verträumtGenieß ich die nötige Pause.
Bin weit aufgestiegen,
Schien fast zu erliegen –
Nun liege ich hier und bald sause
Ich all das Erstrampelte …
Hinab in einem Rutsch und Schwung,
Den Bergpark in Erinnerung.
23 sehr lange Sekunden
Hängt der stärkere Furzgeruch um dich herum.
Der schwächere Furz, er verweilt eher unten,
Olfaktorisch verschmalt, windbescheiden und stumm.
Doch der stärkere schreit über Nasenhaarweiden,
Diktiert deinem Anstand: „Jetzt Nachbarschaft meiden!“
Doch, wie gesagt, nach 23 Sekunden
Ist diese Hölle dann auch überwunden.
Heimat ist ein Ritual
Wohldosierter Süße.
Heimat ist ’ne Postleitzahl,
Pfand für „Schöne Grüße!“.
Heimat ist ein Friedhofstor
Und kann Leere mindern.
Heimat kommt halt manchmal vor –
Lässt sich nicht verhindern.
Heimat irrt sich maßlos, dass
Ich woanders was vermiss.
Nur am ungeschönten Spaß
Spür ich nach, was Heimat is …
Unentwegt
Angeregt
Geisterte ich auf.
Unersatt,
Füße platt
Wand ich mich hinauf.
Und begann
Irgendwann
Größeres zu sehen.
Leider nur:
Keine Spur
Blieb in mir bestehen.