Auf Hirschpirsch
Auf Hirschpirsch weile ich an Weihern,
Wo reihenweise Reiher reihern.
Hier schrei ich: „Au weia! Beim Reihergespeie
Verleidet’s mir Weiher wie Hirschtiergeweihe!“
Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos
Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten
Gedichte und Fotos aus der Hauptstadt. Meine Heimstatt von 2002-2014 und schon von daher immer noch mindestens einmal im Monat im Tourkalender.

Auf Hirschpirsch
Auf Hirschpirsch weile ich an Weihern,
Wo reihenweise Reiher reihern.
Hier schrei ich: „Au weia! Beim Reihergespeie
Verleidet’s mir Weiher wie Hirschtiergeweihe!“

Die Grauen (wenn’s jauchzt am See)
Im unverdienten Haus im Grünen
Grienen all die Erbschein-Hünen,
Reich beferkelt von den Bachen,
Die so herzergreifend lachen,
Wenn dem Herrn ein Witz gelingt
Und ein Borstenblitz durchdringt
Hehr schwerstgrau das Grüne
Um Blagen, Braut und Hüne.

Kneipenschlägerei
In der Lokalität
War die Loyalität
Nach dem Stampf-Tret-Pamphlet
Bald verflogen.
Vom „Wieso?!“ zum „Na, drum!“
Wird nach Whiskykonsum
Gen Gewalt ohne Halt
Sich verzogen.

Stadtteiler Zweizeiler: Moabit
Kriegt Moabit nie mehr Kredit,
Kreiert man ein No-more-Gebiet.

Danke für das Knie
Dies‘ wie noch nicht entschiedene Werden
Zwischen Vollzeitstudentin und Frau,
Es pflügt sich entspannt in ihr frommes Gebärden –
Man stellt sich gern ungern zur Schau.
Nun, Schönheit wurd‘ hier nicht echt üppig gesät,
Doch sie blüht ihr Gerade Soviel,
Nach dem mein verschlagener Blickgenuss späht
(Er ist nicht auf Suche nach Stil).
Was kümmern mich Moden, die ich nicht verstehe?
Dieser Hosenrock müffelt nach langer Entscheidung.
Und doch ist’s Betrübnis, die ich in ihm sehe –
Nur willenschicfehlerbekundende Kleidung.
Wohl passt’s zu der Plumpheit, mit der sie dort sitzt –
Junges Leben ergötzt sich am Warten.
Da wird Vorfreude forsch in die Achseln geschwitzt,
Braucht Erfolg noch kein Zeugnis von Taten.
Ihre Physiognomie ist bemerkenswertlos
(So was besssert sich nicht mit den Jahren) –
Wo das eine zu seicht ist, ist and’res zu groß,
All dies weckt mein Verlangen zu sparen.
Und doch bleibt mein Augenlicht mit ihr vertaut,
Mich beseelen das Dass und das Wie,
Es ist ihrer Ödnis Oase die Haut
Vom durchs Nylonschwarz schimmernden Knie.
Vermutlich hat sie der Knie zweie gehabt,
Aber ich hab das eine geseh’n.
So ist der Mensch oft nur in einem begabt.
So einsam, so wahr und so schön.

Kleiner Fortschritt
Frug da wer wen, was gescheh’n is,
Gluckst‘ die Welt nur: „Penis, Penis!“
Schrie ein Unrecht bis zum Himmel,
Hieß die Antwort: „Pimmel, Pimmel!“
Lud man einst zum Totentanz
Schlug der Taktstock: „Schwanz, Schwanz, Schwanz!“
Ruht man heut im Bauch des Bösen
Heißt’s auch manchmal: „Mösen, Mösen!“

Kleiner Trost
Es wird Verluste geben,
Wie jederzeit im Leben,
Uns bleibt nur auszuwählen,
Wie viele davon zählen.

Als hätte der Herrgott
Schau, mein Schätzchen, merkste, gell:
Heute wird es nicht mehr hell!?
Ein mordend Himmel, drückend gräulich,
Als hätte morgens ohne Scheu sich
Der Herrgott mit dreckigem Arsch auf den Horizont gesetzt
Und ihn schmierig geformt zu dem stickigen Jetzt,
Das sich hoffnungstaub als neuer Tag präsentiert
Und den Schmerz in uns nagt, dass auch nichts mehr passiert.
Später fällt nur noch mehr Regen.
Der Tag hat begonnen und weiß nicht weswegen.

Beides geht nicht
Magst du nackert den Kuss eines Nussknackers schmecken
Oder mal mit Genuss an ’nem Busfahrer lecken?
Man weiß ja um den Reiz von beiden,
Drum dräng’n die Herrn dich zu entscheiden.

Sigmund Jähn
Warum ein Gedicht auf Sigmund Jähn?
Weil Dinge lässig fortbesteh’n,
Egal, was die Zeiten verändern.
Weil Erster zu sein zu seiner Zeit
Sich misst bis in die Ewigkeit.
(Ja, den Satz darf man gern auch begendern.)
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